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Die Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Epochen sowie unsere Gründe für die Annahme derselben, wollen wir uns bemühen in den folgenden Seiten klar zu legen.

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Das,,Angelsächsische" gehört hauptsächlich zu den niederdeutschen Dialecten der germanischen Sprachengruppe, deshalb fehlt ihm als solcher ein wirkliches Relativpronomen. Die Sätze werden neben einander gesetzt, entweder unverbunden oder einfach durch die Conjunction,,and" verbunden. Der hauptsächlichste Ersatz für diesen Mangel besteht in dem ausgedehnten und vielfach variirten Gebrauche des Demonstrativpronomens,,se, seo, pät“.

Die Beziehungen zwischen zwei Sätzen werden in den frühsten Stadien der Sprache unter andern durch Personal- oder Demonstrativpronomina ausgedrückt, in der Weise, dass das Wort des ersten Satzes, welches noch erklärt werden soll, im zweiten Satze durch ein Personaloder Demonstrativpronomen wiederholt wird. Auf diese Weise werden die Demonstrativa hauptsächlich Relativa. In fliessender Rede wurden die relativisch gebrauchten Demonstrativa allein durch den Ton erkannt. Die veränderte Wortstellung im Satze, die durch den besonderen Accent hervorgebracht wurde, verursachte bald, dass das einführende Demonstrativum nur als ein Zeichen angesehen wurde, welches die relativische Beziehung zwischen dem Haupt- und dem Nebensatze ausdrückt.

Das demonstrative Pronomen,,se, seo, pät" finden wir sehr oft mit der relativen Partikel,pe" verbunden, wenn die Stärke der Beziehung zu dem Antecedens besonders anschaulich gemacht werden soll, oder aber vielleicht auch nur als ein Zeichen, dass das Demonstrativum relativisch gebraucht ist. Schliesslich wurde im Laufe der

Zeit die indeclinable Partikel,,pe" allein allmälig als der grammatische Ausdruck der Relation angesehen.

Im Angelsächsischen finden wir nun die folgenden verschiedenen Combinationen des Demonstrativs in relativischem Gebrauch:

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Betrachten wir nun zuerst,,se, seo, päť“ allein in seinen relativischen Beziehungen.

Das Beziehungswort, auf welches,,se, seo, þät“ sich bezieht, kann sein:

nomen

-

eine Person ein lebendes Wesen ein Ding ein Abstractum ein demonstratives oder indefinites Prooder endlich das Antecedens ist ausgelassen. pät se mon-drythen, se eov pâ mâdmas geaf . (Beov. 2866).

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êcne anvaldan oft forgeâton pone hie him to hihte habban sceoldon (Chr. & Sat. 642).

. . . hû se liffruma be pâm Moses sang (Elene 336).
Se is äthvâm freónd butan dracan ânum þam
he in ealle tid andvrâd leofad (Panth. 17).

mêce pone piu fäder tô gefeohte bär . . .
(Beov. 2049).

ge svylce seó here pâd, sió ät hilde gebâd
bite îrena (Beov. 2259).

Arece us pät geryne, pät þe of roderum cvom
(Cynew. Chr. 74).

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þät ve ongietan meahten tîrfäst tâcen, pät se torhta fugel purh bryne beácnað (Phön. 574).

pis is idel gylp, pät ve ær drugon ealle hvile (Chr. & Sat. 255).

Nu pät is gefylled, pät se frôda þâ mid eágum þær on vlâtode (Cynew. Chr. 326).

pät se være synnum scyldig, se pone vong strâde (Beov. 3072).

Se mäg eal fela singan and secgan þam bið snyttru cräft bifolen on ferde (Cynew. Chr. 667).

Eall pis mâgon him selfe geseón, þät he fela provade (Cyn. Chr. 1116).

Eall þät se rinca baldor âhte (Judith 339).

Ve svylc ne gefrugnan þät þu befênge (Cynew.
Chr. 80).

þær meahte gesîon, sê đone sîd behêold
(Elene 243).

þâ þæt gehŷrde, sîo þær hæleđum scead (Elene 709).

þonne beód blide, pâ in burh môton (Chr. & Sat. 613).

Zu,,pät ist noch zu bemerken, dass es bisweilen ohne Antecedens oder noch in Beziehung auf einen ganzen Satz gefunden wird.

ic ne can, þæt ic nât

findan on fyrhđe, þæt swâ fyrn geweard (Elene 640).

Hûru ne gemunde . . .

pät he ær gespräc (Beov. 1466).

pinced him to lytel, pät he to lange heóld (Beov. 1749).

vel-hvylc gecväđ

pät he fram Sigemunde secgan hŷrde (Beov. 875).

Die zweite Art der relativischen Anwendung des bereits erwähnten demonstrativen Pronomens,.se, seo, pät“ wird durch die Verbindung des Pron. mit der relativen Partikel,,be" gewonnen.

Wir haben betont, dass,,be" zu dem Pron. demonstr. hinzugefügt wird zur Hervorhebung der Beziehung zu dem Antecedens indessen darf doch nicht behauptet werden, dass dieser Gebrauch allein dieses Grundes wegen Statt hat; in vielen, ja fast den meisten Fällen wird die erweiterte Form in derselben Weise gebraucht wie das einfache Pronomen.

,,Se pe

seo þe

pät pe

bezieht sich auf die verschiedensten Arten von Substantiven, auf demonstrative, possessive und indefinite Pronomina- auf Numeralia und Superlative.

Eart þu se Beovulf, se pe vid Brecan vunne (Beov. 506).

þegn nytte heheóld se pe on handa bär hroden ealo-vaege (Beov. 495).

ponne sägdon þat sæ-lidende pâ þe gifsceattas feredon (B. 378).

Nis he hinderveard svâ sume fuglas, pâ pe late þurh lyft lâcað fiðrum (Phönix 315).

ponne veorded sunne sveart gevended, seo þe beorhte scân (Christ 935).

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þät he ne forleóse vuldres leán, þätte (= þät

pe) heofones cyning on þâ hâlgan tîd sođfäst

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pone pe pu mid rihte rædan sceoldest (Beov. 2054).

gê tô dêape pone dêman ongunnon, sê đe of

dêađe sylf âwehte (Elene 302).

Se väs Hrôdgâre häleđa léofost,

heó onräste âbréat (Beov. 1299).

pone pe

væron hvädre monge, pâ þe meotude vel gehŷrdun (Phönix 443).

alle da de ær meh cwommun

Uebungsb. 28, 19).

(Zup.

pâ sêlestan, pâ pe wrætlîcost wyrcan cûđon

(Elene 1019).

and ponne ænne hêht golde forgyldon, þone þe Grendel ær mâne âcvealde (Beov. 1055).

Das Antecedens ist ausgelassen:

Heóld hine tô faeste

se pe manna väs mägenê strengest (Beov. 789). Häfde pâ gefælsod

se be ær feorran com (Beov. 826).

Im Laufe der Zeit wurde die relative Partikel,,pe" selbst ein vollständiges relatives Pronomen, das bald sehr allgemein als solches gebraucht wurde.

,,be" bezieht sich auf Substantiva, hauptsächlich auf Collectiva - auf demonstrative, interrogative und indefinite Pronomina und auf Superlative.

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