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QITOV Ovqavou, vom Abendhimmel Eur. Electr. 730, wo Sol τὰ ἕσπερα νῶτ' ἐλαύνει θερμά φλογὶ διαπύρῳ, cf. Jac. Anth. 9 p. 248.

2. Von der Zeit: Ovid. Met. 14, 142 sed iam felicior aetas terga dedit tremuloque gradu venit aegra senectus. Höchst kühn und phantasiereich Shaksp. Troil. and Cr. 3, 3 (Del. p. 75): Time hath, my lord, a wallet at his back, wherein he puts alms for oblivion, a great-sized monster of ingratitudes.

3. Von Abstracten: Virg. Aen. 1, 294 claudentur Belli portae; Furor impius intus saeva sedens super arma et centum vinctus aenis post tergum nodis fremet horridus ore cruento. Vgl. Calpurn. 1, 46 dabit impia vinctas post tergum Bellona manus. Göthe, Elpenor p. 380: (die Rache) wendet ihren Rücken oft dem wohlbewussten, schüchternen Verbrecher.

4. Vom Schilde Eur. Phoen. 1138 σidngováros 8 άonidos Túлoç. Dieser Ausdruck wird persiflirt, wenn Aristophanes vom Käserücken des Kuchens spricht; Acharn. 1089 sagt Lamachus: φέρε δεῖρο γοργόνωτον ἀσπίδος κύκλον, und Dikäopolis erwiedert: καμοὶ πλακοῦντος τυρόνωτον δὸς κύκλον.

Beschränkter ist der Gebrauch von gázis. Das Rückgrat des Berges, des Waldes kommt vor: Leon. Tar. 98, 1 (Jac. Anth. 1 p. 180) ποιμένες, οἳ ταύτην ὄρεος ράχιν oloлoleite, Agathias 30, 5 (Jac. Anth. 4 p. 15) runsas εὐαρότου ράχιν ὀργάδος, cf. Passows. v. ράχις.

26. Αγκάλη, ἀγκοίνη, πήχυς, brachium.

1. Von Naturgegenständen sind die πόντιαι ἀγκάλαι sehr häufg: Aesch. Choeph. 579 πόντιαί τ' ἀγκάλαι κνωδά λων ἀνταίων βροτοῖς πλάθουσι, Eur. Hel. 1062 πελαγίας és άynáλas, cf. 1436, Nausicrates (Meineke, fr. com. 4, 575) πελαγίαις ἐν ἀγκάλαις, Eur. Οrest. 1376 ἢ πόντον, Ωκέανος ὃν ταυρόκρανος ἀγκάλαις ελίσσων κυκλοι χθόνα. Vgl. die mythischen Wendungen Ovid. Met. 1, 13 nec brachia longo margine terrarum porrexerat Amphitrite, Shaksp. K. John 5, 2

(Del. p. 89) Neptune's arms, who clippeth thee about. Göthe, Mohamets Gesang: Zu dem ew'gen Ocean, der mit ausgespannten Armen unser wartet. Als ein Fragment des Aeschylus gilt (vgl. Herm. Aesch. 1 p. 412) yuyàs έyovteg zvuάtwv ἐν ἀγκάλαις. Diese Wendung scheint Arist. ran. 704 persiflirt zu haben: τὴν πόλιν καὶ ταῦτ ̓ ἔχοντες κυμάτων ἐν ἀγκάλαις.

Von den Armen des Nil tiefpoetisch Hölderlin, Werke 1 p. 105: Dass der Erstgeborne, der Alte, der zu lange sich barg, dein majestätischer Nil jetzt hochherschreitend aus fernem Gebirg wie im Klange der Waffen siegreich kommt und die offenen Arme der sehnende reichet. Derselbe vom Archipelagus, Werke 1 p. 104: mit Jünglingsarmen umfängst du noch dein liebliches Land.

Der Erde und den Felsen werden Arme geliehen, vgl. Julian. Aeg. 45 (Jac. Anth. 3 p. 204): ¿v ytoròs dynoívys ὤλετο μητριάσιν. Aesch. Prom. 1055 πετραία δ' ἀγκάλη σὲ Baoráσa. Vgl. Virg. Aen. 3, 535 gemino demittunt brachia muro turriti scopuli.

Mythologisch ist Eos godóns Hom. hymn. 31, 6. Stark personificirend schreibt dem Aether Arme zu Eur. in einem unbestimmten Fragmente, Wagner 836 (p. 430): opặc τὸν ὑψοῦ τόνδ' ἄπειρον αἰθέρα καὶ γῆν πέριξ ἔχονθ' ὑγραῖς ἐν ἀγκάλαις, τοῦτον νόμιζε Ζῆνα, von Cic. de natur. deor. 2, 25 übersetzt: qui tenero terram circumiectu amplectitur. Vgl. Hölderlin 1 p. 99: Ach! nicht schlang um die Erde den wärmenden Arm der Olymp hier.

Sehr häufig werden die Zweige der Bäume brachia genannt und die Verwandlungen von Menschen in Bäume, welche Ovid erzählt, erklären diese Personification, vgl. Met. 1, 550: in frondes crines, in ramos brachia crescunt. Schön ist die Stelle Virgils in der Aen. 6, 282 in medio ramos annosaque brachia pandit ulmus opaca, ingens, quam sedem Somnia volgo vana tenere ferunt, foliisque sub omnibus haerent. Nicht minder anziehend ist Virg. Georg. 2, 290-297,. wo es von der Eiche heisst: tum fortis late ramos et brachia tendens huc illuc. etc. Ovid. Met. 14, 629 zu vergleichen: qua (falce) modo luxuriem premit et spatiantia passim brachia

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compescit. Shaksp. Henry VI III, 5, 2 (Del. p. 121) thus yields the cedar to the axe's edge, whose arms gave shelter to the princely eagle. Sehr schön Schiller im Spaziergange: Einen umarmenden Zweig schlingt um die Hütte der Baum. 66 Hölderlin 1 p. 19: Sie grünen Dir, deine Bäume, wie sonst, breiten ums Haus den Arm, voll von dankenden Gaben; ibid. p. 100: Und das strebende Herz besänftigen mir die vertrauten, friedlichen Bäume, die einst mich in den Armen gewiegt. Andere Stellen vom brachium der Bäume s. bei Klotz im Wörterbuch s. v. Auch dem Weinstocke, der ja ohnehin in der alten Sprache arbor hiess (vgl. Ritter zu Hor. carm. 3, 1, 30 und 1, 18, 1) wird brachium zugeschrieben von Virg. Georg. 2, 367: Inde ubi iam validis amplexae stirpibus ulmos exierint, tum stringe comas, tum brachia tonde; ante reformidant ferrum. Ebenso kommt wahrscheinlich vс vor in der Stelle bei Ion Chius 1, 4: ἐξ οὗ βοτρυόεσσ' οἰνὰς ὑποχθόνιον πτόρθον ἀνασχομένη, θαλερῷ EлTúžατο лýε. Jacobs, Anth. 6 p. 312: quum vitis ulnae, ἐπτύξατο πήχει.

Es commemorentur, admodum probabile est, poëtam admirabilem illam vitium facultatem claviculis suis proximas arbores comprehendendi, significasse. Beim Weinstock gehörte freilich brachium zur technischen Sprache, vgl. Klotz s. v. brachium. Schön und empfunden sagt Hölderlin, Werke 1, p. 102: Streckt nach Dir (dem Aether) die schüchternen Arme der niedrige Strauch nicht? Die Arme der Nacht bei Rückert, Gedichte p. 415: Nacht, Allmutter des Lebens, ich preise dich, herrliche Göttin, du kränzet mit Sternen ihr Haupt. Armen entreissen sich trotzige Sonnen. mes in der interessanten Stelle des Agathias 12, 9 (Jac. Anth. 4 p. 8) ἴσως δέ τις ἥξει ὄνειρος, ὃς με Ροδανθείοις πήχεσιν ἀμφιβαλεῖ.

Königin! keine wie Deinen umfangenden Die Arme des Trau

2. Das schöne Epitheton der Charitinnen, ẞoodonάрεεs bei Sappho fr. 69 (Bergk p. 614) Рoodoлάyees äyvai Xágites, devte siòs nógαι, verdient Erwähnung. Dagegen nähert sich der Darstellung des Abstracten die Stelle Pindars Nem. 5, 42: Νίκας ἐν ἀγκώνεσαι πιτνῶν ποικίλων ἔψαυσας ὕμνων. Dissen bemerkt: Νίκας ἐν ἀγκώνεσσι πιτνεῖν ornate dictum

pro vincere. Ein unbekannter Epigrammendichter (Jac. Anth. 4 p. 256) sagt: ἡ Νέμεσις πῆχυν κατέχω· τίνος εἵνεκα ; λέξεις. πᾶσι καταγγέλλω· μηδὲν ὑπὲρ τὸ μέτρον. Auf eine Statue der Nemesis geht das Epigramm eines unbekannten Verfassers (Jac. Anth. 4p. 255): & Néueous apoléya tập tin nơi tập τε χαλινῷ, μήτ' ἄμετρόν τι ποιεῖν, μήτ' ἀχάλινα λέγειν. Bei einem unbekannten Tragiker (Wagner fr. 216) heissen Klotho und Lachesis ενώλενοι κουραι Νυκτός. Aehnlich Shaksp. Tim. of Ath. 4, 3 (Del. p. 80): thou art a slave, whom Fortune's tender arm with favour never clasp'd. cf. ibid. 4, 2 (Del. p. 67) all gone and not one friend to take his fortune by the arm. Henry IV II, 4, 1 (Del. p. 78) and knit our powers to the arm of peace. Sehr interessant Troil. 2, 3 (Del. p. 50) short- armed ignorance, kurzarmige Dummheit. Tieck, Zerbino p. 193: Die Thorheit nimmt ihn in den Mutterarm, bereitet ihm den liebevollsten Trost. Klopstock, Mein Vaterland: Mit ihrem eisernen Arm winkte mir stets die strenge Bescheidenheit. Göthe, Die natürliche Tochter p. 239: Dein Vater, den, mit diesen holden Tönen, du aus den Armen der Verzweiflung rettest. Göthe, Elpenor p. 397: Und wenn die Noth mit tausend Armen eingreift. Tieck, Zerbino p. 411: Doch oft such' ich dem trüben Angedenken mit aller Eile zu entflieh'n, das dann die Arme greulich hastig nach mir reckt. Eine höchst individuelle Personification wird gebildet durch die Vorstellung mit dem Ellbogen wegstossen" bei Shaksp. K. Lear 4, 3 (Del. p. 105): a sovereighn shame so elbows him.

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27. Xeie, manus, hand.

1. Die Hand der Natur bei Shaksp. Henry IV II, 1, 1 (Del. p. 20) let heaven kiss earth: now, let not natures hand keep the wild flood confined. Vgl. Twelfth-night 1, 5 (Del. p. 27) 't is beauty truly blent, whose red and white Nature's own sweet and cunning hand laid on. Mythisch die Hand der Iris, Göthe, Iphig. p. 55: Und Iris freundlich bunt mit leichter Hand den grauen Flor der, letzten Wolken theilt. Rückert, Gedichte p. 195 vom Rheine: Eine bergkrystallne Schale haltend in der Linken. Die Hand des Weinstocks bei

Nonnus, Dionys. 12 (bei Jac. Anth. 6 p. 312): augi de unhein τανύεις πόδας· ἀμφὶ δὲ συκῇ χεῖρας ἐφαπλώσας ἐπερείδεαι.

Vom Traume Geibel, Gedichte p. 137: Und der Traum mit Elfenhänden nahm mir von der jungen Seele allen kleinen Harm des Tags.

2. Die Hand der Zeit bei Theodect. fr. 9 (Nauck p. 625) ἀλλ' ὁ μυρίος χρόνος ἅπαντ ̓ ἀμαυροῖ χὑπὸ χεῖρα λαμβάνει. Bei Shaksp. in höchst individuellen Wendungen: K. John 2, 1 (Del. p. 28) and the hand of time shall draw this brief into as huge a volume. Comedy of errors 5, 1 (Del. p. 68) time's deformed hand. Sonn. 64 (Del. p. 148) when I have seen by Time's fell hand defaced the rich praud cost of out-worn buried age. Ibid. 58 (Del p. 147) against my love shall be as I am now with time's injurious hand crush'd and o'erworn. Timon 5, 2 (Del. p. 95) time with his fairer hand offering the fortunes of his former days; Troilus 4, 5 (Del. p. 101) let me embrace thee, good old chronicle, that hast so long walk'd hand in hand with time. In einem Gleichnisse Troilus 3, 3 (Del. p. 76): for time is like a fashionable host, that slightly shakes the parting guest by the hand. L. Tieck, Genoveva p. 168: So geht die Zeit kalt und gleichgültig an uns vorüber kalter Hand tiefer und tiefer in das Labyrinth hinein. Die Hand der Nacht und des Tages: Shaksp. Makb. 3, 2 (Del. p. 73) come, seeling night, scarf up the tender eye of pitiful day, and with thy bloody and invisible hand cancel and tear to pieces that great bond. Höchst interessant Sonn. 28 (Del. p. 131): when day's oppression is not eas'd by night, but day by night and night by day oppress'd, and each, though enemies to eithers reign, do in consent shake hands to torture me. Die Hand des Sommers, des Frühlings: Antiphil. Byzant. 4, 4: καὶ παλινορόφορον, χεῖρα θέρεις, Joivana. L. Tieck, Sternbald p. 134: Er (der Frühling) θρίνακα. rührt den Obstbaum mit röthlicher Hand.

sie führt uns mit eis

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zu

3. Abstracta werden oft personificirt, indem ihnen eine Hand beigelegt wird. Aus der Mythologie ist zuerst erwähnen Pind. Οι. 11, 6: ὦ Μοῖσ', ἀλλὰ σὺ καὶ θυγάτηρ Αλήθεια Διός, ὀρθῇ χερὶ ἐρύκετον ψευδέων ἐνιπὰν ἀλιτό

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