Vraus't eß, weht es, und der Bäume Gipfel tief sich neigen Thut mir’s Herz weh und ins Auge Bitt're Thränen steigen.
Trüb'in endlos bitt'rem Rummer Meine Lage schwinden Nur in beißen Thränen kann ich Noch Erleichtrung finden.
Thränen trösten, doch sie bringen Glück nicht, das verschwunden Nie vergißt wer Glück genossen, Währt's auch nur Sekunden!
Und doch Menschen giebt es, die mein Schicksal mir beneiden; Ist der Halm auch glücklich, dorrend Einsam auf der Haiden?
Ohne Thau und ohne Sonne Auf der Haid im Sande ... Traurig ohne den Geliebten Ift's im fremden Lande! —
Ohne ihn hab' ich kein Schicksal, Scheint die Welt Gefängniß Ohne ihn nicht Glück noch Rube: Noth nur und Bedrängniß.
Sprich, wo bist mein Lieber mit den Schwarzen Augenbrauen?... Komm', den Kummer, den du selber Mir gemacht, zu schauen! ...
O, zu wem soll ich mich wenden? Wer, der mit mir gern ift? Der mich liebt und den ich liebe Wenn der Eine fern ift?
Hätt' ich Flügel, zum Geliebten Schnell geflogen fäm ich Aber hier mein junges Leben Welf' ich und vergräm' ich.
Eine Hopfenranke im Garten allein
Sdlängelt zur Erde fich; Unter den Menschen ein Mägdelein
Weinete bitterlich).
D grüner, blühender Hopfen, warum
Ranfft nicht nach oben zu? liebes, junges Mädchen, warum
Fluchft deinem Schicksal du?
Kann die Hopfenranke nach oben blüh'n,
Wenn feine Stüte sie hält? Rann des Mädchens Auge vor Freude glüh'n,
Wenn ihr Kofal ihr fehlt?
Kam
aus der Ferne ein Kuckuck geflogen, Flog durd Feld und Hain; War aus seinem Fittig eine Feder gefallen In die Donau hinein.
gleich der bunten verlorenen Feder, Die der Strom fortreißt Schwindet mein Leben im fremden Lande Einsam, verwaist!
Floß mein Leben bin wie auf der Welle Ein einsam Blatt... Fort! was wabr' ich den Goldring, den Er mir Gegeben hat!
Vor Web' mit Herz und Kopf vergeh'n, Die Thrän'in's Auge bricht; Hab meinen Liebsten nicht geseh'n, Nicht gestern, heute nicht!
Scheint mir, daß ich nicht traurig bin, Mein Herz nicht fummerschwer; Doch geb' ich aus dem Hause hin, So schwanť ich hin und her.
Scheint mir, daß keine Thräne fließt, Und weine doch so sebr! Viel fremder Leute Schwarm mich grüßt: Von Thm kommt Niemand her!
Mein Liebster, mein Herzlieb verblich, Schwand meine Sonne hin, Und Nichts kann mich jeßt freu'n, wenn ich Allein am Fenfter bin!
Mein Liebster, meine Sonne blich, Des dwarzen Auges Pracht Mit wem jest plaudre, fose ich In stiller, dunkler Nacht?
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