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woning and groning is lic hire song, bimene we us, we haven done wrong. In water ge is wis of hevekes come,

and we in boke wio devles nome,
in hole of ston ge makes hire nest,
in Cristes milce ure hope is best.

800

GENESIS AND EXODUS.

Das von uns im Folgenden gegebene Stück ist entnommen aus: The Story of Genesis and Exodus, an early English song about A. D. 1250, now first edited from a unique MS. in the library of Corpus Christi College, Cambridge, with introduction, notes and glossary by Richard Morris, London, Trübner 1865, in der Sammlung der Early English Text Society. Das Gedicht

zählt 4162 Verse.

Aeussere Merkmale setzen die Handschrift noch vor 1300; die Eigenartigkeit des Textes in Formen und Wortschatz machen die Abfassung des Gedichtes etwa um 1250 sehr wahrscheinlich. Persönliche Notizen über den Verfasser fehlen freilich ganz und gar; im Anfange des Gedichtes erklärt er, sein Buch zu geistlicher Förderung der Laien "wid londes speche and wordes smale" geschrieben zu haben und eine nähere Bestimmung über den Grad der Originalität seiner Arbeit giebt er v. 13 und 14: "Ut of latin dis song is dragen On engleis speche, on sode sagen." Die Anführung eines Werkes des Metodius v. 517 sqq. lässt keinen weiteren Schluss auf die Benutzung desselben durch den Verfasser ziehen. Ueber Metodius sehe man Grässe Allgemeine Literärgeschichte I. B. 2. Abth. p. 992.

Das Bedürfniss, die biblischen Glaubensdokumente dem Volke bekannt zu machen und seinem Verständniss näher zu führen, rief, ausser eigentlichen Uebersetzungen, auch Bearbeitungen hervor, welche die wichtigsten Bücher des Alten Testamentes, mit Einfügung eines Theils der sogenannten Ueberlieferung meistens nach Massgabe der Darstellung des Josephus, der auch in unserem Gedicht v. 1281 erwähnt wird, so wie die Geschichte Christi in harmonisirender Erzählung poetisch wiedergaben, sehr häufig wohl auf Grund altlateinischer Homilien, denn so Das älteste möchte des Verfassers Angabe über die Quelle seines Gedichtes zu deuten sein. vorhandene Denkmal der Art ist die Dichtung des Cadmon aus dem 7t. Jhh. Eine althochdeutsche Bearbeitung ist in drei verschiedenen handschriftlichen Abfassungen, die aber auf eine urprünglich gemeinsame deutlich hinweisen, aus den beiden letzten Jahrzehnten des XI. und der ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts vorhanden: 1) die nur in einem grösseren Bruchstück erhaltene Vorauer Handschrift; 2) die Wiener, herausgegeben von Massmann, Deutsche Gedichte des XII. Jahrhunderts, Quedlinburg 1837 II. Th. 235-342 und von Hoffmann, Fundgruben für Geschichte Deutscher Sprache II. Th.; 3) Die Milstäter, herausgegeben von J. Diemer Wien 1862 I. Th. 1-164. Was den Inhalt anbetrifft, so ist das hier vorliegende altenglische Gedicht vor den übrigen, die bei dem Uebergang der Juden über das rothe Meer abbrechen, durch gründlichere Durcharbeitung bevorzugt, da der Verfasser, ohne Auslassungen nebensächlicher Einzelnheiten der beiden ersten Bücher Mosis zu scheuen, auch aus den übrigen geschichtlichen Stoff auswählt, um so eine vollständige Darstellung der Wanderungen der Israeliten bis auf den Tod ihres Gesetzgebers zu entwerfen.

Bei dem ausserordentlich lebendigen Verkehr zwischen Deutschland und England, wie er im Leben des Winfried - Bonifacius gipfelt, ist von bedeutender Seite her die Frage aufgeworfen, ob nicht ein litterarischer Zusammenhang zwischen den geistlichen Dichtungen beider Länder anzunehmen sei, wozu besonders wohl die dem angelsächsischen Typus allerdings sehr nahe stehende Haltung des Hêliand, in Darstellung und Ausdrucksweise, Anlass gegeben hat. Angelsächsische Handschriften finden sich in deutschen und norditalienischen Bibliotheken. Andererseits ist zu bedenken, dass die feste gemeinsame Grundlage des Stoffes und selbst der Sprache zahlreiche Uebereinstimmungen, auch ohne eigentliche Benutzung, sehr begreiflich macht, welche, wie die Noten bei Morris und in dem unserem Abschnitte hinzugefügten Kommentar zeigen, sachliche und sprachliche Schwierigkeiten aufzuhellen vielfach geeignet sind.

Al mi rorde is woning O. л. N. 311, 797. woning and groning. Beide Substantive sind sinnverwandt. 798. bimene cf. 868; ags. vânjan, plorare; grânjan, lamentari; vanung, lamentatio; grânung, gemitus. we us. Die reflexive Verwendung des Zeitwortes kommt in verschiedenem Sinne vor; hier natürlich im Sinne des Klagens über sich selbst; anders in: Ghe bi-mente hire to Abraham GEN. A. Exod. 1217, in der Bedeutung des Sichbeklagens bei einem anderen, ags. bimanan, lugere. 799. In water etc. Sie sieht nämlich den kommenden Habicht im Wasser aus der Höhe abgespiegelt. hevekes, hawk's. Hareck O. A. N. 302. Harekes cunne 271, ags. hafoc, hafuc. 800. wis devles nome, against the ravishing, seizing of the devil; denn nome ist hier wohl nicht ags. nama, noma, nomen, sondern ags. nám, rapina, raptus, welches wir auch sonst, wenn auch in einem auderen Sinne GEN. A. EXOD. 2268 antreffen, wo man sehe. 802. milce s. BEST. v. 196.

Die Sprache unseres Gedichtes reihet es den frühesten Erzeugnissen der altenglischen Litteratur an. Das romanische Element ist von geringem Umfange, wenn man eine Anzahl von Wörtern abrechnet, welche der Kirchensprache angehören. Unter den etwa 50 Wörtern lateinischen und altfranzösischen Ursprungs sind die meisten Substantive; Zeitwörter beschränken sich auf graunte 2536, greueð 3818, justed 1589, sacrede 612, 626, 938 und die öfter gebrauchten Verbalformen von seruen 5, 1670, 1686, 1692, 1694, 1715, 2051, 3634, 3816. Das altnordische Sprachelement ist zwar beschränkter als bei Orm, aber doch nicht eben so gering als Morris p. XXI. annimmt. Uebereinstimmungen mit der Sprache Orm's und des Bestiar's sind nicht zu verkennen und in unserem Kommentar an vielen Stellen angezeigt, so dass unser Dichter im Wesentlichen mit Orm und dem Verfasser des Bestiar's zu einer sprachlichen Gruppe gehört, welche als die des binnenländischen Dialekts (Midland dialect) von Morris bezeichnet wird, und worin Orm dem Norden der östlichen Grafschaften Englands zugeschrieben wird. Die Hinneigung zu der Sprache des Südens ist aber unserem Verfasser nicht abzusprechen.

Das leicht fliessende, wesentlich als jambisch zu bezeichnende Versmaass des Dichters bietet gepaarte Reimzeilen von vier Hebungen, wobei die Zahl der Sylben mehr oder weniger gleichgültig ist, insofern die Kürze durch eine Pause, oder die einfache Länge durch mehrere flüchtige Kürzen ersetzt werden kann.

1907 For sextene ger Joseph was old, Quane he was in to Egipte sold; He was Jacobes gunkeste sune,

1910 Brictest of wastme, and of witter wune,
If he sag hise bredere mis- faren,

His fader he it gan vn-hillen & baren;
He wulde dat he sulde hem ten
Jat he wel dewed sulde ben;

1915 for-di wexem wio * him* gret nið

And hate, for it in ille lio.
do wex her hertes nioful & bold,
Quanne he hem adde is dremes told,
dat his handful stod rigt up soren
And here it leigen alle hem bi-foren;
And sunne, & mone, & sterres. XIe.
wurdeden him wið frigti luue;
do seide his fader, "hu mai ðis sen
dat du salt dus wurded ben,

1920

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1912. vn-hillen &

1908. Quane, when. Das ags., altn. he, eng. wh wird hier, wie in nördlichen Dialekten, namentlich im Schottischen, mit wenigen Ausnahmen durch qu ersetzt, wie in quo (who), quat (what), qui (why), quor (where), quilc (which), queder (whether), queden (whence, altn. hvaðan). 1910. brictest, brightest. of wastme, waspene MS., wasteme conj. MORRIS. Wir ziehen wastme wegen des Verses, welcher durch wasteme eine Reihe flüchtiger Kürzen vor dem Accente in witter erhalten würde, vor. Derselbe Fall tritt v. 1440 ein: Of faiger wastme (waspene MS., wastene MORR. not.), of clene lif, ags. västm, västum, västem, forma, statura, neben anderen Bedeutungen. vlitig on västmum GREIN Ags. P. I. 205, v. 35. of witter wune, of intellectual capacity, eig. of prudent, skilful practice, cf. 168, 456, 2330 etc altn. vitr, sapiens, prudens und ags. vuna, mos, consuetudo. 1911. sag, saw, s. BEST. 502. mis-faren, go amiss, offend, ags. misfaran, errare, offendere. baren, uncover and lay bare. Die Form enhillen lautet bei ORM unhilen: He wollde unnhilenn all pat dærne dijhellnesse Hom. 12944, ags. unheljan, revelare, erinnert an altn. hylja, tegere, davon uhyljandi, dän. hylle, sonst alte. unhelen. Baren entspricht ags. barjan, nudare. 1913. he. Diese dem Nom. Sing. m. vollkommen gleiche Form entspricht zugleich dem Nom. Pl., ags. hê, wie in HAVELOK u. a. ten, educate, instruct. pat he hine sculde wel i-teon LA. I. 102, ags. teón, geteón, auch educare, instruere, mhd., nhd. ziehen, aufziehen, erziehen. 1914. wel dewed, bene morati. Die zum ags. s. pear, consuetudo, mos, gehörige Participialform findet sich in vn-dewed 2555 wieder; ein v. þeárjan. von pede, kommt nicht vor. 1915. wexem wið *him* gret nið. wexem wid gret nið MS. he wexen wit gret nid conj. MORR. mit der Erklärung: they increased in great envy (jealousy), welche unbefriedigend scheint, da waxen nicht mit wid sondern mit in construirt zu werden pflegt, und die Wendung: in Neid wachsen überhaupt kaum angemessen wäre. Wir fassen werem für wex em d. i. hem und schieben him nach wid, contra, ein: es erwuchs ihnen grosser Neid (Eifersucht) gegen ihn. Die Verbindung des tonlosen Fürwortes mit dem vorangehenden Verb ist dem Schreiber des MS. geläufig: madim stutt mad im 1966. heldim statt held im 1474. henget statt heng et 3899. caldit statt cald it 1840, wie namentlich auch das Fürwort is (es) häufig mit dem Zeitwort verbunden wird: settes 185. wroutis 156 u. v. a. Vgl. Wið dat pride him wex a nyỡ 273, und über die Konstruktion von wid ags. Hie vid godes bearne nid âhôfon ELENE 836. 1916. [herte]

ist von MORRIS nach ille hinzuge fügt ohne Erläuterung in den Anmerkungen. Jenes Wort stört den Rhythmus. Ille kann substantivisch gebraucht sein. Cf. To knaw bathe gude and ille HAMPOLE 174. To halde Gude or ille 79, altn. illt, malum. Doch ist die Verbindung nicht klar: it muss auf die Substantive zurückweisen, for den Grund angeben: quia situm est in malo. Ist etwa der Text corrumpirt? 1919. handful, sheaf, ags. handsull, manipulus Exop. 918. soren, shorn, reaped, vgl. sheren 2347, ags. sceran, altn. skera, secare, tondere, altfries. skera, tondere, metere. 1920. here, theirs. it, they; so wird hier der Subjekts- und Objektskasus von it im Plural gebildet, Cf. 298, 385, 610, 1770, 1875, 1877, 2110, 2128, 2554, 2974, 3457, 3677. leigen, lay, ags. lågon, lægon von licgan. 1921. XIe. Die Ziffer entspricht der Form endluue, ags. endlufon neben endleofon, ændlefen, undecim. 1922. frigti luue. Ueber diese Zusammenstellung vgl. do wurð Abraham frigti fagen 1331. 1923. hu mai dis sen. Dem Sinne nach trifft dies zusammen mit dem neue. how may this be? Es kehrt bei unserem Verfasser

1925 dat dine bredere, and ic, and she

dat de bar, sulen luten de?"
Jus he chidden hem bi- twen
Joge hogte Jacob side it sulde ben.
Hise bredere kepten at Sichem
1930 Hirdnesse, & Jacob to sen hem
sente Joseph to dalen Ebron;

And he was redi his wil to don.
In Sichem feld ne fonde hem nogt
In Dotayin he fond hem sogt;
1935 He knewen him fro feren kumen,

Hate hem on ros, in herte numen;
Swile nio & hate ros hem on,

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He redden alle him for to slon.
"Nai," quad Ruben, "slo we him nogt,

1940 Oder sinne may ben wrogt,

Quat-so him drempte dor quiles he slep,

In dis cisternesse, old and dep,
Get wurde worpen naked and cold,
Quat-so his dremes owen a- - wold."
dis dede was don wid herte sor
Ne wulde Ruben nogt drechen Jor;
He gede and sogte an oder stede,
His erue in bettre lewse he dede;
Vdas dor quiles gaf hem red,
dat was fulfilt of derne sped;

fro Galaad men wio chafare

Sag he or kumen wid spices ware;
To-warde Egipte he gunne ten.
Judas tagte hu it sulde ben,
Joseph solde de bredere ten
for xxx plates to de chapmen;
Get wast bettre he dus was sold
dan he dor storue in here wold.

1945

1950

1955

wieder: Hu mai it hauen, hu mai it sen 298. Man kann nicht absehen, wie sen, ags. seón, videre, hier die Bedeutung von appear, wie MORR. will, annehmen konnte; unwillkürlich wird man an das in östlichen Dialekten gebräuchliche sin für stand erinnert, wie in: Don't sin talking, but go to work WRIGHT Proe. Dict. v. sin. Sollte hier den ags. Verbalformen sindon, sind; sîe, sí, seó; sîen, sîn, eìn Inf. seón, entsprechend dem ahd. und niederd. sîn, esse, nachgebildet sein, wie daraus z. B. bei LAJAMON auch andere Formen entwickelt sind? 1926 luten de, bow to thee.ags. lutan tô pe. s. BEST. 668. 1928. side, afterwards. 1929-30. kepten.. Hirdnesse. Auffallend istd er Gebrauch von hirdnesse für flocks, wie: To sen His hirdenesse dat it wel ben 1663. Ten siões.. Shiftede Jacob hirdenesse her 1731. For to loken hirdnesse fare 2771, ags. heord, grex; hirdness, custodia, carcer; das Letztere nimmt hier kollective Bedeutung an. 1934. he fond hem sogt. MORRIS möchte hier sogt auf das ags. saht, reconciliatus, zurückführen, indem er es durch at peace übersetzt; wie er es auch an einer anderen Stelle erklärt: de X. comen, for nede sogt, To Josep 2161. An beiden Stellen passt jedoch die Bedeutung der Versöhnung oder Friedfertigkeit nicht. Wir halten sogt überall für das p. p. von seken, ags. sêcan, dem die Bedeutung adire, petere, häufig zu. kommt. Auffallend ist freilich die Verbindung des Part. Perf. mit be; doch ist sie gesichert durch Stellen wie: In-to Cades de fole was sogt 3707. To gu ne sal non iuel ben sogt 3130. Sie mag sich an altn. Gebrauch lehnen, der nicht blos sækja, in der Bedeutung petere, arcessere, visere, adire, sondern auch das Passiv im Sinne von ire, venire verwendet. þjóð sóttir af þramval, homines e navi sunt egressi LEIDARVISAN, carmen antiq. de die dominica 1844. 16. in LEX. POET. Hafn. 1860. v. 1935. feren, far, ags. feorran, a longinquo. 1936. numen kann auf hate bezogen sein: odium in corde susceptum: aber auch auf hem zurückgehen: percussis. Cf. Vgging and dred me haued numen 2826. 1940. Oõer, or. 1941. Quat-so, What so. dor-quiles (there-while) whilst. 1942. cisternesse conj. MORRIS, mit Rücksicht auf v. 1960, wo dasselbe, dem Schreiber wohl ungeläufige Wort im MS. cifternesse lautet. Offenbar ist es eine auffällige Gestaltung des lat. cisterna. MORRIS vergleicht die in einem entsprechenden mhd. Gedichte vorkommende Stelle: Slahen wir den selben hunt und werfen in in dirre zisternen grunt HOFFMANN Fundgruben II, 54, 16. DIEMER Deutsche Ged. 108, 6 und Gen. a. Exod. p. 75, 32: 1943. wurde, wahrscheinlich statt wurd e d. i. wurd he, wie MORRIS vermuthet. Oefter steht auch sonst e statt he 2703, 4094 (pl.). Von späterer Hand ist hier he eingeschoben. 1944. owen a-wold, signify, imply, import. Cf. lat. valere. In dieser Verbindung erhält der Begriff der Gewalt den des Vermögens und Belanges, der Bedeutung oder Bedeut samkeit. Quat oget nu dat forbode o-wold? 324. Jor is writen quat agte awold dat dis werld was water wold 525. And vndernam him dat (leg. quat) it agte awold 2727. Dahin gehören auch die Sätze: Luue wel michel it agte awold Swile seruise and so longe told 1671. Harde dremes ogen awold dat 2054. MORRIS nimmt awold für das Zeitwort in den Bedeutungen avail, be successful, signify, cause und oget, owen, agte in der von ought, should. Wir sehen vielmehr awold als das Subst. wold mit der Präposition on, o, a an, so dass agen awold (owold) dem ags. âgan on gevealde, gleich habban on gevealde, habere in potestate, in übertragener Bedeutung entspricht. Vgl. Gif pu harest welpe a wold ALFR. PROV. Rel. Ant. 1. 174. God that has alle in wold Town. MYST. p. 49. Aehnlich: Whil je habbeth wyt at wolde HENDYNG V. 305. REL. ANT. I. 116. 1945. wid st. wið, wie häufig im MS. 1946. drechen, delay, s. BESTIARY 103. 1948. erue, cattle. Unser Verfasser gebraucht erf 183, 195 etc. erue 169, 174 etc. und orf 795, 883 etc. für das ags. orf, pecus, altn. arfr, bos, dem das umfassendere Wort ags. yrfe, erfe, hæreditas, peculium, pecus, substituirt wird. lewse, pasture. Die Umstellung von leswe in lewse kommt auch 1576, 2335 vor. Cf. Biheold he pa leswa (biheld he pe lesewes J. T.) Laz. I. 85. Dagegen: Of lesen and of mede R. OF GL. p. 1, ags. lāsu, lesv, läs, pastura, pascuum. 1949. Vdas, sonst Judas 1696, 1954 und Juda 3252. dor statt dor

Wir begnügen uns hinsichtlich des anlautenden. inlautenden und auslautenden d statt & damit, die vielfach wiederkehrenden Inkonsequenzen der Schrift zu vermerken. 1950. derne, secret. MORRIS möchte derue sped = derfe sped, bold (wicked) haste, lesen; doch derne sped, secret diligence, ist mit Rücksicht auf den abwesenden Ruben gesagt, dem die Sache verborgen wird. 1952. spices ware, spicery. 1953. ten, ags. teón, ire, nhd. 1954. tagte, taught. 1956. XXX. plates. Cf. And sold Joseph..for twenty pieces of silver GEN. 37, 28. umbe zweinzick phenninge DIEMER Gen. a. Exod. p. 75. Im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert findet man häufig die Bezeichnung von Geldstücken durch plate, altfr. plate, lame de métal, d'or, d'argent, de fer etc., mlat. plata für Münze. Thritti platen of seiver JUDAS 3, 14, 20. Platis of siluer (aoyiqia) WYCLIFFE Math. 26, 15. cf. 29, 3. 5. 6. 9. 1957. wast statt was it. 1958. dan statt dan. in here wold, in their power, cf. 1941.

ziehen.

Dan Ruben cam dider a-gen, 1960 to dat cisternesse he ran to sen; He missed Joseph and hogte swem, wende him slagen, set up an rem; Nile he blinnen, swile sorwe him cliued, Til him he sweren dat he liued. 1965 do nomen he de childes srud,

de Jacob hadde mad im in prud;
In kides blod he wenten it,
Jo was dor- on an rewli lit.
Sondere men he it leiden on,
1970 And senten it Jacob in- to Ebron

And shewed it him, and boden him sen
If his childes wede it migte ben;
Senten him bode he funden it.
Jo Jacob sag dat sori writ,

1975 He gret, and saide dat "wilde der

Hauen min sune swolgen her."
His cloves rent, in haigre srid,
Long grot and sorge is him bi- tid.
His sunes comen him to sen,
And hertedin him if it migte ben;
"Nai! nai!" quat he, "helped it nogt,
Mai non herting on me ben wrogt;
ic sal ligten til helle dale,

And groten or min sunes bale."
(or was in helle a sundri stede,
wor de seli fole reste dede
dor he stunden til helpe cam,

Til Jhesu Crist fro deden hem nam.)

de chapmen skinden here fare
In-to Egipte ledden dat ware;
wid Putifar de kinges stiward,
He maden swide bigetel forward,

1980

1985

1990

1961.

hogte swem.

1959. ðider, ags. pider, illuc. 1960. cisternesse. cifternesse MS. s. v. 1942. Verwandt ist die Stelle: Of paradis hem dinkeð swem, Of iwel and dead hem stondeð greim 391. Cf. Whan this was seide, his hert began to melt For veray sweme of this swemeful tale. LYDGATE Min. P. p. 38. In der Anm. zu v. 391 erklärt MORRIS swem durch sorrow, grief, im Gloss. dagegen durch grievous, afflicting und in Bezug auf unsere Stelle in der Anm. wie im Gloss, durch grieved, appeared grieved, was sorrowful. Das Verb sweamen, swemen findet sich in ANCR. RIWLE und sonst, in der Bedeutung von grieve, displease, und erinnert formell an ags. swâmjan, deficere, tabescere, âswâmjan, deficere, tabescere, âsræman, vagari, altn. sveima, grassari, vagari, mhd. sweimen, circumferri, volare, vertiginare (TERTULL.), während es in der Bedeutung abweicht. Swem ist ein Hauptwort, welches in der Form auf altn. sveimr, grassatio, tumultus, mhd. sweim, motus, weist, in der Bedeutung sich aber zunächst an ags. svima, vertigo, deliquium, anschliesst, das in den Begriff der schmerzlichen Erregung (affliction) überging, und dem transitiven Verb swemen seine Bedeutung verleihen konnte. Die Konstruktion von swem in hem dinkeď swem in Verbindung mit of paradis ist analog der von Heore puhte swide eille of ædelene hire fædere Laz. I. 139; denn ein Substantiv ist hier auch sonst gebräuchlich, wie us pinched wunder, game etc. In hogte swem können wir aber nicht die Bedeutung appeared mit MORRIS annehmen; wir müssen das Präteritum von penchen, ags. pencan, cogitare, nicht von pyncan ableiten, weil sonst him nicht fehlen dürfte: cogitavit, animo concepit, auguratus est ærumnam. 1962. slagen, slain. rem, cry, wailing, ags. hreám, clamor, ejulatio, s. BEST. 22. 1963. blinnen, cease. him cliued, d. i. cliued, wie liued st. liued v. 59. he cliued MS., was MORRIS im Gl. durch he felt erklärt. Diese Bedeutung wird aber durch nichts gewährleistet. Cliuen, cleouien, cleave, last, ags. clifjan, cleofjan, adhærere, ist intransitiv. Nis nauere nan oder gomen pat cleouied alswa ueste LA. I. 400. 1965. srud, clothing, ags. scrúd, vestitus, vestimentum. 1966. mad im hat MORRIS getrennt; madim MS. 1967. wenten, turned, changed, ags. vendan, vertere, mutare. 1968. an rewli lit, a piteous colour, tinge, altn. litr, color, schott. lit, litt, colour, dye, tinge. 1969. Sondere men, messengers. This sondere man 1410. Sente.. Sondere men 1791. Ju salt ben min sondere man 2791. Ic am sonder man 2871, sonst wird hier sonde, pl. sondes in gleicher Bedeutung gebraucht, Laz. hat sondesmon (sondesman) und pl. sondmonnen; sondesmon ANOR. RIWLE; doch ORM bietet die auffällige Form sanderrmann, pl. sandermenn. Sanderrmann.. To kipenn Cristess come Hoм. 19383. Annd te}} þa tokenn sanderrmenn 10273, altn. sendimaðr, pl. sendimenn, legatus. 1972. wede, coat, garment, ags. rad, ræde, vestimentum. 1973. bode, message, word, was hier als Brief zu nehmen ist; cf. writ 1974, ags. bod, jussum, mandatum. 1974. dat statt dat. 1975. gret, wept. 1976. swolgen, swallowed, ags. svolgen von svelgan, devorare. 1977. in haigre srid, in haircloth shrouded. haigre statt haire. In harde hayres cledde (clende MS., cled var. lect.) and in sekkes HAMPOLE 4530. Heter hayres pay hent MORRIS, Allitt. P. C. 373. Wered here ANCR. RIWLE p. 130. Mid hore greate maten and hore herde heren p. 10, ags. hære, cilicium. 1978. grot, mourning, weeping, kehrt öfter bei unserem Verfasser wieder 1577, 2289, 3717, altn. grâtr, fletus. Dem ags. grætan und greótan steht ein solches Subst. nicht zur Seite. is him bi-tid, cf. Wel pe sal bi-tyde Laz. I. 95 j. T. pet him al swuch muhte bitiden ANCR. RIWLE p. 278. Wat þing mon bitidde R. or GL. p. 14. What is betid to Cloten SHAKSP. Cymb. 4, 5. Vom ags. tidjan, contingere, scheint kein Kompositum betîdjan gebildet zu sein. 1980. hertedin him, comforted, consoled him. Cf. herting, consolation 1982. Beduer heo gon hirten mit hendeliche worden Laz. III. 29, ags. hiertan, hyrtan, animare. 1981. helped statt helped. 1984. groten, bewail, weiset auf altn. grâta, flere, lugere, mehr als auf die ags. Formen, s. v. 1978. bale, mischief, death. 1986. seli, blessed, good, happy. Diese Form für das ags. sælig, beatus, gebraucht unser Verfasser gewöhnlich, wie seli, iseli bei Laz., ANCR. RIWLE u. a. geläufig sind. 1988. Jeden statt deden, wie oft im MS., altn. þaðan, inde. hem. he MS. MORRIS verändert es nicht. 1989. skinden. skiuden MS., was MORRIS für skiudedon nimmt und durch skifted = shifted, changed zu erklären sucht. Wir wagen eine ags. und altn. Form zu setzen: ags. scyndan; scynde ; scynded, properare, altn. skynda, skunda, indem wir zu unserer Stelle namentlich das altn. skunda för, maturare iter, vergleichen. 1922. swide bigetel forward. MORRIS erklärt: They made quickly covenant of purchase, und nimmt bigetel für ein Hauptwort (purchase), welches in angelsächsischer Gestalt nicht nachzuweisen ist. Auch scheint der Zusammenhang eine andere Erklärung zu begünstigen. Wir sehen nämlich in bigetel ein Adjektiv zu ags. begitan, begetan, acquirere, den Formen forgitol, ofergitol analog, und swide bigetel für very profitable, gainful.

So michel fe dor is hem told,

He hauen him bogt, he hauen sold. 1995 Putifar was wol riche man,

And he bogte Joseph al fordan
He wulde don is lechur-hed,
wio Joseph, for hise faire - hed,
Oc he wurd do so kinde cold

2000 To don swilc dede adde he no wold;
swilc selde came him fro a buuen,
God dede it al for Joseph luue[n].
Bissop in Eliopoli

Men seið he was siden for- ði, 2005 dog had he do wif, and bi-foren

[blocks in formation]

Childre of him bi-geten and of hire boren,

Ghe henked on him for to ben wreken;
Sone ghe mai hire louerd sen,

Ghe god him bitterlike a-gen,

2030

And seid Joseph hire wulde don,

dat ghe ne migte him bringen on;
dis mentel ic wid-held for - di,
To tawnen [de] de sove her - bi.
de wite is hise, de right is hire,
God al- migtin de sode shire."

2035

Oc after is it so bi-cam,
Joseph is dowter to wiue nam.
Putifar luuede Joseph wel,

2010 bi-tagte him his hus euerilc del,
And he wurde riche man an heg,
vnder Joseph his welde deg.

His wif wurd wilde and nam in dogt vn-rigt - wis luue, and swanc for nogt,

1993. fe, money. told, accounted, reckoned. 1995. wol, very. Cf. And Ysaac wex and dehg wol wel 1266, altn. val, bene, neben vel. 1999. he wurd etc. Das Fürwort ist hier und im folgenden Verse nicht wohl auf Joseph, sondern auf Pharao zu beziehen. Die Randbemerkung von MORRIS: But Joseph was strengthened from above, deutet darauf, dass er die Fürwörter auf Joseph bezog, wie dies mit him 2001 allerdings geschehen könnte, obgleich nicht nothwendig ist. Denn was 2003 etc. folgt, berechtigt, alles auf Potiphar zu beziehen. kinde cold nach MORRIS: naturally cold. Kinde, ags. gecynd, natura, qualitas, proprietas, geht auf die durauis 100 avrovσιάζειν. Cf. He arn so kolde of kinde dat no golsipe is hem minde BESTIARY 611. 2002. luue[n]. Das n hat MORRIS hier hinzugefügt, wie es sonst im Reime zu stehen pflegt, wo es an sich nicht berechtigt wäre. 2003 fr. Hier wie 2147 wird vom Dichter Potiphar mit dem GEN. 41, 45 erwähnten Potiphera, Priester zu On, verwechselt. Auch der deutsche Dichter giebt Josephs späterer Frau einen Vater desselben Namens: Pharao gap Joseph eine chonen div was im liep, tohtir was si putifar, ein ewart was er daz iar DIEMER Gen. a. Exod. 87, 3. 2010. bi-tagte, delivered, committed cf. 212, 782, 1185 etc. bitahte s. Laz. 14129. 2011. wurde. wurdede MS. wie 1528 und wurdeden pl. 2946, wofür unbedenklich wurde und wurden, became, zu setzen ist. Der umgekehrte Fall ist das irrthümlich geschriebene wurde 1826 statt wurdede, honoured. an, and. heg, high. 2012. deg, throve, prospered, præt. von den, ags. peah von þeón, proficere. 2013. wild, wanton, lascivious. Cf. Vet kelf and to wilde is pet fleschs pet awiligeð (wildes var. lect.) ANCR. RIWLE p. 136. nam in dogt, mente concepit. 2014. swane for nogt, toiled for nought, in vain, ags. svincan, laborare, fatigari. 2015. one and stille, alone and secretly. Cf. Si begunde tougen an in werfen dei ougen DIEMER Gen. a. Exod. 78, 9. gamen, pleasure. 2016. plaigen, play, ags. plegjan, ludere. 2017. agte, wealth, ags. wht, possessio, opes. 2019. wið dhan dat he wið here wile. Ueber die Satzform 8. MÄTZNER Gr. 2, 2, 464. Für here ist wohl hire zu schreiben. MORRIS erklärt: Provided that he would with her wanton und vermuthet, dass wile für wigele stehe, welches er mit to play, sport übersetzt, doch könnte wigele, ags. vigljan, hariolari, schwerlich diese Bedeutung annehmen. Nach GEN. 39, 7 sagt Potiphar's Weib: Lie with me; daher: Bat in mit ir slaffen DIEMER Gen. a. Exod. 78, 14. Vielleicht fehlt vor wile das V. liggen, wodurch das Metrum nicht gestört wird, wenn hire wie v. 2015 accentlos bleibt. Sonst bliebe nichts übrig als die Verba speken and plaigen aus v. 2016 zu suppliren. 2020. dat, what, id quod. 2021. serið, ne öret. Cf. For scrið, ne mede, ne wold he dor.. drechen 1419. Die Bedeutung entreaty, welche MORRIS dem Substantive scrið giebt, steht auch durch den Gebrauch des V. scriđen, scroð, entreat, solicit, urge, fest, welches hier oft wiederkehrt (339, 1055, 1715, 1834, 2023, 2695), während scriðen, welches LAZAMON öfter gebraucht, nur in den Bedeutungen von march, go, come, verwendet wird, wie ags. scrîdan, scrâð, scriden, ire, progredi, incedere, scrive s., cursus, cf. altn. skriða, serpere, labi, ferri, skriðr s., cursus. Auch andere germanische Idiome geben keinen unmittelbaren Anhalt für die hier in Betracht kommende Bedeutung. 2025. tgeld d. i. teld, tent; ob etwa für tyeld, tield vgl. teald LAJAMON j. T., ags. teld, tentorium, altn. tjald, tentorium, velum, aulæum. 2026. for- held, withheld, ags. forhealdan, detinere. 2028. wreken ags. vrecen p. p. von vrecan, ulcisci, vindicare. 2029. louerd. loruerd MS. 2030. god nimmt MORRIS für ghod, 30d went; doch kommt bei unserem Verfasser nur die Form gede went vor. Wir nehmen es für god, goes, als 3. Person Sing., welche auch durch seið v. 2031 gefordert scheint. Jene Form des s. præs. kommt frühe neben geð vor, cf. WRIGHT Spec. of Lyr. p. 61. 2032. him bringen on, nach MORRIS: prove (or bring) against him. Das Verb könnte wie ags. bringan, deferre, proferre, sich auf die Bedeutung von speak out, deliver beschränken. 2034. To tawnen de. Die Pronominalform hat MORRIS mit Recht eingefügt. Tawnen, taunen, show, explain, gebraucht unser Verfasser nicht selten, wie 636, 757, 1022, 1290, 1294 etc. Ful wel he taune de his luve to man BESTIARY 769, mhd. zounen, ostendere, holl. toonen, nfries, teanjan, afries. s. toner, Vorzeiger, dän. tone, zeigen (die Flagge), sich zeigen. 2035. wite, punishment, penalty, ags. vite, pæna, tormentum. 2036. almigtin kommt hier substantivisch und adjektivisch im Nom. Sing, gewöhnlich vor cf. 9, 30, 572. Ueber diese Form

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