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Mitternächtige Bilder.

Mitternächtige Bilder erscheinen
Funkeln hell in der schaurigen Nacht;
Doch mein Auge, verdüstert vom Weinen,
Kann nicht fassen die schreckliche Pracht.

Mitternächtige Bilder erschimmern

Mit Gestöhn wie ein Kranker im Schlaf,
Und sie kommen und schwinden mit Wimmern,
Doch wer weiß von dem Schmerz der sie traf?

Mitternächtige Bilder laut brüllen,
Wie der Hölle gepeinigte Brut,

Und die Schrecken des Abgrunds enthüllen
Gleichwie Stürme die Schrecken der Flut.

Aus verschiedenen Dichtern.

Karamfin.

Das Lied vom guten Zaren.

War einmal ein guter Zar,
Hochgemuth und geistesklar.
Alle liebten ihn als Vater,
Ehrten ihn als Freund und Rather.

Liebt die Kinder auch der Zar

Sorgend für sie immerdar.
Und er steigt herab vom Throne,
Meidet Prunkgemach und Krone.

Als ein Wandrer reist der Held
Forschend durch die ganze Welt
Stab und Ranzen sein Geschmeide
Und Gefahren seine Freude.

Doch warum verließ er Land,
Thronesglanz und Fürstenstand?
Und was trieb ihn sich zu plagen,
Hig' und Kälte zu ertragen?

Daß er Gutes allerwärts
Sammeln möge, Geist und Herz
Ernst zu läutern durch das Wissen
Und die Kunst war er beslissen,

Um mit seiner Weisheit kann
Zu erleuchten Jedermann,
Seiner Kinder Ruhm zu mehren,
Sie des Lebens Kunst zu lehren.

Odu großer Zar und Held,
Erster, erster Fürst der Welt!
Ob Ihr forscht nach allen Winden,
Werdet keinen Zweiten finden.

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