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Man beachte H. unter h). S. hat das weggelassen.

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lich vgl. E. v. 791 f.: Sorwe so Tristrem band, | mizt no man make him blipe, mit G. v. 5069 f.:. số truoc Tristan ie state leit | bi Į stæteclicher sælekeit. Auf die bei H. unter i) angeführte phrase möchte ich wenig gewicht legen.

Zusammenstimmen zwischen G. und S., ohne oder gegen E. Rual hat Tr. drei jahre vergebens gesucht (G. v. 3785f. = S. p. 24, 27ƒ.); im vierten erhält er in Dänemark von einem pilger über ihn auskunft und reist nun nach England und von da nach Kurnewâle (=Kornbretaland), welches stôzet. . . . jensît Britanje an daz lant (G. v. 3831 f.) = er samfast er í vestrætt Englands (S. p. 25, 3). Nach der auffassung von E. dagegen trifft er die pilger in Kornwales selbst, wodurch natürlich die reise wegfällt. Nur in G.S. ist er besorgt, ob er trotz seines armlichen aussehens am hofe zutritt finden wird, G. v. 3889 ff. p. 25, 12ff. Die schicksale des ringes werden ganz gleich geschildert in G. v. 4292 ff. und S. p. 26, 21 ff., nur dass dieselben dort als Marke's rede, hier in erzählender form mitgetheilt werden.

S.

In diesem abschnitt begegnet zum ersten mal der interessante fall, dass E. und S. zusammenstimmen gegen G.

Am wenigsten bedeutsam ist die stelle, welche ich zuerst anführen will, weil hier auch eine allerdings auffallende auslassung in G. vorliegen könnte. P. 388 f. glaubt Heinzel einen inneren widerspruch zwischen E. 725—8 und v. 221 ff. zu finden, indem er v. 727 f. zum vorigen satze zieht und so den sinn gewinnt, Blancheflur habe Rohand den ring übergeben, als Rouland gegen Morgan in die schlacht zog; v. 221 ff. aber geschicht das, als Rouland schon erschlagen war, Blancheflur aber auf dem sterbebette liegt. Diese auffassung ist gewiss irrig. Ich glaube, v. 727 beginnt einen neuen satz, der nach v. 728 dadurch unterbrochen wird, dass Rohand, vom schmerze übermannt, anfängt zu weinen. Die richtigkeit dieser erklärung wird dadurch bestätigt, dass v. 742 ff. Tristrem seinen pflegevater ermuntern muss, seine erzählung fortzusetzen, was dann v. 749 ff. wirklich geschieht. So ist dieser vermeintliche widerspruch gehoben. Dazu stimmt nun der sache nach genau S. p. 26, 23 ff.: ok hversu Blensinbíl bað hann fyrir andlát sítt, at hann skyldi gefa konunginum, bróður hennar, þetta fingrgull til sannra jarteigna um andlát hennar. G. schweigt ganz über diese scene; nach v. 4292 f. würde man vielmehr glauben, Rual habe etwa der todten Bl. den ring vom finger gestreift, um für seine behauptungen einen beweis beibringen zu können. Wichtiger ist folgende übereinstimmung.

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S. p. 25, 20 ff.:

Ok kallaði hann dyravorðinn til sín; hann gaf hánum kaup til, at hann kæmist inn frjálsliga. Sem dyravorðrinn sá gjofina, lauk hann upp hurdunni ok tók í hond hánum ok leiddi hann fram at hollinni. Hann gekk inn, en hinn beið úti. Síðan kom Tristram út, sem dyravorðrinn kallaði hann.

Beide texte gehen, wie man sieht, genau zusammen; nur feht in S. die auch sehr überflüssige zweite bestechung des huissiers und die groben worte beider bedienten. Nach G. v. 3900 ff. wird ihm von einem getageten hoveman in höflichster weise auskunft gegeben und Tristan geholt (H. unter ). Zu dieser ersten stelle fügt sich eine zweite:

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Die worte stimmen zwar nicht durchweg, der sinn ist derselbe. In G. v. 4360 ff. muss Tr., der über nutzlose klagen nicht hinaus kommen kann, erst von Rual auf die idee gebracht werden, sich zum ritter schlagen zu lassen. (Vgl. H. unter π).

E. allein angehörig ist der umstand, v. 588 f., dass man Rohand hat zwingen wollen, um sein tägliches brod zu arbeiten (H. unter y); die bemerkung des pilgers, Tr. habe ihm 10 schillinge geschenkt (v. 605); dass Rohand dem pilger ebensoviel verspricht, wenn er ihn an den hof bringe; der letztere zug wird nur dadurch überhaupt möglich, dass, wol einfach um die erzählung zu kürzen, Roh. denselben in Kornwales selbst trifft. Auch lag es einem nur nach dem gedächtniss arbeitenden dichter nahe genug, diese scene analog der begegnung Tristans mit den pilgern zu formiren. (vgl. o. p. XXXIII). Nur in E. v. 648f. erkennt Tr. seinen pflegevater zuerst nicht, weil jener in so ärmlichem aufzuge erscheint; erst nachdem er sich selbst genannt, begrüsst ihn Tr. (H.

unter n). Sehr auffallend ist v. 672 ff., wo Tr. die geschichte seiner entführung und rettung in kurzen zügen wiederholt; Heinzel bemerkt dasu p. 388: „Zu einer erzählung von der art und weise, wie Tristram nach Cornwall gekommen, war v. 672 ff. gar kein anlass, wol aber, wenn er früher die wahrheit gesagt, dem könige seinen vater als jenen sir Rohand vorzustellen, von dem er v. 533 ff. gesprochen. Sollte der englische dichter die strophe erfunden haben? Wir sehen keine ideenassociation, die ihn dazu vermocht hätte." So ganz unglaublich ist doch dieser letztere fall nicht; das widersehen seines vaters bringt Tristan oder, was dasselbe ist, dem erzähler seiner geschichte unwillkürlich die umstände seiner trennung von ihm und was darauf folgte, ins gedächtniss. Zudem ist der ganze vers zusammengeflickt aus bruchstücken früherer strophen. Ich kann mich also nicht entschliessen, ihm mit Heinzel, der diese strophe als auch im original vorhanden annimmt („es setzt also diese strophe eine sagengestalt voraus" etc. p. 388), höheren werth zuzuerkennen, als den einer müssigen erfindung des engl. dichters. Nur in E. v. 684 wird erzählt, dass man einen barbier für Rohand kommen lässt (H. unter i). Eben hierher gehören die punkte, welche Heinzel unter ), μ), v) und §) anführt, wo es sich aber durchweg um unbedeutende nebenzüge handelt. Selbständig ist ferner die frage Tristans über den tod seines vaters, v. 743 ff.; ebenso der zug, dass Marke ihm von seinem rachezug abrathen will und ihm dann wenigstens vorschlägt, Rohand mitzunehmen v. 771 ff.

Im allg. gehen also auch in diesem abschnitt alle 3 texte zusammen, und die eben besprochenen eigenheiten von E. sind nicht charakteristisch genug, um auf eine andere quelle hinzuweisen; eine ausnahme machen nur die oben erwähnten stellen, wo E. und S. zusammenstehen, gegen G.; zur erklärung derselben gibt es zwei möglichkeiten; entweder wir sehen darin änderungen Gottfrieds, mit Heinzel, der sie aus feinerem oder milderen sinne resultiren lässt (p. 425) und in der zweiten stelle vermuthet unter o u. π), G. habe eine peinliche scene sparen wollen, oder es waren schon in G.'s vorlage diese varianten hineingerathen. Die entscheidung lassen wir einstweilen anstehen, um abzuwarten, ob sich nicht noch mehr ähnliche stellen finden.

6. Tristan und Morgan. E. 793—924 = G. v. 5071— 5870: = S. p. 27, 17—30, 3.

Uebereinstimmungen aller drei texte. E. v. 797f.: Rohand, þe riche knizt, redy was he ay = G. v. 5108 ff.: Der sorcsame Tristan | und sîn getriuwelîcher rât, der noch von triuwen namen hât, | der

sælige Foitenant: | die bereiten zehant | . . . . eine rîchlîche barken =S. p. 27, 17 f.: tók Tristram leyfi af konungi til heimferðar með E. v. 804 f.:

E. 799-801 = G.S.

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fóstra sínum ok félögum. His frendes glad were pai no blame hem no man for þi - ❘ of his coming, to say, al into Ermonie. G. v. 5284 ff.: Liut unde land begunde von langem leide erwachen | und sich ze fröuden machen, | ze wunderlichem wunder. = S. p. 27, 33: ok er nú allt fólk hans ríkis í nýjum fognudi. - E. v. 810 ff.: Tristrem bigan to say: Wip Morgan speke wil y and spede; so long idel we ly: miself mai do mi nede! = G. v. 5300 ff.: und jach, er wollte dannen | ze Britanje gâhen, sîn lêhen enpfâhen | von sînes vîendes hant, ❘ dur daz er sînes vater lant | mit rehte hæte deste baz S. p. 27, 35 ff.: En um morguninn bjóst hann með XX riddurum at fara á fund Morgáns hertuga, at krefja af hánum rétta sínna ok ríkja, er hann tók af föður hans. Zu der zahl vgl. E. v. 817: His fiftend som of knizt, mit G. v. 5338, wo er 30 mit sich nimmt, während er doppelt soviel in den hinterhalt legt; nach S. p. 27, 35 endlich begleiten ihn 20 ritter. Bestimmte zahlenangabe bieten alle texte. — Entsprechendes zu E. v. 826 ff. findet sich in G. v. 5561 ff. und in S. p. 29, 7ff., nur an späterer stelle, wo es auch eigentlich hingehört.-E. v. 848 ff. sagt Tristan: Amendes! Mi fader is slain worauf Morgan antwortet: Certes, pi fader þan slouz y; vgl. G. v. 5429, wo Tr. sagt: Ir sluoget mir den vater doch S. p. 28, 2 ff.: Tristan sagt in seiner anrede: ok drapt foður minn í bardaga; worauf Morgan erwidert: En þat er þú gefr mér sakir um dauða fóður þíns, þá muntu þurfa alls er þú mátt til þeirra saka, þvíat aldri synjum vér né leynum dauða hans fyrir þér. Alle drei texte haben gemeinsam, dass Morgan als Riwalins mörder angesehen wird (H. unter b). Früher, als sein tod berichtet wurde, ist das nicht ausdrücklich angegeben, was allerdings auffällt: doch könnte damit nicht vielleicht Morgan nur als intellektueller urheber von Riwalins tode bezeichnet werden, insofern er ohne veranlassung den frieden gebrochen hatte? E. v. 861 f. ist allerdings roher als G. v. 5401 ff. (H. unter d), aber die stellen sind doch dem sinne nach so gleich, dass man sie sehr wol parallelisiren kann; jedenfalls hat hier G. gemildert, denn S. p. 28, 20 ff. bietet: þú ert fullr metnaðar (= E. v. 863: How comestow wiþ pride?); þú ert son einnar pútu ok veiztu ei, hverr þik gat, ok lýgr þú foður þínn! E. v. 872: Tristrem swerd was boun | and ner þe douke he stode = G. v. 5454: er zucte swert und rande in an = S. p. 28, 27 f.: En Tristram brá

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þegar sverði ok hjó ofan í höfuðit etc. — E. v. 881 ff. lässt sich nicht viel vergleichen, weil in G. und S. die kampfschilderung viel ausführlicher ist. Nur beachte man E. v. 899 f.: Azaines him stode per nan | in land G. v. 5636 f.: daz niemen in den zîten dô | ansprâche hæte

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=S. p. 29, 23: Nú hefir hann hefnt föður síns. E. stimmt nur zu G.

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E. v. 864 G. v. 5449 (vgl. H. unter a). G. und S. gehen zusammen ohne oder gegen E. —‘Bei der ankunft in Parmenie geht Rual zuerst ans land, um seinen herrn zu begrüssen, G. v. 5179ff.: =S. p. 27, 25 ff. Alle lehnsleute des reiches werden zusammen beordert, um Tristan den unterthaneneid zu leisten, G. v. 5271 ff. = S. p. 27, 28 ff.; E. nichts. Z. th. wörtlich stimmt zusammen G. v. 5419 ff. und S. p. 28, 1 ff., die längere rede Tristans gegen Morgan. Beide beginnen mit der vorenthaltung des erbes (vgl. H. unter ). Die schilderung des kampfes zwischen Tristans und Ruals leuten gegen Morgan's heer ist in G. und S. viel ausführlicher wie in E. und stimmt auch in den allgemeinen zügen zusammen; vor allem darin, dass der kampf sich nicht auf die zeit von nachmittags drei uhr bis zur nacht zusammen drängen lässt, wie in E. v. 890f. (vgl. H. unter ŋ). Als Tr. nach England gehen will, bescheidet er alle seine mage und mannen zu sich und setzt ihnen den sachverhalt aus einander G. v. p. 29, 24f.; in E. v. 909 ff. spricht er nur mit Rohand. findet sich in dieser rede der umstand erwähnt, dass Tr. Marke's reich zu erben; die fassung ist nicht ganz gleich, weil nach G. v. 5157 ff. Marke ihm vor seiner abreise ausdrücklich versprochen hat, sich nicht zu verheirathen, was in ES. fehlt. Die ritter sind sehr betrübt über Tristans weggang, G. v. 5816 ff. = S. p. 29, 36 ff.

E. nichts.

=

S.

5742 ff.
Nur in GS.
aussicht hat,

Weiter bietet in diesem abschnitt G. einige züge, die sich in ES. nicht finden; so die schon erwähnte, lange abschiedsrede des königs v. 5124-69; die erwähnung der Florate v. 5225 ff.; beide züge können ja in ES. weggefallen sein.

Auch hier finden sich nun mehrere stellen, wo E. = S. gegen G.

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