Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung, Volume 2

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Bey M.G. Weidmanns Erben und Reich, 1777 - Philosophical anthropology
 

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Popular passages

Page 561 - ... der völligen Gleichheit aller Menschen. Dieselbe fand im Materialismus ihren kräftigsten Rückhalt. Aber auch in den Köpfen solcher, die nie etwas vom Materialismus haben wissen wollen, spukte die Vorstellung eines Geschöpfes von der Art des Thomme machine. Der oft und gern gehörte Grundsatz: »Alle Menschen ohne Ausnahme sind Wesen einer Natur und eines Geschlechts, eines Bluts...
Page 708 - Thut jemand in sich selbst aus Vorwitz einen Blick, So schielt er nur dahin, und zieht sich gleich zurück; Und wer aus steifem Sinn, mit Schwermuth wohl bewehret, Sein forschend Denken ganz in diese Tiefen kehret, « Findt oft für wahres Licht , und immer helle Lust, Nur « Zweifel in den Kopf, und /
Page 5 - ... dieser Thätigkeit aber durch die Berührungsstelle bestimmt wird , so weckt die Vorstellung auch nur die innere Selbstthätigkeit , der es immer noch freigestellt bleibt, sich überhaupt nicht wecken zu lassen (aa O.
Page 373 - Allemal aber kann die Frage: was kann aus dem Menschen werden, und was und wie soll man es aus ihm machen? nur gründlich und bestimmt beantwortet werden, wenn die theoretische: was ist der Mensch? was wird er und wie wird ers in den Umständen und unter dem Einflüsse der moralischen und physischen Ursachen, unter denen er in der Welt sich befindet? vorher bestimmt und deutlich beantwortet ist
Page 832 - Auch Tetens kommt zu der Einsicht, daß es „in unserer Natur Kräfte und Bestrebungen gebe, die nach Punkten hingehen, welche jenseits des Grabes liegen
Page 786 - Welt nicht leben mögen, wo alles herum klüger, tugendhafter und weiser wäre, als sie selbst sind. Es ist ein Glück, daß solche so oft, ohne ihr Wissen und Willen, die Absicht der Edelgesinnten befördern helfen müssen. Im Ganzen dauert der Krieg ewig zwischen Vernunft und Unvernunft, zwischen Einsicht und Dummheit, zwischen Eigennutz und Wohlwollen...
Page 171 - Gehirnsverände, ung chätig ist. Sie kann dies nun zwar nicht seyn, ohne sich selbst zu verändern, indem sie zur Reaktion übergehet , und dadurch ihren eigenen Zustand verändert; aber eigentlich ist doch das nächste Objekt, auf welches sie zurückwirket , das Gehirn und die materielle Idee in denselben. Nehmen wir die Vorstellungsart als die wahre an, so kann die Seele sich selbst und ihre Aktionen nur auf eine ähnliche Art in dem Gehirn empfin« den, wie das beseelte Auge sich selbst durch...
Page 296 - Sowol in der Seele selbst, als in dem Gehirn oder dem innern Organ der Seele, bleiben Spuren zurück, teils von den Impressionen, die wir von aufsen erhalten, teils auch von den übrigen Modifikationen, die durch innere Ursachen hervorgebracht werden, und die wir vermittelst des Selbstgefühls erkennen.
Page 588 - Projektenmacher sein will, muß notwendig zugleich sehen und überlegen, die Beobachtungen mit Vernunft prüfen, aus den geprüften Erfahrungen einfache Grundsätze abziehen und so die Wirkungen jeder...
Page 210 - Immaterialismus einzuordnen wäre'", und läuft in die offene Frage aus: „... ist unsere Idee von uns selbst und von unsern Seelenäußerungen, die wir aus dem Selbstgefühl erhalten, ein Schein in einer andern Bedeutung, als es unsere Vorstellungen von den Körpern sind, obgleich das Objekt von jener Idee, nämlich die Veränderungen und Wirkungen unsers Ichs, Beschaffenheiten einer einfachen Substanz sind"?

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