23. Ift dies die Quelle, die mich gelabt und getränkt ? Mein Mädchen, mein Glück Einem Andern gehört! Ist der Quell dies, wo badend die Taube saß? Ja, der Quell ist derselbe, doch die treulose Maid O böses Geschick! u. s. w. Ist der Quell überschüttet mit goldenem Sand, Mit Kraut ist bewachsen zur Quelle der Weg, Es rauschen die Weiden, die am Bache stehn, Der Eine führt sie beim Arm, der Andre faßt sie bei der Hand, 24. In der Morgenfrühe Durch die Wiese geh' ich, Kosak, freie mich! Willst du mich nicht frein, Komm als wollt'st du's, zu mir, Sagen: Er hat dich betrogen, Doch der Vater zürnt, - du treuloser Mann, Will zur Zauberin gehn, Freundin! hör' mich Betrübte: Mich verläßt den ich liebte! Und die Zauberin spricht: »Mädchen, gräme dich nicht! Sei nicht trüb, meine Traute, Bist noch grün wie die Raute; Laß dem Herzen nicht bang sein, Deine Jugend wird lang sein, Ist dir untreu der Eine Wird ein Andrer der Deine! Wenn die Rauten beginnen Zu blühen im Feld, Kommt, dich zu minnen, Ein wackerer Held. Doch der dich verstoßen, Wird kein Weib je umschließen, Vom dunklen Wort Der Zauberin, Und Blätter gewann es; Und das Mädchen ward Braut Vom Kolaken Baida. *) In Bereftetschek der Stadt, der berühmten Stadt, »Ich grüße dich, Baida, berühmter Held! Verflucht, Sultan, ist der Glaube dein, »Auf! fangt diesen Baida und bringt ihn mir schnell! Und hängt ihn bei der Seite an den Baum dort hin!« *) Baida ist ein in der Geschichte Kleinrußlands ganz unbekann. ter Name. Einige sind der Meinung, dieses Lied beziehe sich auf den polnischen Fürsten Dimitri Waszniowiecki, welcher von Stephan IX. Hospodar der Moldau, nach Konstantinopel geschickt, dort unter Soliman II. eines ähnlichen Todes starb. H. Maximowitsch, dessen Sammlung ich dieses Lied zu verdanken habe, ist der Meinung es beziehe sich dasselbe auf die Begebenheiten des Jahres 1674, und mit dem türkischen Sultan sei Muhamed IV. gemeint. |