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currere telis Romanas acies iterum videre Philippi. Ovid. Tr. 3, 8, 51 dumque suis victrix septem de montibus orbem prospiciet domitum Martia Roma, legar. Ib. 1, 5, 69 sed quae de septem totum circumspicit orbem montibus imperii Roma deumque locus. Tib. 1, 7, 19 utque maris vastum prospectet turribus aequor prima ratem ventis credere docta Tyros. Shaksp. K. John 1, 1 (Del. p. 16) be thou as hightning in the eyes France. Tit. Andr. 1, 1 (Del. p. 18)

in the eyes of royal Rom. So heisst die Familie des Theron bei Pind. Ol. 2, 10 das Auge Siciliens, was Boeckh vortrefflich erklärt Explicat. Pind. p. 123; so heissen bei Aesch. Eum. 1007 (Herm.) die Mädchen, Frauen und Greisinnen das Auge des ganzen Theseuslandes (ὄμμα γὰρ πάσης χθονὸς Θησῇδος ἐξίκοιτ' ἄν, εὐκλεὴς λόχος παίδων, γυναικῶν καὶ στόλος πρεσβυτίδων), die Gegenwart des Herrn ist das Auge des Hauses, Aesch. Pers. 173 ὄμμα γὰρ δόμων νομίζω δεσπότου παρουσίαν, bei Aesch. Choeph. 921 heisst Orest das Auge des Hauses, ὀφθαλμὸν οἴκων μὴ πανώλεθρον πεσεῖν. Insbesondere gehört hierher Aesch. Choeph. 795: εἶ δὸς ἀναδῦν (wie Frantz aufgenommen hat) δόμον ἀνδρὸς καὶ ἐλευθερίας λαμπρὸν ἰδεῖν φάος ὄμμασιν ἐκ δνοφερᾶς καλύπτρας. Sehr ähnlich dieser Stelle ist Eur. Ion. 1465: ἀνηβᾷ δ' Ερεχθεὺς ὅ τε γηγενέτας δόμος οὐκέτι νύκτα δέρ κεται, Αλίου δ ̓ ἀναβλέπει λαμπάσι, und Soph. Εl. 1497: ἦ πᾶσ ̓ ἀνάγκη τήνδε τὴν στέγην ἰδεῖν τά τ ̓ ὄντα καὶ μέλ λοντα Πελοπιδᾶν κακά; Eur. Bacch. 1306 ᾧ δῶμ' ἀνέβλεφ, ὃς συνεῖχες, ὦ τέκνον, τοὐμὸν μέλαθρον, Here. fur. 434 εἰς δὲ σὰς χέρας βλέπει δώματ' οὐ παρόντος. Der Gebrauch, den Ländern ein Auge beizulegen, ist auch den Lateinern geläufig, wie die von Boeckh explic. Pind. p. 124 beweisen: Iustin. 5, 8 Athenae Graeciae oculus; Cic. de Nat. Deor. 3, 38 Corinthus et Carthago oculi orae maritimae; Cic. ad Att. 16, 6 villulae meae ocelli Italiae. Zum Vergleiche sei angeführt Catull. 31, 1: Peninsularum, Sirmio, insularumque ocelle.

Das Wasser gilt für das Auge der Landschaft. Flüssen wird ein Blick zugeschrieben, schon weil sie Götter sind. Ovid. Met. 8, 164 vom Maeander, occurrensque sibi venturas aspicit undas. Jac. ad Philostr. p. 378 führt eine Stelle aus

Himerius an, in welcher es von einem Flusse heisst: vvv de μοι σκυθρωπός οὕτως καὶ μέλας ἐγένετο καὶ Κωκυτοῦ καὶ Αχέροντος παντὸς στυγνότερος. Vgl. Antip. Sid. 53, 6 (Jac. Anth. 2, p. 21) уαоол v nɛlάyɛi, ebenso Meleag. 10, 4, Meleag. 68, 1 уаролоiс v zúμaoi. Soph. Aj. 418 Ο Σκαμάνδριοι γείτονες ῥοαί, εὔφρονες Αργείοις, οὐκ ἔτ ̓ ἄνδρα μὴ τόνδ' ἴδητε. Wichtig Anyte 5, 3 (Jac. Anth. 1, p. 131) ἀμφὶ δὲ πόντος δειμαίνει λιπαρὸν δερκόμενος ξόανον (der Aphrodite). Geibel, K. Roderich p. VIII Langsam ringt im dunkeln Schacht die Flut, bis hoffend sie hervorspringt und das heissersehnte Licht, den goldnen Tag mit klaren Augen grüsst. Von der Meeresstille heisst es bei einem Dichter der Anth. καὶ χαροποῦ γλαυκῶπιν ὑπὲρ πόντοιο γαλήνην. Vgl. Meleag. 69, 1 & φίλερις χαροποῖς Ασκληπιὰς, οἷα γαλήνης ὄμμασι συμπείθει πάντας ἐρωτοπλοεῖν. Auch die elegante von Jacobs, Anth. 8 p. 376 zu Mosch. 5, 3 gemachte Conjectur sei erwähnt: Πείθει δὲ πολὺ πλέον ὄμμα yakávas. Ovid. Met. 7, 395 sagt: flagrantemque domum regis mare vidit utrumque.

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Eine schöne Vorstellung ist es, wenn die Poesie den Pflanzen oder Bäumen Augen leiht, z. B. bei Aesch. Eum. 927 φλογμὸς ὀμματοστερὴς φυτῶν. Die Worte des Sophokles Oed. Col. 685 xo̟voavyys ngónos (vgl. Curtius, gr. Etym. p. 107) heissen bei Geibel, Gedichte und Gedenkblätter p. 137: Schüchtern lauscht am Hügelsaume goldnen Blicks der Krokus vor. Hölderlin, An den Aether (I p. 102): Himmlischer, sucht nicht dich mit ihren Augen die Pflanze? Göthe im Tasso 1, 1: Die Blumen von den Beeten schauen uns mit ihren Kinderaugen freundlich an." Göthe, Mahomets Gesang (Werke 2, p. 43): „Doch ihn hält kein Schattenspiel, keine Blumen, die ihm seine Knie' umschlingen, ihm mit Liebesaugen schmeicheln." Sehr anmuthig Shaksp. Cymb. 2, 3 (Del. p. 43) and winking Mary-buds begin to ope their golden eyes. Mids. 4, 1 (Del. p. 63) and that same dew, which sometime on the buds was wont to swell like round and orient pearls, stood now within the pretty flowerets' eyes like tears. Makb. 1, 6 (Del. p. 38) look like the innocent flower. Vgl. Winter's Tale 4, 2 (Del. p. 72) when daffodils begin to

Hense, Poet. Pers.

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peer. Vgl. As you like it 2, 1 (Del. p. 37) under an oak, whose antique root peeps out upon the brook. L. Tieck, Genoveva p. 70: Ihr hohen Bäume, heilig dunkle Gänge, wie blickt ihr ernst und gross auf mich danieder. Ibid. p. 242: Busch und Wald sieht mich mit finstern, grimmen Augen an. Die Augen des Weinstocks heissen ὀφθαλμοί, vgl. Ion Chius 1, 6 (Jac. Anth. 1, p. 93 und 6 p. 312). Der Wein selbst heisst ταυρωπός bei Ion fr. 9 (Bergk) ἄδαμον παῖδα, ταυρωπόν, νέον οὐ νέον, ἥδιστον πρόπολόν τε βαρυγδούπων ἐρώτων, οἶνον ἀερσίνοον, ἀνθρώπων πρύ

τανιν.

Auch den Theilen des menschlichen Körpers wird ein Sehen zugeschrieben, vgl. Aesch. Sept. 550 χεὶρ ὁρᾷ τὸ δράσιμον (Göthe, röm. Elegien: fühle mit sehender Hand), vgl. τυφλὴν χέρα Eur. Phoen. 1715, cf. Apitz. Bei Arist. nub. 193 fragt Strepsiades: τί δῆθ ̓ ὁ πρωκτὸς ἐς τὸν οὐρα νὸν βλέπει; Shakspere Winter's tale 4, 3 (Del. p. 81) but that your youth and the true blood, which peeps fairly through it, wozu Delius Marlow's Hero and Leander anführt: through whose white skin, softer than soundest sleep, with damask eyes the ruby blood doth peep.

Wenn die Träume bei Hom. Od. 24, 12 als Gottheiten auftreten, wie bei Ovid. Met. 11, 592 als allegorische Gestalten, so ist dagegen poetische Personification in der Stelle des Eur. Herc. fur. 111, wo sich der Chor mit dem Traume vergleicht: ἔπεα μόνον καὶ δόκημα μόνον νυκτερωπὸν ἐννύχων ὀνείρων. Vgl. Aesch. Αg. 12 εὐνὴν ὀνείροις οὐκ ἐπισκοπουμένην. Wichtig ist die parodische Stelle bei Arist. ran. 1337: ὦ Νυκτὸς κελαινοφαὴς ἔρφνα, τίνα μοι δίστα νον ὄνειρον πέμπεις ἐξ ἀφανοῦς φρικώδη δεινὰν ὄψιν, φόνια, φόνια δερκόμενον. Ferner gehört hierher alo λιμός, der heissblickende Hunger, bei Hes. op. 361. Lucas, quaest. lexic. p. 100 meint, dass der Begriff von ὤψ hier geschwunden sei. Aber Simonid. Amorg. 6, 102 hat λιμὸς δυσμενής θεός und bei Aesch. Αg. 1631 findet sich λιμός mit ἐφορῶν verbunden: ἀλλ' ὁ δυςφιλὴς σκότῳ λιμὸς ξύνοικος μαλθακόν σφ' επόψεται. Bei Aesch. Eum. 915

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ist δακρύων βίος αμβλωπός ein Leben, dessen Augen durch Thränen blind geworden sind. Zur Personification von βίος ist Eur. Andr. zu vergleichen: εἷς παῖς ὅδ ̓ ἦν μοι λοιπός, ὀφθαλμός βίου. Sehr aufallend sind die von der Trunkenheit von Critias bei Athen. 432 E (Jacobs Philostr. p. 348) gesagten Worte: πρὸς δ' ὄμμ' ἀχλὺς ἀμβλωπὸς Lával. Vom Tode Geibel, Juniuslieder p. 159: Und drunten seh' ich sitzen den Tod mit Augen hohl und grass.

2. In herrlicher Weise wird der Tag personificirt, wenn der Strahl der Sonne sein Auge genannt wird, Soph. Ant. 104 ἀκτὶς ἀελίου, χρυσέας βλέφαρον ἡμέρας. Vgl. Geibel, Neue Gedichte p. 289: Glücksel'ge Stund'! In stiller Glorie ging des Tages Strahlenwimper langsam nieder; an Tempeln und Cypressen scheidend hing sein Feuerblick. Mörike, Gedichte p. 2: Dort sieh! am Horizont lüpft sich der Vorhang schon, es träumt der Tag, nun sei die Nacht entflohn, die Purpurlippe, die geschlossen lag, haucht halbgeöffnet süsse Athemzüge, auf einmal blitzt das Aug' und wie ein Gott der Tag beginnt im Sprung die königlichen Flüge. Schiller, Erwartung: Des Tages Flammenauge bricht im süssen Tod. Vgl. quéqa onv9qwnai bei Plutarch (vgl. Passow s. v. σzv9owлós). Plaut. Capt. 3, 2 nam hercle, ego huic diei, si liceat, oculos effodiam libens. Shaksp. Lucrece 156 (Del. p. 85) revealing day through every cranny spies, and seems to point her out where she sits weeping; to whom she sobbing speaks: o eye of eyes! why pry'st thou through my window? leave thy peeping. Makb. 3, 2 (Del. p. 73) come, seeling night, scarf up the tender eye of pitiful day. Hamlet 3, 3 (Del. p. 94) and do such bitter business as the day would quake to look on. Richard II 3, 2 not able to endure the sight of day. Tieck, Fortunat p. 480: War mein Erglänzen mehr als kalte Pracht des heitern Wintertages, der liebäugelnd mit der starren todten Erde u, s. w. Auch den Morgen personificirt Shaksp. auf diese Weise; am schönsten im Sonnet 33 (Del. p. 133) Full many a glorious morning have I seen flatter the mountain-tops with sovereign eye, kissing with golden face the meadows green gilding pale streams with heavenly alchymy. Romeo 2, 3 the grey

ey'd morn smiles in the frowning night; 3, 5 I'll say, yon grey is not the mornings eye.

Die Nacht hat als ihr Auge den Mond bei Aesch. Sept. 370 λαμπρὰ δὲ πανσέληνος ἐν μέσῳ σάκει, πρέσβιστον ἄστρων, νυκτὸς ὀφθαλμός, πρέπει. Vgl. Philipp. Thess. 24, 1 (Jac. Anth. 2 p. 202) οὐρανὸς ἄστρα τάχιον ἀποσβέσει ἢ τάχα νυκτὸς ἠέλιος φαιδρὴν ὄψιν ἀπεργάσεται. Auch vom blinden Auge der Nacht ist die Rede, Empedokles 198 (Karsten) hat die Worte νυκτὸς ἐρημαίης ἀλαώπιδος. Dieses Epitheton wird durch Eur. Phoen. 546 erläutert: vztos àgeyyès ẞléqagov, worunter nicht der Mond zu verstehen ist, wie Apitz zu Phoen. 533 meint, sondern die Nacht selbst, wie auch in den Stellen Eur. Iph. Τ. 110, ὅταν δὲ νυκτὸς ὄμμα λιγαίης μόλῃ, und Aesch. Pers. 426 ἕως κελαινῆς νυκτὸς ὄμμ ̓ ἀφείλετο. Ebenso Alexis, Thespr. 2 (Meineke, fr. com. 3 p. 419) vuntós t ὄμμα τῆς μελαμπέπλου. Shaksp. K. Lear 2, 1 (Del. p. 49) thus out of season, threading dark-ey'd night. Mids. 5, 1 (Del. p. 77) o grim-look'd night. L. Tieck, Genoveva p. 117: Der hohe Wald ist düster, es äugelt die Nacht in den Buchengang hinein. Geibel, K. Roderich p. 76: Es schaut mich rings die Finsterniss mit schwarzen Augen an.

Hier möge auch die Zeit überhaupt, das Alter und das Jahr erwähnt werden, denen ein Auge oder Blick geliehen wird: Sophocl. Hippon. 288 (Nauck p. 155) πQÒS Tαvτα κρύπτε μηδὲν ὡς ὁ πάνθ' ὁρῶν καὶ πάντ' ἀκούων πάνθ' ἀναπτύσσει χρόνος. Eur. Mel. fr. (Nauck p. 413) ὀξὺ βλέ πων γὰρ ὁ χρόνος τὰ πάνθ' ὁρᾷ. Vgl. Lent. Gaet. 8, 1 (Jac. Anth. 2 p. 153) ὦ Κρόνε, παντοίων θνητοῖς πανε лionолε daiμov. Shaksp. Romeo 4, 5 (Del. p. 107) most miserable hour, that ever time saw in lasting labour of his pilgrimage. Henry IV II 5, 2 (Del. p. 103) the condition of the time, which cannot look more hideously upon me. Vgl. Shaksp. Makb. 4, 3 (Del. p. 102) the time you may so hoodwink (der Zeit d. h. der Mitwelt eine Binde um die Augen legen). - Tibull. 3, 4, 25 non illo quicquam formosius ulla priorum aetas, humanum nec videt illud opus. Shaksp. Rich. III 3, 4 (Del. p. 82) I prophesy the fearfull'st time to

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