immergrüner, schlanker Strauch, Sent did berab zu mir! Herzliebster mit dem schwarzen Aug', Komm', set' dich ber zu mir!
O immergrüner, schlanker Strauch, Sent tiefer dich zu mir! Herzliebfter mit dem schwarzen Aug' Romm', set' dich näher mir!
Er hört nicht meiner Stimme Ton, Mein Lieb ist nicht mehr hier! Verhüllt jegt Gras und Raute schon Die Spur des Fußes mir.
Das Gras, das hobe, werf ich fort, Die Rauten reiß ich aus: Vielleicht daß dann mein Liebster dort Zurücke febrt nach Haus.
Nein, nicht zu suchen geb' ich mehr Den der mich so betrübt! Nein, nicht den Einen lieb' ich mehr, Den ich so sehr geliebt!
Id streife nicht im Morgenlicht Beim Schlosse mehr umher; Ich treffe meinen Liebsten nicht, Mein Liebster ist nicht mehr!
Ich wandle nicht mehr waldeswärts Zum Nüffesuchen d'rin - Der Jugend beit'rer Tand und Scherz Sind längst für mich dahin!
's ist traurig mich so jung zu seh'n Wie Reiz und Herz verdorrt ... Nichts bleibt mir als zum Strom zu geh'n, Hinabzuspringen dort!
Zum Niemen zieh' ich; Heida! mein gutes Thier, Spring', bäum' dich unter mir! Liebchen, leb' wohl!
Ziehft du zum Niemen fort, läßt du mich hier allein. Was aber suchst du dort, sag mir, Herzliebster mein? Scheint es dir fern von mir, weit an des Niemens Strand, Schöner als bei uns hier, bei uns im Vaterland?
Ich ziehe hin, wo Wild es von Rossen ftampft Heiß aus der Erde dampft Feindesblut roth!
Willft dich berauschen im Blute, dem beißen? Willft dich dem Arm treuer Liebe entreißen? Hier haft meine Thränen, hier haft du mein Blut! Nur zieh' nicht von hinnen und bleibe mir gut!
Nicht weine, mein Lieb! Ift unser Feft vollbracht, Rehr aus der heißen Schlacht, Rebr' ich zu dir !
Nein, nein, mein Geliebter! kehrst nimmer nach Hause! Es wird dich verschlingen das Schlachtfeld, das grause; Sieh' es hält den Kopf trauernd zur Erde dein Rapp: Auf dem blutrothen Schlachtfelde find'ft du dein Grab!
Wenn der Rabe dir zu hodüber'm Fenster schreit Zu dir vom Meere weit Eilt dein Rojak!
Senft der Gipfel der grünen Platanen fich nieder, Wenn der Eichwald stöhnt, und der Kuckuck ruft wieder; Wenn unter dir wiehernd hoch bäumt fich dein Rapp, Dann ruh' ich schon lange im fühlen Grab!...
fliegt ein Adler über's Meer hin, Himmelauf zu fliegen scheint er; Grämt fich der Rosak, der alte, Seine Jugendzeit beweint er.
Spricht: D meine jungen Jahre! Sagt, wo seid ihr hingezogen? Seid in Wiesen, seid im Felde, Seid im grünen Wald verflogen?
Ohne Nußen, ohne Segen, Schwindet des Rosaken Beute: Was er gestern schwer errungen Leichten Sinn's vertrinkt er's beute.
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