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weinen und klagen bei ihrem Wiedersehen Thränen der Wehmuth, gleich Vögeln, welchen Landleute ihre Jungen geraubt haben '); die Gefährten des Odysseus begrüssen denselben bei seiner Rückkunft von der Kirke freudig, wie Kälber ihren von der Weide heimkehrenden Müttern unter stetem Geblöke entgegen hüpfen 2) u. d. m. Indess vermag der Dichter auch hier im Grunde nur den äusseren Ausdruck menschlicher Empfindungen durch Gleichnisse aus der Thierwelt zu schildern, wie in dem letzten der angeführten Beispiele das tertium comparationis in dem freudigen Entgegenhüpfen und Entgegenspringen liegt. Für die Veranschaulichung der Affecte selbst, namentlich wenn sie sehr innig, tief und energisch sind, genügt dem Dichter die Thierwelt nicht mehr, und er greift dann zu analogen Beispielen aus menschlicher Sphäre. So wird in dem schon besprochenen obigen Beispiele die Freude selbst, welche die Genossen des Odysseus empfinden, mit der Freude verglichen, welche den Menschen bei der Rückkehr in seine Heimath erfüllt 3); das Entzücken des Schiffbrüchigen beim Anblick des ersehnten Landes gleicht der Freude von Kindern über die Genesung des Vaters, den sie schon aufgegeben hatten) u. dgl. m.

§. 4. Auf Veranlassung der eben erwähnten Thierfabel bietet sich hier sachgemäss noch eine Bemerkung in Betreff der divergirenden Auffassung dar, welche die Thiercharactere in jener Fabel gegenüber dem homerischen Epos erfahren. Die äsopische Fabel nämlich, welche, ursprünglich den Griechen fremd, aus dem Orient zu ihnen gekommen zu sein scheint, stellt bekanntlich in parabolischen Erzählungen wirkliche Vorgänge aus dem Thierleben dergestalt dar, dass sie als Gleichnisse oder Symbole sittlicher und menschlicher Verhältnisse erscheinen und irgend eine Gnome oder Paränese als Resultat liefern. Da aber für die sittlichen Ideen, welche sie zum Ausdruck bringen will, Träger von psychologischer und ethischer Bedeutung erforderlich sind, so fixirt sie, wie schon oben bemerkt, die Charactere der Thiere typisch, d. h. sie macht die einzelnen Thierfiguren ein für alle Male zu Repräsentanten einer bestimmten geistigen oder sittlichen Eigenthümlichkeit, wie z. B. im Fuchse die List und Schlauheit, im Hunde die Treue und Wachsamkeit, im Esel die Trägheit und Widerspänstigkeit verkörpert erscheint. Von dieser Fixirung der Thiercharactere hat das homerische Epos keine Ahnung; hier erscheinen dieselben vielmehr noch gleichsam im Fluss begriffen und gestatten dem Dichter die heterogenste Auffassung. Derselbe Stier, welcher im Schweisse seines Angesichts den Pflug durch das Ackerland zieht, leiht den Flussgöttern sein Horn als Symbol ihrer Würde, und mit demselben störrigen Esel, welchen Knaben mit Prügeln

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') π 216: κλαῖον δὲ λιγέως, ἀδινώτερον ἤ τ' οἰωνοί, | φῆναι ἢ αἰγυπιοι γαμψώνυχες, οἷσί τε τέκνα | ἀγρόται ἐξείλοντο πάρος πετεηνὰ γενέσθαι. 2) κ 410: ὡς δ ̓ ὅτ ̓ ἂν ἄγραυλοι πόριες περὶ βοῦς ἀγελαίας, | ἐλθούσας ἐς κόπρον, ἐπὴν βοτάνης κορέσωνται, | πᾶσαι ἅμα σκαίρουσιν ἐναντίαι· οὐδ ̓ ἔτι σηκοὶ | ἴσχουσ', ἀλλ ̓ ἀδινὸν μυκώμεναι ἀμφιθέουσιν μητέρας· ὡς ἐμὲ κεῖνοι ἐπεὶ ἴδον ὀφθαλμοῖσιν, | δακρυόεντες ἔχυντο. 3) κ 415: δόκησε δ ̓ ἄρα σφίσι θυμὸς | ὡς ἔμεν, ὡς εἰ πατρίδ ̓ ἱκοίατο καὶ πόλιν αὐτὴν | τρηχείης Ιθάκης, ἵνα τ' ἔτραφεν ἠδ ̓ ἐγένοντο. - 4) ε 394: ὡς δ ̓ ὅτ' ἂν ἀσπάσιος βίοτος παίδεσσι φανή | ε av πατρός, ὃς ἐν νούσῳ κῆται κρατέρ ̓ ἄλγεα πάσχων, | δηρὸν τηκόμενος, στυγερὸς δὲ οἱ ἔχραε δαίμων, ἀσπάσιον δ' ἄρα τόν γε θεοὶ κακότητος ἔλυσαν, ¦ ὡς Ὀδυσῆς ἀσπαστὸν ἐείσατο γαῖα καὶ ὕλη.

vorwärts treiben, vergleicht der Dichter ohne Anstand Heroen erstes Ranges, wie den Telamonier Aias.

§. 5. Obwohl, wie schon bemerkt, das stille, minder in die Augen fallende Pflanzenleben bei Homer weniger Berücksichtigung findet als die Thierwelt, so setzt er dennoch dasselbe in mannigfache äussere und innere Beziehung zum Menschen. Derartige Beziehungen sind folgende. Die Aemsigkeit, mit welcher die Mägde des Alkinoos ihre Arbeiten betreiben, wird mit der raschen Beweglichkeit der Blätter der Schwarzpappel verglichen). Der Fall kämpfender Helden wird ferner durch den Sturz von Bäumen veranschaulicht, welche unter den Hieben der Axt zu Boden sinken. So bricht Asios, von Idomeneus getroffen, zusammen, wie die Eiche oder Pappel oder die stattliche Tanne niederstürzt, welche der Schiffsbauer auf den Bergen mit der Axt fällt2); Krethon und Orsilochos stürzen unter den gewaltigen Händen des Aeneas zusammen wie zwei hochgewipfelte Tannen 3); Imbrios taumelt unter dem Stosse des Telamoniden Teukros, gleich der Esche auf dem luftigen Gipfel des Gebirges); der jugendlich blühende Simoeisios sinkt in den Staub wie eine Pappel, die in der Niederung wuchs; jetzt liegt sie, vom Wagner gefällt, vertrocknet am Flussgestade); der fallende Panthoide Euphorbos wird mit dem Schösslinge eines Õelbaums verglichen, der unter der Pflege des Landmanns an einsamer Stätte emporwuchs, vom Wasser reichlich befruchtet; er grünt stattlich und frisch; sanft wiegen ihn die ihn umsäuselnden Winde, und er ist ganz von schimmernden Blüthen überdeckt; da bricht mit mächtigem Stosse die Windsbraut auf ihn herein, reisst ihn mit der Wurzel aus und streckt ihn zu Boden ).

Insbesondere aber ist hier noch hervorzuheben, wie der rasche Wechsel und die Vergänglichkeit der Pflanzenvegetation dem Dichter ein Bild für die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins bietet. Gleich dem Laube der Waldung, sagt Apollon, streben die Sterblichen mit muthiger Kraft empor, und eben so rasch fliehen sie entseelt dahin 7). Namentlich aber gehört hieher der schöne Vergleich, welchen der Dichter dem Glaukos, 'dem schwermüthigen Enkel des von den Göttern gehassten Bellerophontes', wie Pazschke ihn nennt 8), in den Mund legt: gleich den

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1) η 105: αἱ δ ̓ ἱστοὺς ὑφύωσι καὶ ἠλάκατα στρωφώσιν | ἥμεναι, οἷά τε φύλλα μακεδνῆς αἰγείροιο 2) Ν 389: ἤριπε δ', ὡς ὅτε τις δρὺς ἤριπεν ἢ ἀχερως | ἠὲ πίτυς βλωθρή, τήντ' οἴρεσι τέκτονες ἄνδρες | ἐξέταμον πελέκεσσι νεήκεσι νήϊον εἶναι selbe Gleichniss Π 482. - 3) Ε 559. τοίω τω χείρεσσιν ὑπ ̓ εἰ εἰχο δαμέντε | καππεσέτην, ἐλάτῃσιν ἐοικότες ὑψηλῇσιν. - 4) Ν 178. ὁ δ ̓ αὖτ ̓ ἔπεσεν μελίη ὥς, | ἥτ ̓ ὄρεος κορυφῇ ἕκαθεν περιφαινομένοιο | χαλκῷ ταμνομένη τέρενα χθονὶ φύλλα πελάσσῃ. 5) 4 482: ὁ δ ̓ ἐν κονίῃσι χαμαὶ πέσει, αἴγειρος &ς, ἡ ῥά τ' ἐν εἱαμενῇ ἕλεος μεγάλοιο πεφύκει | λείη, ἀτάρ τέ οἱ ὄξοι ἐπ' ἀκροτάτῃ πεφύασιν. | τὴν μέν θ ̓ ἁρματοπηγὺς ἀνὴρ αἴθωνι σιδήρῳ | ἐξέταμ ̓, ὄφρα ἴτυν κάμψῃ περικαλλέϊ δίφρῳ. | ἡ μέν τ' ἀζομένη κεῖται ποταμοῖο παρ' όχθας. — 6) Ρ 53. οἷον δὲ τρέφει ἔρνος ἀνὴρ ἐριθηλὲς ἐλαίης | χώρῳ ἐν οἰοπόλῳ, ὅθ ̓ ἅλις ἀναβέβρυχεν ὕδωρ, | καλόν, τηλεθάον· τὸ δέ τε πνοιαὶ δονέουσιν | παντοίων ἀνέμων, καί τε βρύει ἄνθεϊ λευκῷ· ἐλθὼν δ ̓ ἐξαπίνης ἄνεμος σὺν λαίλαπι πολλῇ | βόθρου τ' ἐξέστρεψε καὶ ἐξετάνυσσ ̓ ἐπὶ γαίῃ· | τοῖον Πάνθου υἱόν, ἐϋμμελίην Εὔφορβον, | Ατρείδης Μενέλαος ἐπεὶ κτάνε, τεύχε' ἐσύλα. - 1) Φ 463 : βροτῶν — δειλῶν, οἳ φύλλοισιν ἐοικότες ἄλλοτε μέν τε | ζαφλεγέες τελέθουσιν, ἀρούρης καρπὸν ἔδοντες, ἄλλοτε δὲ φθινύθουσιν ἀκήριοι. * Ueber die homerische Naturansch. S. 11.

Blättern des Waldes ist das Geschlecht der Menschen; die einen weht der Wind zur Erde, andere treibt im neu sich verjüngenden Lenze der knospende Wald hervor; also wächst und vergeht der Menschen Geschlecht 1). Das menschliche Leben ist demnach durchaus eitel und nichtig, und seine Blüthe welkt rasch dahin gleich dem verdorrenden Laube des Herbstes. So wehmüthig dachte schon der homerische Held über das menschliche Dasein.

§. 6. Wir gehen zur homerischen Auffassung der unbelebten und sodann insbesondere der landschaftlichen Natur über.

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Nichts lag dem hellenischen Alterthum ferner als sentimentale Naturschwärmerei. Heiter und harmlos genoss der Grieche die Schönheiten der Natur und erblickte überall in denselben Manifestationen seiner Götter; aber sich in Gefühlsschwärmerei oder empfindsame Reflexion über die Natur zu versenken war er bei seinem gesunden und kernhaften Naturell durchaus unfähig. Selbst wo er sich auf die höchste Staffel der Begeisterung erhebt, wie etwa Pindar in seinem bekannten Frühlingsdithyrambos), bleibt doch seine Wärme natürlich und frei von gekünstelter Sentimentalität, geschweige denn dass die Epik und vollends eine so objective Epik wie die homerische, bei der die Persönlichkeit des Dichters so gänzlich hinter den Stoff zurücktritt eine irgend empfindsame Naturbetrachtung aufkommen zu lassen vermöchte. Was aber das homerische Zeitalter insbesondere betrifft, so machte schon dessen Naturwüchsigkeit jede derartige Schwärmerei unmöglich. Die Bewunderung der Naturschönheiten, welche uns in unserer modernen. Poesie oft in so überschwänglicher Weise entgegentritt, ist durchaus kein dem Menschen ursprünglich innewohnender Instinct. Dies geht deutlich daraus hervor, dass dem natürlichen Menschen diese Bewunderung durchaus fern liegt: kein Ungebildeter, kein Kind wird sich bewundernd und reflectirend in die Betrachtung einer Landschaft versenken, und es ist eine Thatsache, dass die uncultivirten Bewohner bevorzugter Gegenden, deren Reiz Fremde von nah und fern herbeilockt, selbst für die Schönheiten derselben unempfindlich sind. Kurz, die Bewunderung der Natur ist etwas Angelerntes und entwickelt sich im Menschen erst unter dem. Einflusse einer höheren Cultur. Es ist demnach phychologisch völlig begründet, wenn uns in einem naturwüchsigen Zeitalter wie das homerische von einer solchen künstlich angelernten, ohne höhere Cultur undenkbaren Naturbewunderung keine Spur entgegentritt.

Nichtsdestominder muss die homerische Naturschilderung den wahren Naturfreund erwärmen und hinreissen. Er wird vor Allem an ihr die Treue und Wahrheit bewundern, welche mit fast mikrologischer Akribie dem Naturleben selbst die feinsten Züge ablauscht; er wird staunen über die umfassende Beobachtungsgabe des Dichters, dessen Scharfblick in alle Naturgebiete eindringt, wie auch über das lebhafte Colorit und die Anschaulichkeit, welche er allen seinen Naturschilderungen zu verleihen weiss; er wird endlich die wunderbare Kunst bewundern, mit welcher der Dichter namentlich in den Gleichnissen der Ilias diese

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1) Ζ 146 : οἵη περ φύλλων γενεή, τοίη δὲ καὶ ἀνδρῶν. | φύλλα τὰ μέν τ' ἄνεμος χαμάδις χέει, ἄλλα δέ θ ̓ ὕλη | τηλεθόωσα φύει, ἔαρος δ ̓ ἐπιγίγνεται ὥρη. | ὡς ἀνδρῶν γενεὴ ἡ μὲν φύει, ἡ δ' απολήγει. — 2) Fragm. 53 Bergk. ý

Naturmalerei zu einem Kunstmittel erhebt, welches er im Interesse seiner epischen Darstellung aufs Wirksamste verwendet.

In der That hat der Dichter kaum ein Naturgebiet unberührt gelassen; und, wie schon A. von Humboldt bemerkt hat'), finden sich, wie der Charakter des Epos es erheischt, in den homerischen Gesängen als Beiwerk die anmuthigsten Scenen des Thierlebens. Alle Erscheinungen der verschiedenen Jahreszeiten ziehen an dem Leser seiner Dichtungen vorüber. Im Lenz verlängern sich die Tage 2); der knospende Wald treibt junge Blätter hervor 3); von der Bremse gejagt, stürmen in rasendem Lauf die Rinderheerden über die Ebene dahin); unzählige Fliegen umschwärmen die Milcheimer 5), und Schwärme von Bienen kommen aus der Felshöhlung hervor und umfliegen in gedrängter Masse die Blumen des Lenzes 6); unter dem Laubdache der Bäume aber lässt Pandaros' Tochter, die falbe Nachtigall, den Itylos bejammernd, ihre melodische Stimme ertönen 7). Im Frühherbst kommen die Früchte zur Reife, daher der Dichter ihn als die üppige Jahreszeit der Fülle bezeichnet ); aber der stürmische Boreas als Vorläufer des Winters jagt dann auch schon die Disteln über die Felder 9) und dörrt den bewässerten Garten aus.10); nicht selten ergiesst Zeus auch reissende Fluthen 11). Im Winter endlich strömt unendlicher Regen herab 12); schaurige Winterstürme erheben sich, welche den Arbeiten der Menschen auf den Feldern ein Ziel setzen und die Heerden muthlos machen 13); da treten, wenn die Wuth des Boreas nachlässt, kalte Nächte, Schnee und Glatteis ein 14); Zeus sendet dann seine Geschosse auf die Menschen. herab, und Schneeflocken wirbeln in dichtem Gestöber hernieder; dann ruhen die Winde, und rastlos fällt der Schnee, bis er die hochragenden Gebirgskuppen, die gezackten Gipfel, die Lotosgefilde und die fruchtbaren Fluren des Landmanns einhüllt; auch die Häfen und Buchten des graulichen Meeres bedeckt er, und nur die heranrauschende Woge verschlingt ihn; alles Uebrige umfängt die Schneehülle,

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1) Kosmos, II. Bd., S. 10 oben. Vgl. S. 105, Anm. 11. — 2) 6 367 : ώρῃ ἐν εἰαρινῇ, ὅτε τ ̓ ἤματα μακρὰ πέλονται. - *) Ζ 147: φύλλα τά μέν τ' ἄνεμος χαμάδις χέει, ἄλλα δέ θ ̓ ὕλη | τηλεθόωσα φύει, ἔαρος δ ̓ ἐπιγίγνεται ὥρη. 4) χ 299: οἱ δ ἐφέβοντο κατὰ μέγαρον βόες ὡς ἀγελαῖαι· | τάς μέν τ' αἰόλος οἶστρος ἐφορμηθεὶς ἐδόνησεν | ὥρῃ ἐν εἰαρινῇ, ὅτε τ ̓ ἤματα μακρὰ πέλονται. — 5) Π 641: ὡς ὅτε μυῖαι | σταθμῷ ἔνι βρομέωσι περιγλαγέας κατὰ πέλλας | ὥρῃ ἐν εἰρινῇ, ὅτε τε γλάγος ἄγγεα δεύει κτλ. - 6) B 87: ἠὔτε ἔθνεα εἶσι μελισσάων ἀδινάων, | πέτρης ἐκ γλαφυρῆς αἰεὶ νέον ἐρχομενάων· | βοτρυδόν δὲ πέτονται ἐπ' ἄνθεσιν εἰαρινοῖσιν· ¦ αἱ μέν τ' ἔνθα ἅλις πεποτήαται, αἱ δέ τε ἔνθα κτέ. — 1) τ 518: ὡς δ ̓ ὅτε Πανδαρέου κούρη, χλωρηίς ̓Αηδών, | καλὸν ἀείδησιν ἔαρος νέον ἱσταμένοιο, | δενδρέων ἐν πετάλοισι καθεζομένη πυκινοῖσιν, | ἥτε θαμά τρωπῶσα χέει πολυηχέα φωνήν, | παῖδ ̓ ὀλοφυρομένη Ἴτυλον φίλον κτλ. - *) λ 192: θέρος τεθαλυτά τ' ὀπώρη. 9) € 328: ὡς δ ̓ ὅτ ̓ ὀπωρινὸς Βορέης φορέῃσιν ἀκάνθας | ἂμ πεδίον, πυκιναὶ δὲ πρός ἀλλήλῃσιν ἔχονται κτἑ. 10) Φ 346: ὡς δ ̓ ὅτ ̓ ὀπωρινὸς Βορέης νεοαρδέν ἀλωὴν | αἶψ' ἀγξηράνῃ κτέ. 11) Π 385: ἤματ ̓ ὀπωρινῷ, ὅτε λαβρότατον χέει ὕδωρ | Ζεύς. — 12) Γ' 4: χειμώνα --- καὶ ἀθέσφατον ὄμβρον. 13) P 549: χειμῶνος δυσθαλπέος, ὅς ῥά τε ἔργων | ἀνθρώπους ἀνέπαυσεν ἐπὶ χθονί, μῆλα δὲ κήδει. 14) ξ 475: νυξ δ ̓ ἄρ ̓ ἐπῆλθε κακὴ Βορέαο πεσόντος, | πηγυλίς αὐτὰρ ὑπερθε χιων γένετ' ἠΰτε πάχνη, | ψυχρὴ, καὶ σακέεσσι περιτρέφετο κρύσταλλος.

wenn das Unwetter des Zeus hereinbricht'). Wie richtig hier der Dichter die Natur beobachtet hat, insofern bei völliger Windstille der Schnee am dichtesten fällt, sieht man leicht.

§. 7. Mit besonders lebhaften Farben weiss der Dichter die Elemente in ihrer furchtbar zerstörenden Wirkung darzustellen. Namentlich gehören dahin die Schilderungen reissender Bergströme, deren sich der Dichter in der Ilias bedient, um die unwiderstehliche Gewalt hervorragender Kämpfer zu veranschaulichen. So wird der die Troer verfolgende Telamonier Aias mit einem vom Regen geschwellten Strome verglichen, der sich vom Gebirge in die Ebene hinabstürzt, viele verdorrte Eichen und zahlreiche Fichten mit sich reisst und eine Masse trüben Schlammes ins Meer wälzt 2). Aehnlich heisst es vom Diomedes, er habe das Feld durchtobt, wie ein geschwollener Strom, den weder die Brücken mit ihrem mächtigen Bollwerk, noch die Zäune und Gehege der Felder und Gärten zu hemmen vermögen, und der plötzlich hervorbricht, wenn der Regen des Zeus sich ergiesst, so dass viele treffliche Arbeiten der Menschen unter ihm zusammensinken). Sehr schön vergleicht auch der Dichter das Tosen der Schlacht, wo das Frohlocken der Sieger und das Wehgeschrei der Sterbenden durcheinander hallen und Ströme Bluts den Boden netzen, mit dem donnernden Getöse zweier vom Regen geschwellter Ströme, welche aus gewaltigen Quellen im zerrissenen Geklüft hervor ihr mächtiges Gewässer vom Gebirge nieder zu Thale wälzen, so dass fern im Gebirgswald der Hirt das dumpfe Brausen vernimmt 4). Aber auch das Element des Feuers und seine verheerende Wirkung in der Natur schildert der Dichter in grossartigen Zügen. So wird der zum Himmel emporleuchtende Glanz des gewappnet einherziehenden Achäerheeres mit einer verheerenden Feuersbrunst verglichen, die auf den Gipfeln des Gebirgs unermessliche Waldungen vernichtet und weithin ihren Glanz entsendet 5) Ferner wird die Alles zerstörende Wuth gewaltiger Kämpfer nicht selten mit einem ver

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1) Μ 278: ὥστε νιφάδες χιόνος πίπτωσι θαμειαὶ ἤματι χειμερίῳ, ὅτε τ ̓ ὤρετο μητίετα Ζεὺς | νειφέμεν, ἀνθρώποισι πιφαυσκόμενος τὰ ἅ κῆλα | κοιμήσας δ ̓ ἀνέμους χέει ἔμπεδον, ὄφρα καλύψῃ | ύψηλῶν ὀρέων κορυφὰς καὶ πρώονας ἄκρους | καὶ πεδία λωτοῦντα καὶ ἀνδρῶν πίονα ἔργα, | καί τ ̓ ἐφ ̓ ἁλὸς πολιῆς κέχυται λιμέσιν τε καὶ ἀκταῖς, | κῦμα δέ μιν προσπλάζον ερύκεται ἄλλα τε πάντα ¦ εἰλύαται καθύπερθ ̓, ὅτ ἐπιβρίσῃ Διὸς ὄμβρος. 2) Λ 492: ὡς δ ̓ ὁπότε πλήθων ποταμὸς πεδίονδε κάτεισιν | χειμάρρους κατ ̓ ὄρεσφιν, ἐπαζόμενος Διὸς ὄμβρῳ, | πολλὰς δὲ δρῦς ἀζαλέας, πολλὰς δέ τε πεύκας | ἐσφέρεται, πολλὸν δέ τ ̓ ἀφυσγετὸν εἰς ἅλα βάλλει, | ὥς ἔφεπε κλονέων πεδίον τότε φαίδιμος Αίας. – 3) Ε 87: θῦνε γὰρ ἂμ πεδίον ποταμῷ πλήθοντι ἐοικῶς | χειμάρρῳ, ὅστ ̓ ὦκα ῥέων ἐκέδασσε γεφύρας | τὸν δ ̓ οὔτ ̓ ἄρ τε γέφυραι ἐεργμέναι ἰσχανόωσιν, | οὔτ ̓ ἄρα ἕρκεα ἴσχει ἀλωάων ἐριθηλέων, | ἐλθόντ ̓ ἐξαπίνης, ὅτ ̓ ἐιπβρίσῃ Διὸς ὄμβρος | πολλὰ δ ̓ ὑπ ̓ αὐτοῦ ἔργα κατήριπε κάλ' αἰζηῶν· ὡς κτέ. — * Δ 450 : ἔνθα δ' ἅμ' οιμωγή τε καὶ εὐχωλὴ πέλεν ἀνδρῶν ὀλλύντων τε καὶ ὀλλυμένων, ῥέε δ' αἵματι γαῖα. ὡς δ ̓ ὅτε χείμαρροι ποταμοὶ κατ ̓ ὄρεσφι ῥέοντες | ἐς μισγάγκειαν συμβάλλετον ὄβριμον ὕδωρ | κρουνῶν ἐκ μεγάλων, κοίλης ἔντοσθε χαράδρης | τῶν δέ τε τηλόσε δοῦπον ἐν οὔρεσιν ἔκλυε ποιμήν | ὡς τῶν μισγομένων γένετο ἰαχή τε πόνος τε. *) Β 455; ήΰτε πῦρ ἀἴδηλον ἐπιφλέγει ἄσπετον ὕλην ͵ οὔρεος ἐν κορυφῇς, ἕκαθεν δέ τε φαίνεται αὐγή, ὡς τῶν ἐρχομένων ἀπὸ χαλκοῦ θεσπεσίοιο | αἴγλη παμφανόωσα δι' αιθέρος οὐρανὸν ἱκεν. Β 780: οἱ δ ̓ ἄρ ̓ ἴσαν, ὡς ἔι τε πυρὶ χθων πᾶσα νέμοιτο.

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