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Nuire (nocere).

Nuire ist in die schwache Conjugation übergetreten. Perfect. nuisi.

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Präsens. sai, scai, sce. Perfect. seui, sceui, seuc, soc etc. (1,306).

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Particip. cremu (1, 213).

cremons etc.

Perfect. cremi.

Das Vat. Ms. hat nur cremir. Ueber die Entwicklung von cremir aus lat. tremere siehe Diez, Rom. Gramm. 2, 228.

poet

Pooir, povoir, pouvoir.

Präsens. puis (2, 24), peu (1, 118), puis (2, 175), poes (1, 133), puet (1,102), poons, povons, pouvons poes etc. povent etc.

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Perfect. poc (p 316) pumes, puismes (1,185) purent, pusent.

Taire.

Die alte Form taisir findet sich nur als Verbalsubstantiv (p 132). Taire steht für se taire.

Caloire (calere) findet sich nicht. Courre (currere) conjugirt wie im 13. Jahrhundert.

Morir.

Präsens. muir (2, 353, p 268)

Perfect. morui, moruis (2, 6).

morons (2, 354).
Particip. mort, moru.

Morir wird meistens durch trespasser gegeben (1,124).

Tollir (tollere).

Perfect. tolli (1, 68).

Mit Ausnahme des Futurs toldrai, dem der altfranz. Infinitiv toldre zu Grunde liegt, ist tollir in die dritte schwache reine Conjugation übergetreten. Absoudre (1, 189). Von soldre und solvir findet sich kein Beispiel.

Präsens. vail, val, vau, vauc

Valoir.

vault. Perfect. vali (1, 361), vallu (2, 776). Vail gehört dem Süden der Picardie an und entstand gegen Mitte des

13. Jahrhunderts.

Präsens. voel, voeil Perfect. voc (p 286) volsistes (?)

Voloir und vouloir.

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voels, vouls, voes (1, 268) — volons, voulons etc. volsimus (?)

volsis, vosis

volt

vosist

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vodrent (1, 226), vorrent (1, 307), vourent (2, 61).

Bemerkung. Im vergangenen Jahre war ich durch einen längeren Aufenthalt in Frankreich in den Stand gesetzt, das sich in den dortigen Bibliotheken vorfindende handschriftliche Material selbst zu untersuchen, wodurch ich eine neue Bestätigung der in dieser Arbeit aufgestellten Ansicht gefunden habe. Handschriften und ältere Ausgaben der Chroniken Froissart's sind, namentlich in der Bibliothèque Impériale in Paris, ziemlich zahlreich, aber von geringerem Werthe als das Vat. Ms.

Dr. A. Gaertner.

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge. 13. Jahrgang. Nro. 9-12. Nürnberg 1866.

Ordnung des Dompropsts Kilian von Bibra, des Dechants Mertein von der Kere und des Domkapitels zu Würzburg für die Stadt Karlstadt. Aus dem 14. oder 15. Jahrhundert mitgetheilt von Dr. C. Will.

Vorläufer der Locomotive im 17. Jahrhundert. Von A. Essenwein. Einzelne Beispiele von Wagen oder Fahrstühlen, die durch Räderwerk oder Segel in Bewegung gesetzt wurden.

Zur Literatur des Seelentrostes. Von Latendorf. Ergänzungen zu Ed. Bodemann's: Xylographische und typographische Incunabeln der öffentlichen Bibliothek zu Hannover. 1866.

Beiträge zur Schweizerischen Kunstgeschichte, II. Von Ed His-Heusler.

Zur Legende und Sage. A. Birlinger verzeichnet einzelne Beispiele mehrfach vorkommender Wunder und Glaubensansichten des Mittelalters.

Die Wachstafeln in Schwäbisch Hall. Von W. Watterbach. Notiz über diesen Gegenstand unter Bezugnahme einer früheren Mittheilung im Anzeiger 1866, Nro. 3.

Kaiser Albrecht I. und Herzog Friedrich der Schöne von Oestreich belagern die Veste Fürstenberg in der Baar. Urkunde des Jahres 1305, mitgetheilt von Dr. Roth von Schreckenstein.

Die Sprichwörtersammlung des Friedr. Peters. Von Franck in Annweiler. Eingehende Beschreibung der im Jahre 1605 gedruckten drei Bände starken Sammlung.

Funde in Hügelgräbern in Böhmen. Mittheilung von Dr. Födisch.

Die Landrichter zu Sulzbach im 14. und 15. Jahrhundert. Aus einer ungedruckten Chronik des 17. Jahrhunderts von Leonh. Platzer mitgetheilt.

Magister Johannes Klenkok. Kurze Notiz von W. Wattenbach. Räthsel. Von A. Birlinger ohne weitere Angabe mitgetheilt. Historia Neminis. Von Prof. Wattenbach in Heidelberg. Zur Ergänzung von S. 179 des diesjährigen Anzeigers wird aus einer Heidelberger

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Handschrift des 15. Jahrhunderts 1) eine Legende des heiligen Nemo „als Probe mittelalterlichen Witzes, obwohl sie etwas gedehnt und nicht eben allzu geistreich ist," 2) eine lateinische Predigt aus demselben Jahrhundert gegen das Fasten mitgetheilt.

Zwei Mitglieder der Zopfgesellschaft. Mit einer Abbildung. Von A. Essenwein. Eingehende Beschreibung des Bildes im Anschluss an S. 177 des diesjährigen Anzeigers.

Ausgrabung im Peuthenthale bei Sulzbach. Mittheilung und Besprechung des Aufgefundenen. Von v. E.

Das Schreiber-Landauerische Grabmal zu Nürnberg. Von Lochner wird ein Vertrag aus dem Ende des 15. Jahrhunderts über das genannte Grabmal mitgetheilt.

Die Beilagen zu diesen vier letzten Nummern enthalten, wie immer. die Chronik des Museums, literarisch-antiquarische Anzeigen, Notizen, Mittheilungen mannigfacher Art; ebenso Titel und Inhalt zum Jahrgang 1866.

Germania. Vierteljahrsschrift für Deutsche Alterthumskunde. Herausgegeben von Fr. Pfeiffer. 12. Jahrgang. 1. Heft.

Wien 1867.

Ueber Konrad von Würzburg. Von Franz Pfeiffer. I. Partonopier und Meliur. Nach einigen historischen Bemerkungen über das allmälige Bekanntwerden dieses Gedichts und seines Verfassers folgt eine Beschreibung der Handschrift (jetzt in Efferding oberhalb Linz im Besitz des Fürsten Camillo von Starhemberg) und Mittheilung der Einleitung des etwa 22,000 Verse langen Gedichts. Dem buchstäblich genauen Abdruck hat Pfeiffer den vorläufigen Versuch einer kritischen Ausgabe an die Seite gestellt und dann drei hier vorkommende Namen ausführlich besprochen. Sodann handelt er sowohl über die Abfassungszeit mehrerer Gedichte Konrads, des Partonopier (wahrscheinlich 1277), des Pantaleon und Silvester (zwischen 1277 und 1281), des h. Alexius, Otte mit dem Barte, als auch über Eigenthümlichkeit und Vorzüge der Konradschen Dichtung vor dem französischen Original. Eine vollständige Ausgabe steht in Aussicht. II. Zum Alexius. Pfeiffer theilt aus einer in Sarnen aufgefundenen Handschrift einige Lesarten mit

Zwei ungedruckte Minnelieder. Von F. Pfeiffer aus der Riedegger Handschrift mitgetheilt, da dieselben nach Pfeiffer's Annahme noch unbekannt sind. Die übrigen in derselben Handschrift vorhandenen altdentschen Gedichte werden kurz verzeichnet.

Zum guten Gerhard. Reinhold Köbler theilt aus dem 1856 in Frankfurt erschienenen Buche „Fellmeier's Abende, Märchen und Gedichte aus grauer Vorzeit von A. M. Tendlau“ eine Erzählung mit, die mit dem guten Gerhard verwandten Inhalt hat.

Akrostichon aus dem Göttinger Rathsarchiv von Dr. G. Schmidt mitgetheilt. Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter bilden das Ave Maria.

Vagantenpoesie. Von Hoffmann von Fallersleben. 17 Verse in lateinischer Sprache mitgetheilt.

Bruchstücke eines unbekannten Lehrgedichts. Hoffmann von Fallersleben theilt 55 theils in niederländischer, theils in hochdeutscher Sprache geschriebene Verse eines bisher unbekannten Gedichts mit.

Nachtrag zu Germania XI, 287. Artur Köhler fügt dem Aufsatze über den Dativ beim Passivum im Gothischen noch zwei Beispiele hinzu.

Altdeutsche Handschriften der Fürstlich Starhembergischen Bibliothek, früher zu Riedegg, jetzt zu Efferding. Von den 204 dort befindlichen Handschriften berücksichtigt Pfeiffer hier nur 1) den bl. Wilhelm von Orange, von dem etwa 200 Verse mitgetheilt werden; 2) das Rechtsbuch Königs Ludwig des Baiern, dessen Anhang ganz abgedruckt ist, und 3) Nachweis von 4 Handschriften des Schwabenspiegels.

Bruchstück einer Legende vom heiligen Andreas. Von J. Lambel. Nur wenige wohlerhaltene Verse, denen eine lateinische Quelle zu Grunde zu liegen scheint.

Tristan und Isolde und das Märchen von der goldhaarigen Jungfrau. Nachtrag zu Köhler's Aufsatz, Band XI, S. 389, von Fel. Liebrecht. Kleine Mittheilungen von K. Bartsch. Bemerkungen über 6 mittelalterliche Literaturwerke, meistens den Text betreffend.

Bruchstücke eines unbekannten Gedichts aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Von K. A. Barack. Etwa 200 Verse, die auf drei Pergamentblättern stehen.

Zum Eulenspiegel. Von A. v. Keller. Bemerkungen (31⁄2 Seiten lang), theils kritische, theils exegetische.

Nachtrag zu Baldur. Von Theophil Rupp. Zu Germ. XI, 424—435. Kurze Bemerkung über die Mistel.

Zur Inschrift des Erfurter Tristan- und Isolde-Teppichs. Von Reinh. Bechstein. Berichtigung der Erklärung von v. Eye im Nürnberger Anzeiger f. K. d. D. Vorzeit 1866, p. 14.

Beschreibung der Person Christi in niederdeutscher Sprache. Von H. Martens aus einem niedersächsisch geschriebenen Gebetbuche des 15. Jahrhunderts mitgetheilt.

Zu „Die Holden am Niederrhein." Von W. Crecelius. Zusatz zu Germ. XI, 412.

Literatur. Heinzel: Deutsche Weihnachtsspiele in Ungarn, rec. von Schröer. Kirchhofer: Die Legende vom zwölfjährigen Mönchlein, rec. von Lambel. — Obermüller: Deutsch-Keltisches, geschichtlich-geographisches Wörterbuch etc., rec. von Stark. Merzdorf: Des Büheler Konigstochter von Frankreich, rec. von Strobl.

Miscellen. Zur Geschichte der Deutschen Philologie. Briefe von J. Grimm an Uhland, Hahn, Frommann, Vernaleken, Schröer und von Ipolyi-Stummer.

Grammatik der hochdeutschen Sprache. Zum Verständniss des Althochdeutschen, Mittelhochdeutschen und Neuhochdeutschen für die oberen Klassen gelehrter Schulen wie für das Privatstudium bearbeitet von Dr. G. Bornhack. II. Theil: Die Wortbildung. Nordhausen 1867. 8. 300 S.

Narb längerem Zwischenraum erscheint im Anschluss an den 1. Theil (s. Archiv f. d. Studium der neueren Sprachen und Literaturen XXXIII,

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