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Berichtigungen und Nachträge.

Zu dem in Nr. 11 und 12 abgedruckten Aufsatze „A few observations on Shakespeare and his Merchant of Venice" sind folgende von dem Herrn Verfasser eingesandte Aenderungen und Berichtigungen nachzutragen, welche zu spät eintrafen, als dass sie vor Drucklegung der gedachten Doppelnummer noch hätten berücksichtigt werden können, und zwar:

Zu der Ueberschrift selbst ist die Bemerkung verabsaümt:

,,Reprinted by permission of the author from the Programme of the Handelsschule in Frankfort o/M., 1867."

S. 164 Z. 32 v. u. ist zu lesen numbers statt „numbres."

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ist zwischen obsolete und or ein Komma zu setzen. 165 Z. 1 v. o. ist zu lesen failing statt "falling."

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7 v. o. ist zwischen mother und of das Komma zu tilgen.

Die aus dem Programm mit abgedruckte Fusznote erklärt der Herr Verfasser als inzwischen gegenstandslos geworden, da die Unächtheit ziemlich erwiesen sei.

166 Z. 12 v. o. ist zu lesen consistently statt „consistantly.“

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15 v. o. ist zwischen had und do das Komma zu tilgen.

28 v. u. ist zwischen renovated und in ein Komma zu setzen.

21 u. 22 v. u. lies fellow-townsmen statt „fellow townsmen."

S. 167 Z. 3 u. 4 v. o. ist zu trennen commin-gling statt comming-ling." 14 u. 15 v. o. lies idiosyncrasy statt,,idiosyncrasie."

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168

169

16 u. 19 v. o. ist zu tilgen,,recently."

18 v. u. lies wood-notes wild', also mit Anführungszeichen.

4 v. o. lies expect statt,,except."

10 v. u. lies „Coleridge in corroboration."

18 v. u. lies command which, by etc. statt,,command, which by" etc. 170 16 v. o. lies Collation statt,,collation."

171 16 v. o. lies grandees statt,,grandess."

15 v. u. wünscht der Herr Verfasser die Worte,,less felicitous herein than usual" getilgt.

26 v. o. lies unjustly statt,,injustly."

7 v. o. lies judgment statt,,judgement."

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12 v. o. setze zwischen judgment und that ein Komma.

S. 163, im Shakespear-Stammbuch XXIII, Z. 2 u. 3 lies: „Belege für dieses Urteil über den Dichter sind diejenigen seiner Eigentümlichkeiten...“ Meine Lesartenmusterung und Erlaüterung zur ersten Lear-Scene habe ich deswegen noch zurückgehalten, weil ich über einige Stellen noch nicht im klaren bin und hier und da einer anderen Auffassung mich zuneige, als die mich bei meinem in Nr. 9 & 10 abgedruckten Uebersetzungsversuch geleitet hat. D. Hrsgbr.

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Inhalt: Shakespear-Stammbuch: (25. Herm. Lingg. 26. Aus dem „,Hermes". 27. Aug. Graf v. Platen.) An Evening-Hour with Shakespear. By J. M. Karl Hagena: Berichtigungen der Schlegel-Tieck'schen Shakespear-Uebersetzung: (ZwischenBemerkungen). Wislicenus: Macbeth. Miscellen und Notizen: (Deetz: Versuch zur Beseitigung des scheinbaren Widerspruchs im Charakter Lear's. Die WidmungsAdresse zu SH's Sonetten. - Bruno Meyer über „König Lear.“ Bruno Meyer über „König Lear." Shakespear und Calderon.) -Berichtigungen und Nachträge.

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Redacteur und Herausgeber: Max Moltke (Mendelssohnstrasze 3B in Leipzig). Verlag der Deutschen Volksbuchhandlung in Leipzig. - Druck von W. Drugulin in Leipzig.

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Abonnementspreis für den Band von 24 Nrn. (Bogen) 12 Mark (4 Tlr.); jede Nr. einzeln 60 Pf.

SHAKESPEAR-STAMMBUCH.

XXVIII.

Shakespear-Feier, veranstaltet im literarischen Verein zu Nürnberg, am 23. April 1864.

Festdichtung von Luise Hoffmann.

wurden

(Vor, zwischen und nach dem Auftreten der vier allegorischen Personen Shakespear'sche Lieder teils von Solostimmen, teils in Quartettvorträgen gesungen.)

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Wach auf! so rief ich vor dreihundert Jahren,
Als William Shakespear ich der Welt geschenkt,
Als seinen Geist ich mit dem wunderbaren
Geist der Natur, mit meinem Geist getränkt.
Wach auf! Das Höchste sollst Du offenbaren,
Was jemals ward in Menschenherz gesenkt!
Sei mehr als alle Dichter je zusammen,
Und bis in fernste Zeiten sollst Du flammen!

Dein unbegrenzter Blick mag spähn im grauen,
Im Reich der nebligen Vergangenheit,
Entrollt den Gang der Weltgeschichte schauen,
Ein Bürger jedes Orts und jeder Zeit;
Und was Du Deinem Griffel wirst vertrauen,
Sei fürder der Unsterblichkeit geweiht.
Dir sei'n gelöst der Wahrheit sieben Siegel,
Gesprengt des Tiefgeheimsten letzter Riegel!

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War auch der Liebe Müh umsonst verschwendet,
Der Widerspenstigen Zähmung dir vergällt,
Hat manches mit viel Lärm um Nichts geendet,
Ward liebes Hoffen schon im Keim zerschellt,
Und sprach das Glück oft von dir abgewendet:
Nichts was ihr wollt noch wie es euch gefällt
Der Irrungen Komödie, das Leben,

Hat Ende gut dir Alles gut gegeben.

Und weil du Leid und Lust und Qual und Wonnen,
Weil du Natur und Welt und Herz belauscht,
Wie Sterne spiegeln sich im tiefen Bronnen,
Der unversiegbar, unergründlich rauscht,
War also lebenstrau, was du ersonnen,
Dass Wahrheit ihren Spiegel mit dir tauscht;
In tiefster Tiefe wie im höchsten Fluge
Triffst du mit einem Wort, mit einem Zuge.

Ein Arzt, der Seelen kranke Pulse spürend,
Ein Forscher, tastend an den Puls der Zeit,
Ein rechter Richter, Masz für Masz erkürend,
Ein Weiser in der Toren Narrenkleid,

Speerschüttler du, die Waffen mächtig rührend,
Ein Pred'ger für der Erde Lust und Leid,
Liegt deiner Werke Bibel aufgeschlagen
Für jed Geschick in alt und neuen Tagen.

Ein Runenstein, von böser Zeit verwittert,
Ragt würdig Lear, von Majestät umwallt;
Ein Zauber-Eibenbaum, vom Blitz zersplittert,
Trotzt Macbeth's blutig finstere Gestalt;
Ein Wüstensturm, von heiszer Glut durchzittert,
Rast hin Othello eifersucht-umkrallt,

Und Hamlet schleicht, umsonst vom Geist beschworen,
Der Grübler, zaudernd und zur Tat verloren.

Und ihr unendlich weiblichen Gebilde,
Du Desdemona süsz wie Aeterduft,
So fest Cordelia, wie Miranda milde,
Du Imogen, das Kind der zarten Luft,
Perdita, lieblichste der Schäfergilde,

Du Julia, schwärmrisch traü bis zu der Gruft,
Die kluge Portia männlich Urteil spendend,
Ophelia hold in Liebeswahnsinn endend -

Wer zählt die Perlen auf des Meeres Grunde,
Wer, was sein Tiefsinn, seine Laune beut,
Die goldnen Sprüche aus erfahrnem Munde
Wie Samenkorn ins Ackerfeld gestreut,
Der Welt Mosaikbild, das schimmernd bunte,
Mit dem er rührt, entsetzt, erhebt, erfreut,
Den Gaukler Leben zeigt, der kurze Weile
Sich auf der Bühne spreizt, und flieht in Eile!

Und ob die Menschen Schatten gleich verschweben,
Wie Traum der Nacht, vom jungen Tag bedroht,
Sind Fittiche dem Genius gegeben

Zum Aeterflug ins ewige Morgenrot.

Da dir entsprossen reichstes Geistesleben,

Verfiel an dir, o Shakespear, nichts dem Tod,
Und mit der Erde hellsten Dichtersternen

Wirst du noch strahlen in den fernsten Fernen.

GESCHICHTE.

Ich Klio trone hoch in Wolken oben,

Umrauscht vom Flügelschlag der Ewigkeit;
Es haben mir Jahrtausende gewoben

Von Völkerblut das Purpurmantelkleid.

Auf meiner eh'rnen Tafel steht geschrieben
Des Weltgetriebes bunt verwirrter Streit,

Ein grauses Chaos; wenige Namen blieben,

Doch diese wenigen geben lichten Schein :

Und solch ein Stern hat heut mich hergetrieben.

Denn du Geschlecht der Gegenwart, zu klein

Bist du der ernsten Göttin der Geschichte,
Der Taten bar, in Worten kühn allein

Und wert nur, dass Vergessenheit dich richte.

Doch jubelnd grüsze ich die Wiederkehr
Des Festtags heut von William Shakespear's Lichte;
Denn wie die Sonne strahlt er hell und hehr.

Die Welt sah seit Homer des Gleichen nimmer.
Die Eintagsmenschen Tropfen in dem Meer -

Erblinken in sekundenlangem Schimmer;

Doch, gleich dem Kreidefelsen Albion,

Trotzt, von der Zeitenflut umbrandet, immer Er als ein Herrscher auf der Menschheit Tron,

Wird Schatten werfen nah in ferne Tage, Wird tönen noch, wie der Aurora Sohn, Für künftige Völker unverstandne Klage,

Wie Pyramiden in dem Wüstensand, Beschrieben mit geheimnisvoller Sage. War er doch selbst einst, wie an Antium's Strand Apollo von der Zeiten Schutt begraben, Bis hoheitvoll das Götterbild entstand,

Der Fernhintreffer leuchtend und erhaben,

Gekrönet von der Nachwelt vollstem Kranz.
O nicht umsonst umschwebte ich den Knaben,

Wenn er sich, glüh'nden Angesichtes, ganz

In Staub vergilbter Chroniken vertiefte,
Begeistert für des Vaterlandes Glanz

Und für die Bürgerfreiheit, die verbriefte;

Wenn er die schauerliche Kunde las

Vom Heuchler Richard, der vom Blute triefte,
Von Macbeth, mit dem Graun zur Tafel sasz;
Und wie einst Fama grüszte jubeltönig,
Im Helden gern den tollen Heinz vergasz,
Dem fünften Heinrich, jeder Zoll ein König,
Den Besten, den Altengland je verlor,

Dem Macht und Ehre, Ruhm und Reichtum fröhnig.

Gemalter Lumpenkönige Schattenchor,

Von dem Verachtung nur und Abscheu munkelt,
O Shakespear hielt euch einen Spiegel vor
Von solchem Glanz, den keine Zeit verdunkelt,

Als er der Dramen Siebengestirn erschuf,
Das, wie am Himmel jenes, ewig funkelt,
Das aus der Nacht trat auf des Schöpfers Ruf.

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Berauschend wie der Feuerwein der Reben,
Den aus der Lava Schlacken treibt Vesuv,
Voll Inbrunst, wie Gebote aufwärts schweben,

Die wir gestammelt an der Andacht Hand,
So innig wie des ersten Kusses Beben,
Als Liebe schüchtern sich vom Herzen wand,

O mehr als alle schwachen Worte sagen,
Erklingt's durch alle Werke: Vaterland!

So jubelnd wie von Orgelton getragen,

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So wie der Engel Zungen abgelauscht.
Ihr Wogen, die Britannia's Ufer schlagen,
Habt ihr den Donnerton ihm zugerauscht,

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