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p. 38) I would entreat you rather to put on your boldest suit of mirth. Göthe, Elpenor p. 384: Ach, dann leuchtet des Glückes, der Freude flatternd Gewand nicht mit erquickenden Farben. Lenau, Faust p. 112: der Wahrheit blutbesprengten Schleier hebe. Ibid. p. 144: du gabst von ihrem (der Wahrheit) Kleid ein dunkles Band, wird sie im Trauerflore mir erscheinen? Geibel, Neue Gedichte p. 102: Erst wenn scheidend der Verhüllte (der Schmerz) wiederum sich von uns wendet, sehn wir plötzlich überm Haupt ihm eine Glorie, die uns blendet. Durch die dunkeln Schleier brechen Silberflügel klar getheilet und die Seele ahnt es schauernd, welch ein Gast bei ihr geweilet. Vgl. König Roderich p. 53: das Kleid des Hasses abzulegen und dafür das Festgewand der Freundschaft anzuthun.

Von den Dolchen der Kämmerer heisst es in Sh. Macb. 2, 3 (Del. p. 59), sie waren mit geronnenem Blute umhos't (their daggers unmannerly breech'd with gore).

Auch der Gegensatz, die Nacktheit, dient zur Personification, wie bei Hor. carm. 1, 24, 7 nuda Veritas, Ovid. Amor. 1, 3, 14 nuda simplicitas. Sprüchwörtlich war ai Xaqites Χάριτες yuuvai, vgl. Schneidew. und Leutsch, Paroemiographi Gr. I p. 13 Not. 36. Hor. carm. 4, 7, 5 Gratia cum Nymphis geminisque sororibus audet ducere nuda choros, vgl. 3, 19, 17. Shaksp. Tim. 5, 1 (Del. p. 93) I am rapt and cannot cover the monstrous bulk of this ingratitude with any size of words. Timon: Let it go naked, men may see 't the better. Much ado 4, 1 (Del. p. 61) why seek'st thou then to cover with excuse that which appears in proper nakedness. Macb. 2, 3 (Del. p. 60) and when we have our naked frailties hid.

Zu der Bekleidung des Hauptes gehörte ó άμлvž, das Stirnband. Von Naturgegenständen ist das Feuer bemerkenswerth, Opp. Hal. 4, 238 voòs λɛvzάμлνzos avý. Durch zvavάuns wird Theben personificirt bei Pind. hymn. fr. 1. 2 (Dissen) und Delos bei Theocr. 17, 67. Interessant ist die komische Bezeichnung der Thasiersauce durch πaqάμπvέ bei Arist. Ach. 643: οἱ δὲ Θασίαν ἀνακυκῶσι λιπαράμπυκα.

Der Nacht wird eine Binde zugeschrieben von Shaksp. Macb. 3, 2 (Del. p. 73): come, seeling night, scarf up the tender eye of pitiful day.

Das Epitheton xovσάμлvέ haben die Horen, die Musen, die Lachesis (Pind. Ol. 7, 64), bei Xenocles fr. 1 (Nauck p. 597) τúɣaι xqvoάμævnes, vgl. Shaksp. Haml. 2, 2 (Del. p. 58) on fortunes cap we are not the very bottom. Vom Eros Anacreon, fr. 65 (Bergk): tòv "Eowra yào tòv åßgòv μέλομαι βρύοντα μίτραις πολυανθέμοις ἀείδειν. Mehr im Sinne der Personification ist, wenn von Pind. Nem. 7, 15 die Μναμοσύνα als λιπαράμπυξ bezeichnet wird. Komisch wird von Parolles bei Shaksp. All's well 1, 1 (Del. p. 19) der Jungfräulichkeit eine altmodische Mütze zugeschrieben: Virginity, like an old courtier, wears her cap out of fashion. Vgl. Lenau, Albigenser p. 152: der Krieg, der wilde, rennt und schnaubt durch's Land, er hat den Himmel sich aufs Haupt gesetzt als eine Scharlachmütze.

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Vgl. Dekker, Old Fortunatus (angeführt von Elze in den Jahrb. der deutschen Shakespeare - Gesellschaft 2 p. 364): I set an idiot's cap on virtue's head, turn learning out of doors, clothe wit in rags, and point ten thousand images of loam in gaudy silken colours.

Als eine Bekleidung des Gesichts kann die Maske angesehen werden; durch sie personificirt Shakspere den Morgen, den Tod, die Rangordnung, die Verschwörung: Sonn. 33 (Del. p. 133) the region cloud hath mask'd him from me now (den Morgen). Henry IV II, 1, 1 (Del. p. 17) I ran from Shrewsbury, my noble lord, where hateful death put on his ugliest mask, to fright our party. Troilus 1, 3 (Del. p. 27) degree being vizarded, the unworthiest shows as fairly in the mask. Jul. Caes. 2, 1 (Del. p. 38) O Conspiracy! sham'st thou to show thy dangerons brows by night, when evils are most free? O! then by day, where wilt thou find a cavern dark enough to mask thy monstrous visage?

Naturgegenstände und Abstracta werden personificirt, indem ihnen ein Gürtel zugeschrieben wird. Dem Mythus gehört an, dass Helios von Eur. Phoen. 195 inαgóswvos genannt wird. Vgl. Orph. fr. 7, 17 (Herm. p. 464). Von dem Oceane als dem Gürtel für Neptunus Hüften spricht

Shaksp. Henry IV II, 3, 1 (Del. p. 60): to see the beechy girdle of the ocean to wide for Neptune's hips, vgl. Antip. Sid. 83, 3 (Jac. Anth. 2 p. 29) ȧhiavolo Kogivgov. Wie die Aphrodite einen Gürtel trägt, vgl. Leont. 10, 1. 2 (Jac. Anth. 4 p. 75) Οὔνομ ̓ ἔχεις Λιβάνου, Χαρί των δέμας, ἤθεα Πειθοῦς, παρθένε, καὶ Παφίης κεστὸν iñèn layóvwv), der in Freya's Zaubergürtel wiederkehrt, vgl. Geibel, Brunhild p. 27: Wen Chriemhild nimmt, den reizt kein ander Weib und ob's auch Freya's Zaubergürtel trüge, so auch die Grazien, vgl. Hor. carm, 1, 30, 6 solutis Gratiae zonis, siehe jedoch Hofman - Peerlk. Vgl. Schiller, die Erwartung: Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst. Reine Personification ist in lovos nevia Plut. Pel. 3. Göthe, Hans Sachsens poetische Sendung, sagt von der Ehrbarkeit: Ihr Gürtel ist ein gülden Band. Ovid. Amor. 1, 9, 41 discinctaque in otia natus. Vgl. noch Shaksp. Makb. 5, 3 (Del. p. 114) he cannot buckle his distemper'd cause within the belt of rule.

Die Fussbekleidung, rédiλov, erscheint in den Epithetis χρυσοπέδιλος, εὐπέδιλος, ἁβροπέδιλος, welche unter andern der Eos (Sapph. fr. 21 Bergk), der Iris (Alcaeus fr. 9), dem Eros (Meleag. 21) beigelegt werden. Vgl. χρυσεοσάνδαλον ivos der Pieriden bei Eur. Iph. A. 1042. Nonn. Dion. 2, 25 ἵκετο Νίκη ἠέρος ἄκρα κέλευθα διαγράψασα πεδίλῳ. Eine geniale Personification ist in den Worten des Cratinus bei Meineke, fr. com. 2 p. 57: Awooi ovxorédile (feigenΔωροϊ συκοπέδιλε holzsolige Doro, Göttin der Bestechlichkeit). Der Cothurn der Tragödie bei Ovid. Amor. 3, 1, 14: Lydius alta pedum vincla cothurnus erat. Von der Gnade Geibel, Juniuslieder p. 376: Aber neben den Hochherdräuenden wie Mond durch Nächte, wandelt auf schwebenden Sohlen die Gnade. Vgl. Möricke, Gedichte p. 234: Die Liebe, sagt man, steht am Pfahl gebunden, geht endlich arm, verlassen, unbeschuht. Geibel, Juniuslieder p. 140: Auf leisen Sohlen über Nacht kommt doch der Lenz gegangen. Lenau, Gedichte 1 p. 163: Mit den rauhen Sohlen tanzt nun auch der Winter frisch auf den Gräbern etc.

Bei Pindar heissen die κίονες αδαμαντοπέδιλοι, Prosod. fr. 1. (Dissen).

49. Stéqavos und Composita, corona, garland. Ὅρμος, δακτύλιος, σκῆπτρον.

Ein von den Dichtern oft erwähnter Schmuck ist der

Kranz. Die Epitheta εὐστέφανος, ἰοστέφανος, χρυσοστέφαvos sind sehr häufig für Göttinnen. Von Naturerscheinungen tragen Kränze die Flussgötter: dem Ismenus ruft der Chor bei Eur. Herc. fur. 781 zu: "Ioup' & oτeqavogógɛ. Der liebende Alpheios trägt der Arethusa Kränze und Blumen zu, so in dem Epigr. 21 bei Jac. Anth. 4 p. 114: uegóεiç Akφειέ, Διὸς στεφανηφόρον ὕδωρ. Mosch. Id. 7, 1 Αλφειός, μετὰ Πῖσαν ἐπὴν κατὰ πόντον ὁδεύῃ, ἔρχεται εἰς ̓Αρέ θοισαν ἄγων κοτινηφόρον ὕδωρ, ἕδνα φέρων καλὰ φύλλα καὶ avea zai nóviv igav. Sil. Ital. 14, 53 hic Arethusa suum piscoso fonte receptat Alpheon sacrae portantem signa coronae. Vgl. Jac. Anth. 11 p. 279. Sonst tragen die Flussgötter Schilfkränze, wie Tiberinus, Mincius, Acis, Achelous: Virg. Aen. 4, 34 et crines umbrosa tegebat arundo (des Tiberinus), ibid. 10, 205 velatus arundine glauca Mincius. Ovid. Met. 13, 894 incinctus iuvenes flexis nova cornua cannis (Acis), ibid. 9, 1 inornatos redimitus arundine crines (Achelous), vgl. 100. - Vom Himmel sagt Const. Manass. Chr. 103: τὸν οὐρανὸν εὐστέφανον τοῖς ἀστράσι γενέσθαι. Von der Sonne sagt Rückert, Gedichte p. 591: Aufsetzet sie dann festlich den Abendwolkenkranz. Von der Erde sagt Hor. carm. saec. 29: fertilis frugum pecorisque tellus spicea donet Cererem corona. Vgl. Geibel, Juniuslieder p. 141 von der Erde: Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar und schmückt sich mit Rosen und Aehren. Bei Oppian. cyn. 1, 462 εὐστέφανοι λειμώνες. Personificirend ist loorέqavos für Athen in der berühmten Stelle Pindars, dithyr. fr. 4 (Dissen): ai tε λιπαραὶ καὶ ἰοστέφανοι καὶ ἀοίδιμοι, Ελλάδος ἔρεισμα, κλειναὶ ̓Αθῆναι, δαιμόνιον πτολίεθρον.

2. Wie die Hebe zovooorέgavos heisst bei Hesiod. theog. 17, Pind. Ol. 6, 58, Pyth. 9, 109, so werden in einem Skolion (Ilgen carm. conv. Gr. p. 4) die Poa otεqarogógo erwähnt, womit Pindar Ol. 13, 17 Qgai novávɛuoi zu vergleichen ist. Bei Hesiodos kränzen die Horen die Pandora mit Frühlingsblumen, op. 74 ἀμφὶ δὲ τήνγε ὧραι καλλίκομοι

στέφον άνθεσιν εἰαρινοῖσιν. Der Frühling erscheint kranztragend als Person, Anacreont. 56, 1 (Bergk) otegavogóρου μετ' ἦρος. Ovid. Met. 2, 27 verque novum stabat cinctum florente corona, zu vergleichen Pind. Pyth. 4, 64 govinavéμov йgos axua. Rückert, Gedichte p. 237: Und sie freut sich meiner Liebesblüthen, wie der Kränze, die der Lenz ihr bietet. Ibid. p. 581 sagt die Rose: Als ich im Kranz des Frühlings werde blühen. Ibid. 575 vom Frühlinge: Wie schmückt mein scheidender Freund sich schön mit bunten Blumensternen! Vom Sommer sagt Ovid. Met. 2, 28: stabat nuda aestas et spicea serta gerebat. Vom Herbste Geibel, Neue Gedichte p. 125: Gönne dem Herbst zum Eigenthum den blassen Kranz doch, der ihn schmückt. Der Tag ist mit Putz und Tand beschäftigt in der herrlichen Stelle Shaksp. K. John 3, 3 (Del. p. 59): the sun is in the heaven and the proud day, attended with the pleasures of the world, is all too wanton and too full of gawds to give me audience. Vgl. Geibel, Neue Gedichte p. 47: Weil ich ein Rosenblatt aus deiner Tage Kranze entrissen sinken sah in meines Lebens Bach. Von der Nacht Rückert, Gedichte p. 415: Nacht, Allmutter des Lebens, ich preise dich, herrliche Göttin, Königin, keine, wie du, kränzet mit Sternen ihr Haupt. Von den Stunden und dem Jahre: Göthe, Tasso p. 179: Wo sind die Stunden, die um dein Haupt mit Blumenkränzen spielten? Rückert, Gedichte p. 599: Und dreschen in den Scheunen des Jahres Achrenkranz.

3. Die Musen lieben und haben Kränze, welche die Poesie bedeuten, vgl. Pind. Nem. 7, 77, Mitscherlich zu Hor. carm. 1, 26, 8. In diesem Sinne sagt Antip. Sid. 70 (Jac. Anth. 2 p. 25) von der Sappho: as uerà IIε9à éлhen' deiCwov Iliεgidav oréqavov. Propert. 3, 1, 19 mollia, Pegasides, vestro date serta poetae. Hor. carm. 1, 26, 6 0 quae fontibus integris gaudes, apricos necte flores, necte meo Lamiae coronam, Pimpleï dulcis. Vgl. Lucret. 1, 927 avia Pieridum peragro loca iuvatque novos decerpere flores insignemque meo capiti petere inde coronam, unde prius nulli velarint tempora musae. Einen mythischen Charakter trägt Ninn oτepavopógos in den adesp. Byz. 19, 3 (Jac. Anth. 4

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