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τελευτὴν οὐδεμίαν οὐδ ̓ ἀρχὴν ἔχει, κυκλῶν δ ̓ ἀεὶ τὸ σῶμα οὐ παύσεται δι' ἡμέρας ὁσημέραι τροχάζων. Bemerkenswerth ist noch Chaeremon, fr. 13 (Nauck p. 609) κόμαισιν Ὡρῶν σώματ ̓ εὐανθῆ ῥόδα εἶχεν, τιθήνημ ̓ ἔαρος εὐπρεπέστατον, und Eur. fr. inc. 167 (Wagner p. 487) τετραμόρ φοις ώραις.

3. Von den Abstracten erhält eine schöne Personification durch χρώς die φάμα bei Pind. Isthm. 3, 41: ἐκ λεχέων ἀνάγει φάμαν εὐκλέων ἔργων· ἐν ὕπνῳ πέσεν· ἀλλ ̓ ἀνεγει ρομένα χρῶτα λάμπει, ωςφόρος θαητὸς ὡς ἄστροις ἐν ἄλλοις. Hiermit mag verglichen werden Aesch. Suppl. 754 nach Hermann's Emendation: ἀλυκτὸν δ ̓ οὐκ ἔτ ̓ ἂν πέλοι νόαρ, κελαινόχρων δὲ πάλλεται πρὸ καρδίας, vgl. auch Choeph. 484 εὔμορφον κράτος und Eur. Cycl. 317 λόγων εὐμορφίαι. Die Chimäre nennt Eur. Ion. 203 τὴν πυρπνέουσαν τρισώματον ἀλκάν. Von der Occasio heisst es bei Phaedr. fab. 5, 8, 2, sie sei comosa fronte, nudo corpore. Die ganze Körpergestalt der Αρετή und Ευδαιμονία oder Κακία ist geschildert in der Erzählung des Prodikus von Hercules am Scheidewege bei Xenoph. Mem. 2, 1, 22. Von der Phantasie sagt Rückert, Gedichte p. 108: Phantasie sich halben Leibs zum Himmel hob. Häufig werden Abstracte von Shaksp. personificirt, indem ihnen ein Körper, eine Gestalt zugeschrieben wird, so die Gestalt der Rebellion, der Körper des ehelichen Vertrags, das Aussehen der Gelegenheit, die Gestalt der Zukunft, der Gefahren: Shaksp. II, 4, 1 (Del. p. 73) I say, if damn'd commotion so appear'd, in his true native and most proper shape. Hamlet 3, 4 (Del. p. 100) such a deed, as from the body of contraction plucks the very soul. K. John 5, 4 (Del. p. 97) the favour and the form of this most fair occasion. Troilus 1, 2.(Del. p. 37) there is seen the baby figure of the giant mass of things to come at large. Wir erwähnen hier noch die Körpergestalt des Riesen und Zwergs, welche der Personification dienen; vgl. Aesch. Αg. 669 ζεφύρου γίγαντος αύρᾳ. Geibel, Neue Gedichte p. 6: Das starke Riesenkind, der Dampf. Shaksp. K. John 5, 2 (Del. p. 90) that never saw the giant world enraged. Rückert, Gedichte p. 108: Phantasie, das ungeheure Riesen

weib, sass zu Berg. Ibid. p. 161: Tritt auf Gigant, mein Lied und schlage Saiten, dass Deutschlands Busen jauchzend wiederklinge. Ibid. p. 108: Phantasie hatte neben sich zum Zeitvertreib Witz, den Zwerg.

46. Θεός, δαίμων, god, devil

Wir schliessen hier Personificationen an, welche durch θεός, δαίμων κ. s. w. entstehen. Dieselben gehen zunächst von der mythisch bildenden Phantasie aus; aber neben den mythischen Persönlichkeiten finden wir frühzeitig andere als Gottheiten bezeichnete, welche keine Stelle im Glauben hatten. Vgl. Welcker, griech. Götterlehre 1 p. 707 fg. und 3 p. 225 fg. Die Bezeichnung durch 98ós drückt daher oft nichts weiter aus als ein machtvolles Wirken; sie erhebt ausserdem den Begriff, welcher 9ɛós genannt wird, zur Anschaulichkeit der persönlichen Erscheinung. Die Alten stellten sich die Götter menschlich gestaltet vor; die Bezeichdurch 9ɛós erweckt daher die Vorstellung menschlicher Gestalt, und die letztere ist es, welche wir hier betonen und in vielen Stellen hervortreten sehen.

1. Die Natur selbst wird als goddess angeredet bei Shaksp. K. Lear 1, 2 (Del. p. 24) thou, nature, art my goddess; to thy law my services are bound. Cymb. 4, 2 (Del. p. 96) o thou goddess, thou divine Nature, how thyself thou blazon'st in these two princely boys!

Von Naturgegenständen wird durch Jeós oder daíuwv personificirt der Wein; ein unbekannter Tragiker fr. 248 (Wagner p. 238) sagt: οἶνος μ' έπεισε δαιμόνων ὑπέρτατος, womit Arist. eq. 107 ἕλκε τὴν τοῦ δαίμονος τοῦ Πραμνίου und Eur. Cycl. 527 οὐ τοὺς θεοὺς χρὴ δῶμ' ἔχειν ἐν δέρ uaσiv zu vergleichen. Ebenso die Mahlzeit und der Hunger: Soph. Triptol. fr. 539 Dind. 29ev dè dais dáleiα, πọɛσβίστη θεῶν, Simonides von Amorgos 601 οὐδ' αἶψα λιμὸν οἰκίας ἀπώσεται, ἐχθρὸν συνοικητῆρα, δυσμενέα θεῶν. Die Pest heisst Θεός bei Soph. Ο. Τ. 27: ἐν δ ̓ ὁ πυρφύρος θεὸς σκήψας ἐλαύνει, λοιμὸς ἔχθιστος, πόλιν. Bei den Alten waren Schlaf und Tod geglaubte Gottheiten: Hes. th. 759

Ὕπνος καὶ Θάνατος, δεινοὶ θεοί. Vgl. Aesch. fr. 168 (Herm. 1 p. 353) μόνος θεῶν γὰρ Θάνατος οὐ δώρων ἐρᾷ. In der herrlichen Chorstelle in Soph. Phil. 827 wird der Schlaf nicht ausdrücklich Jɛós genannt, vgl. jedoch Tibull. 3, 4, 19 nec me sopierat menti deus utilis aegrae, Somnus. Virg. Aen. 5, 854 ecce deus ramum Lethaeo rore madentem vique soporatum Stygia super utraque quassat tempora cunctantique natantia lumina solvit. Ovid. Met. 11, 623 Somne, quies rerum, placidissime, Somne deorum, pax animi, quem cura fugit, qui corpora duris fessa ministeriis mulces reparasque labori. Dagegen wird von Shaksp. in freier Personification der Schlaf Gott genannt in Henry IV I, 3, 1 (Del. p. 67): and on your eyelids crown the god of sleep, in der berühmten Anrede an den Schlaf nennt ihn Henry IV II, 3, 1 (Del. p. 14) einen blöden Gott: O, thou dull god. Die Gesundheit wird in dem herrlichen Skolion des Ariphron (Jac. Anth. 1 p. 92) Yɣiɛıα лọɛoßiora μanάowv und V. 11 mit den Worten μετὰ σεῖο, μάκαιρ' Υγίεια, τέθηλε Távτa etc. angeredet. Vgl. den Hymnus des Licymnius (Bergk p. 840 ed. I): λιπαρόμματε μᾶτερ, ὑψίστων θρόνων σεμνῶν Ἀπόλλωνος βασίλεια ποθεινά, πραϋγέλως Υγίεια.

Bei Lucian 27, 1 (Jac. Anth. 3 p. 26) wird das Podagra als θεά angeredet: μισόπτωχε θεά, μούνη πλούτου δαμάτειρα. Auch die Μέθη heisst Θεός: bei Asklepiades 33, 4 (Jac. Anth. 1 p. 151) ist dieselbe auf einem Ringe der Kleopatra abgebildet und sagt von sich: ἐν γὰρ ἀνάσσης χειρὶ θεὸν νήφειν καὶ μεθύουσαν ἔδει. Vgl. Shaksp. Othello 2, 3 (Del. p. 60) it hath pleased the devil drunkenness, to give place the devil wrath. Das Lampenlicht wird durch Jós personificirt bei einem unbekannten Komiker bei Meineke, fr. com. 4 p. 671: Βακχίς θεόν σ' ἐνόμισεν, εὐδαῖμον λύχνε· καὶ τῶν θεῶν μέγιστος, εἰ ταύτῃ δοκεῖς. Nachgeahmt von Asclepiades 25 (Jac. Anth, 1 p. 149): Aixve, σé γὰρ παρεοῦσα τρὶς ὤμοσεν Ηράκλεια ἥξειν, κοὐχ ἥκει· λύχνε, σὺ δ' εἰ θεὸς εἶ, τὴν δολιὴν ἐπάμυνον. Schiller, An die Freunde: Und es herrscht der Erde Gott, das Geld.

2. Die Zeit wird 98ós genannt von Soph. El. 179: zgóvos rào εvμagns Jɛós, vgl. Nicostrat. 3. 4 (Meineke,

fr. com. 3 p. 288) πάλιν χρόνῳ τἀρχαῖα καινὰ γίγνεται. Οὐκ ἔστι δυσαρεστότερον οὐδὲ ἓν χρόνου· οὐδέποτ' ἀρέσκει tavrà toutų tą 9ε. Philodem. 29, 4 (Jac. Anth. 2 p. 78) τοῖς πτωχοῖς ὁ χρόνος ἐστὶ Θεός. Hierher gehört Καιρός, der indessen von Ion Chius als der jüngste Sohn des Zeus bezeichnet wurde (Meineke, fr. com. 3 p. 331) und am Eingange des Stadiums zu Olympia einen Altar hatte (Welcker, gr. Götterlehre 2 p. 451). Palladas 118, 7 (Jac. Anth. 3 p. 138) sagt: εὖ γε λέγων τὸν καιρὸν ἔφης θεόν, εὖ γε Μέvavdoɛ. Menander selbst sagt Cnid. 2 (Meineke, fr. com. 4 p. 151) ταυτόματόν ἐστι ὡς ἔοικέ που θεός, σώζει τε πολλὰ τῶν ἀοράτων πραγμάτων. tāv άogávan лgayμάtav. Vgl. Göthe, Tasso p. 195: Die Gegenwart ist eine mächt'ge Göttin; lern' ihren Einfluss. kennen.

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3. Am häufigsten werden abstracte Begriffe durch Jɛóg und daiuo personificirt. Die Götterbildende Phantasie der Griechen war auf diesem Gebiete ausserordentlich fruchtbar. Wie Eirene Göttin ist (Eur. Or.. 1682 tv nahλior Feav Εἰρήνην): so auch Διαλλαγή bei Arist. Ach. 953: ὦ Κύπριδι τῇ καλῇ καὶ Χάρισι ταῖς φίλαις ξύντροφε Διαλλαγή. Durch Jɛós werden personificirt das Gesetz, das Mitleid, die Tugend, die Scham und ihr Gegentheil, die Kühnheit, die Hoffnung, die Geduld, die Gelegenheit, die Furcht, der Streit, der Krieg, der Neid, die Trauer, der Ehrgeiz, die Herrschaft, der Reichthum, die Armuth, das Denkvermögen in seinen Formen und vieles andere.

Bei einem unbekannten Tragiker (Inc. tr. fr. 394, Nauck p. 714): ὁ γὰρ νόμος μέγιστος ἀνθρώποις θεός, vgl. die schönen Stellen bei Soph. O. T. 865 und Pindar. fr. inc. 48 (Dissen); Shakspere Tit. Andr. 4, 3 (Del. p. 73) Marry, for Justice, she is so employ'd, he thinks, with Jove in heaven, or somewhere else, so that perforce you must needs stay a time. Das Mitleid, eos, dem in Athen ein Altar errichtet war, wird 9eós genannt bei Timocles (Meineke, fr. com. 3 p. 611) τοῖς μὲν τεθνεῶσιν ἔλεος ἐπιεικής θεός, τοῖς ζῶσιν δ ̓ ἕτερον ἀνωσιώτατον φθόνος. In den berühmten Stellen und Dichtungen, welche die doet verherrlichen, Hesiod. op. 289-292, Simonid. 14 (Jac. Anth. 1 p. 61),

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Aristot. 1 (Jac. Anth. 1 p. 61), ebenso in den Epigrammen, in welchen sie trauernd neben der Hedone und am Grabe des Ajas sitzt (Mnasalcas 14 bei Jac. Anth. 1 p. 126, Aristot. 6 ibid. p. 112, Antip. Sid. 65 ibid. 2 p. 24, Ausonius 3 bei Jac. Anth. 6 p. 369) wird sie nicht ausdrücklich als Gottheit bezeichnet, bei Hor. carm. 3, 2, 24 eben so wenig. Aber in der Erzählung des Prodikus bei Xenoph. Mem. 2, 1, 21 fg. sagt sie von sich §. 32: ἐγὼ δὲ σύνειμι μὲν θεοῖς, dagegen zu der Ευδαιμονία §. 31 ἀθάνατος δὲ οἶσα ἐκ θεῶν μὲν ἀπέρριψαι. Die aidus nennt Pind. Nem. 9, 36 θεός, Euripides eine träge Göttin in der witzelnden Stelle des Ion 337 ἀργὸς ἡ θεός. Dagegen tritt der mythische Charakter der Αιδώς in den Worten des Sophokles OC. 1267 hervor: ἔστι γὰρ καὶ Ζηνὶ σύνθακος θρόνων Αιδώς, vgl. Christodor. 341 (Jac. Anth. 3 p. 173) ἀλλ' ἐν ἐκείναις αὐτογενής, Χαρίτεσσι συνέστιος, ἵζανεν Αιδώς. Dioskorides sagt 26, 4 (Jac. Anth. 1 p. 251): Αισχύνην οὐ νομίσασα θεόν. Von der Unverschämtheit sagt Menander bei Meineke fr. com. 4 p. 144: ὦ μεγίστη τῶν θεῶν νῦν οὖσ ̓ ἀναίδει ̓, εἰ θεὸν καλεῖν σε δεῖ. δεῖ δέ· τὸ κρατοῦν γὰρ νῦν νομίζεται Θεός, doch hatte nach Suidas die Αναίδεια einen Tempel. Menander fab. inc. 252 (Meineke p. 289) οὐκ ἔστι τόλμης ἐπιφανεστέρα θεός, vgl. Theodorides 13 (Jac. Anth. 2 p. 45) Τόλμα καὶ εἰς Αΐδαν καὶ ἐς Οὐρανὸν ἄνδρα κομίζει. Die Hoffnung wird häufig durch 9ɛós personificirt: Theognis 637 Ἐλπὶς καὶ κίνδυνος ἐν ἀνθρώποισιν ὅμοιοι· οὗτοι γὰρ χαλεποὺ δαίμονες ἀμφότεροι, ibid. 1135 Ἐλπὶς ἐν ἀνθρώποισι μόνη θεὸς ἐσθλὴ ἔνεστιν, vgl. ibid. 1146 Ελπίδι τε πρώτῃ καὶ πυμάτῃ θυέτω. Eur. Iph. Α. 392 ἡ δὲ γ' ἐλπὶς, οἶμαι μέν, θεός. Diotim. 8 (Jac. Anth. 1 p. 185) Ελπίδες ανθρώ πων, ἐλαφραὶ θεαί· χαίρετε κουφόταται δαίμονες ἀθανά

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Ovid. A. A. 1, 445 Spes tenet in tempus, semel est si credita, longum: illa quidem fallax, sed tamen apta dea est. Vgl. Tibull. 2, 6, 20 — 28. Die Geduld: Shaksp. Troil. and Cr. 1, 1 (Del. p. 13) patience herself, what goddess e'er she be, doth lesser blench at sufferance than I do. Römische Elegien 4: Diese Göttin, sie heisst Gelegenheit lernet sie kennen: sie erscheinet euch oft, immer in andrer

Göthe,

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