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hunderts oder in den ersten Jahren des dreizehnten geschrieben ist. Marsh (Orig. a. Hist. of the Engl. Language... Lond. 1862) weiset Lazamon die erste Stelle nach dem letzten Theile der Sachsenchronik an.

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Wanley (Hickes, Lingg. Sept. Thes. II. p. 237) gedenkt des Lazamon und giebt die Einleitung des Werkes nach der jüngeren Handschrift, Tyrwhitt (P. Works of G. Chaucer Lond. 1855 p. XXXII.) giebt aus dem älteren Texte acht Zeilen. Thorpe hat aus beiden Rezensionen (Anal. A.-Saxonica p. 143-170) die Geschichte des Königs Lear und seiner Töchter abdrucken lassen. Guest, Hist. of Engl. Rhythms II. 114-124 giebt Proben der Rhythmen Lazamons. Das ganze Werk Lazamons hat der hochverdiente Fr. Madden mit Einleitung, Anmerkungen, einer englischen Uebersetzung und einem sorgfältig gearbeiteten Glossar herausgegeben: Lazamons Brut or Chronicle of Britain, a poetical semi-saxon paraphrase of the Brut of Wace, now first published from the Cottonian Manuscripts in the British Museum.. by Sir Frederic Madden Lond. 1847. Die eine Handschrift, welche dem Beginn des dreizehnten Jahrhunderts anzugehören scheint, ist mit Kaligula A. IX. bezeichnet, und enthält auf den ersten 192 Blättern unser Gedicht in einer älteren Rezension; eine jüngere Rezension enthält die Handschrift, welche mit Otho C. XIII. bezeichnet ist. Die letztere wird in die Regierungszeit Heinrichs III. (1216-1272) gesetzt, obgleich die zeitliche Entfernung beider Handschriften grösser sein möchte, wenn man nicht zugleich den sprachlichen Unterschied von einander entfernter Oertlichkeiten mit in Betracht ziehen darf. Das Gedicht zählt in der älteren Rezension 32,241, in der jüngeren, welche im Jahre 1731 durch Feuer vielfach beschädigt wurde, etwa 29,960 Zeilen, von denen 2370 ganz verloren, gegen 1000 sehr verstümmelt sind. Beide Rezensionen sind in Maddens Ausgabe auf jeder Seite einander gegenüber gestellt. Der von uns ausgehobene Abschnitt mit Parallelisirung beider Rezensionen ist aus Maddens Ausgabe vol. II. 152-178 (v. 13785-14395) ent

nommen.

Die Sprache Lazamons steht hinsichtlich ihres Wortschatzes bereits unter dem Einflusse des Normannisch Französischen. Indessen enthält der ältere Text nur etwa 50 französische Wörter, von denen sich gegen 30 im jüngeren Texte wiederfinden, welcher einige 40 andere hinzufügt. Die Versification Lazamons folgt keinem durchgreifenden Prinzipe, so dass allitterirende Stanzen mit reimenden oder häufig auch nur assonirenden von ungleicher Ausdehnung mit einander wechseln, oder auch Allitteration und Reim sich mit einander verbinden oder beide fehlen. Auch ist die Ausdehnung der Zeilen ungleich, obwohl die kürzeren vorherrschen. Allitteration scheint im Ganzen zu überwiegen. Die hier schon häufige Assonanz statt des Reimes findet sich auch oft in anderen und späteren Dichtungen wieder.

Was die Orthographie der von Madden diplomatisch genau wiedergegebenen Handschriften betrifft, so zeigt sie sich im Unterschiede von der des Orm in hohem Grade ungleichartig und unsicher, hinsichtlich der Konsonanten mehr noch im jüngeren Texte. Misslich sind in der mittelalterlichen Litteratur kritische Versuche, welche die Herstellung des Urtextes anstreben. Gehört doch die Unsicherheit der Orthographie selbst zu den charakteristischen Merkmalen einer beginnenden litterarischen Periode. In wie weit die Unart der Schreiber, wodurch Worte geradezu entstellt und verkrüppelt oder unaussprechbar werden, durch die Wortkritik zu heben ist, lässt sich kaum bestimmen. Im älteren Texte Lazamons finden wir schon, ausser der vielfach wechselnden Vokalisation, den Wechsel besonders auslautender &, d und t, ein vorgesetztes h (cf. v. 13856), Vertauschungen und Ausfall des ursprünglichen h, wie in dohter, dozter, docter, dochter, douter; ahte, azte; s neben sc, sch, wie clarcsipe neben kenscipe, kenschipe; u, v neben f, wie in uorme, forme, auerde, aferde, avunde, afunde; Vertauschung der Gutturale, wie in drane, drench; dringes, dringches; die auffallendere Verwendung des h für , in dadsih, forh, doh u. a. für dadsid etc. p und für h, in bihepte neben bihehte, biposten neben bipohten, bisoote neben bisohle; sogar st für ursprünglich ht wie in miste (II. 360), mistie (I. 3 j. T.) u. v. a. was in dem jüngeren Texte noch viel weiter geht. Nur in einzelnen Fällen werden wir uns eine Umgestaltung der alten Texte überhaupt gestatten, namentlich da, wo Grund ist anzunehmen, dass die Schriftzüge für verschiedene Laute einander angeglichen sind, wie wir denn st für ht oder 3t nirgend im modernen Drucke für berechtigt halten, Dittographien u. dgl. m. ohne Weiteres tilgen. Bei Lazamon folgen wir ausserdem der Analogie, wo sie in dem umfangreichen Werke durch die häufige Wiederkehr des korrekt geschriebenen Wortes gerechtfertigt erscheint. Vieles von dem, was wir in den Text aufgenommen, hat Madden bereits angedeutet. Unser Hauptaugenmerk ist die Deutung der Worte, das klare Verständniss der Rede, und demnächst die dadurch nothwendig herbeigeführte theilweise Veränderung der Texte.

vol. II.

p. 152.

MS. Cott. Calig. A. IX.

13785 Vnder pan comen tidende

to Vortiger pan kinge,

þat ouer sæ weoren icumen
swide selcude gumen;
inne pere Temese

13790 to londe heo weoren icummen;

preo scipen gode comen mid pan flode, preo hundred cnihten, alse hit weoren kinges, 13795 wio uten pan scipen-monnen pe weoren per wið innen. pis weoren pa færeste men pat auere her comen; ah heo weore hæðene,

13800 þat wes hærm pa mare.
Uortiger heom sende to,

and axede hu heo weoren idon;
if heo grio sohten,

p. 153. and of his freond-scipe rohten?

13805 Heo wisliche ands werden,

swa heo wel cuʊen,

MS. Cott. Otho, C. XIII.

Vnder pan com tydinge
to Vortiger pan kinge
þat ouer séé weren icome
swipe selliche gomes;

preo sipes gode

i-come were mid pan flode,
þar on preo hundred cnihtes,
alse hit were kempes.

pes weren pe faireste men
þat euere come here;
ac hii weren hepene
þat was harm þe more.

Die in unserem Texte abgedruckten 611 Verse des älteren Textes mit dem gegenübergestellten jüngeren entsprechen WACE's Brut v. 6860-7184 und ROBERT OF GLOUCESTER'S Chron. p. 111-119 in HEARNE'S Ausgabe. MADDEN hat die Verse in der Weise wiedergegeben, dass von je zweien, welche ein rhythmisches Paar bilden, der erste mit einem Doppelpunkt, der zweite mit einem Punkte schliesst. Wir haben dagegen durch Interpunktionszeichen die grammatische Gliederung angedeutet. Verkürzte Sylben, welche der diplomatisch getreue Abdruck MADDEN'S mit ihren leicht zu deutenden Zeichen über den Buchstaben wiedergiebt, haben wir voll ausgeschrieben, das häufig wiederkehrende 4 durch and, p durch pat ersetzt, das im Anlaute, welches sich auch oft als Auslaut der Sylbe findet, ist überall durchs ersetzt. In dem von uns gegebenen Abschnitte citiren wir die Verse, sonst den Band und die Seite der Ausgabe von MADDEN; die in () gegebenen Worte gehören dem jüngeren Texte an. 13785. Vnder pan. So wird häufig das afr. entre tant von LAZAMON wiedergegeben, cf. 14247 und I. 274, 412, II. 150. R. OF GL. hat in gleicher Bedeutung ender pat p. 116. Das Afr. ist nicht etwa massgebend geworden, der Ausdruck ist ags. Hî på under pam hî nihtes bestalon pære fyrde etc. SAX. CHE. 876. tidende (tydinge) cf. tipennde ОR, Ded. 158, 176, tidinge ist seltener im älteren Text, wo meist tidende, tidinde, auch tidende vorkommen, wie neben altn. tiðindi, tidendi, dan. tidende. Tiding scheint dem Ags. zu fehlen; es gehört zu tidjan, nieders. tiding, vgl. schw. tidning, Zeitung, Nachricht. 13786. Vortiger, so 13801, 13825, 13885, 13939 u. oft, Vortigerne 13972, Vortigernes 13986, 13987 als Dativ und Genitiv, doch auch Uortigerne als Nominativ 18813, 14045. Vortegirnus bei Galfr. Monm. Vortiger R. or GL. Gortheyrn, Gorthenau bei Tysylio, ags. Hengest and Horsa from Vyrtgeorne gelaðode SAX. CHR. 449. Die Form Vortiger scheint mehrfach durch den Reim geschützt. 13788. selcude (selliche). Die beiden Adjektive sind gleichbedeutend: marvellous, strange, ags. selcúð, seldcúð, sellîc, sillic, seldlic, rarus, mirabilis. gumen (gomes), men, ags. guma, pl. guman. 13789. inne pere Temese cf. Come to Kent R. OF GL. p. 111; mehrere MSS. des Brut bieten en Kent, eins a Sanguint. Le Roux giebt A un port vinrent 6861. Nach SAX. CHR. 12 u. A. kamen sie bei Ebbsfleet auf der Insel Thanet an's Land, s. TURNER, Hist. of the A.-Saxons p. 151 Paris 1840, MADDEN, Notes III. 352. 13790. icummen. icumen MS. Die Verdoppelung des m im Inf. und Partic. Perf. kommt öfter bei La3. vor. 13791. preo scipen (sipes) gode cf. ags. scip, pl. scipu, navis; s für sc begegnet im jüngeren Texte häufig, wie in sal, sarpe, saft, senche, sende, silde, srud etc. 13793. cnihten (cnihtes), ags. cniht, pl. cnihtas. 13793-13800 findet sich nicht bei WACE, die Zahl der Ankömmlinge ist sonst nirgend angegeben. 13794. (kempes), ags. cempa, pl. cempan, pugnator. 13795. scipen - monnen, sonst scip - men, scip- - monnen im älteren Text, vielleicht auch hier scipmonnum zn schreiben. Dieser Dativ entspricht ags. scipmannum cf. wipputenn himm ORм Hom. 16700. 13797. pa færeste men cf. Gent.. Od biax viaires et biax cors BRUT 6863. 13799. ah (ac). Beide sind schon im Ags. gebräuchlich. ac, ah, sed, ac. 13802. axede hu heo weoren idon. Das x in axe de entspricht der gewöhnlichen Schreibung des W. bei La., selten ist sk wie in askede III. 171, ags. âscjan und ârjan, interrogare. hu.. idon entspricht ganz dem ahd. wio getân, mhd. swie getân, afries. huden, dem gegenüber stehen ahd. mhd. sổ getân, afries. sâden, afr. si fait und com fait, lat. qualis-talis. Dem Ags. scheint diese Ausdrucksweise fremd. Das b. Laz. häufige wel idon giebt übrigens dem idon ebenfalls die Bedeutung der Beschaffenheit: Ure god wel idon I. 230. Cnihtes wel idone I. 249. A wis mon and of alle pinge wel idon L. 301 cf. 14144, mhd. Der degen wol getân PARZ. 333, 3. Ein ors vil wol getân 71, 30 und so häufig, mit Bezug auf Schönheit, Stattlichkeit und Vollkommenheit. 13803. grið, peace. ags. grid, pax. 13804. rohten, Prät. v. recchen, rehchen, reck, ags. hie ne rôhton päs Cæь. 1319 Gr. 4 rêcan, rêccan, curare. 13806. cu. den, Prät. v. cunne, ags. cúton v. cunan, scire, posse.

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13807. walden, would. Diese Form kommt neben wolde, wolden häufig im älteren Text vor cf. 13168. 13809. heren, obey, ags. hýran, hêran, audire, obedire, cf. hæren 13822, hiren 14151. 13810. hælden, sonst auch halden, hold, ags. healdan, altn. halda. hærre, superior, master, lord, ags. hearra, herra, altn. harri und herra, princeps, dominus. 13814. Cantuarie-buri, Canterbury, ags. Cantearaburh cf. Dedens Cantorbire BRUT 6865. po kyng was po at Canterbury R. OF GL. p. 111. 13815. hirede, court, cf. hird, hirrd bei ОRм, ags. híred, familia. 13816. hæhliche spilede, highly (nobly) played (diverted himself) cf. Ert cel jor Dedens Cantorbire à sojor BRUT 6867. Spelien, spilien entsprechen sonst bei LAZAMON dem ags. spelljan, altn. spjalla, sermocinari, loqui; hier entspricht spilede dem ags. spiljan, jocis vacare, ahd. spilôn, nhd. spielen, schw. spela. 13820. igrætten, greeted, saluted, ags. gegrêtan, gegrêtte, gegrêted, salutare, alloqui. Statt der Verse 13820-13840 beschränken sich WACE und ROB, OF GLOUCESTER auf die Erwähnung, dass der König namentlich die beiden hervorragenden Brüder erblickt und fragt, woher sie kommen. 13823. (3if) zij MS. j. T. 13824. at-halden, retain, maintain, sonst withhold. Cf. Ah neodeles ich wulle eou at-hælde an mine anwalde 13949 (II. 159). He heom wolde on londe leofliche at-halden, scipien heom mid londe, mid seoluere and mid golde II. 416. Das Kompositum mit at scheint dem Ags. fremd, im Altn. begegnet das Subst. athald, impedimentum, coercitio, s. Note zu 13949. 13826. of.. war, eine gewöhnliche Charakteristik des Königs, cf. 13886 (II. 156), 14344 (II. 176), cf. ags. vär, cautus, c. gen. 13827. liue (lifue). iliue MS. ags. lif. Das vorgesetzte i hat offenbar keine Begründung cf. 13557. 13828. iluued (ileued). Im älteren Text stehen luuien, liuien, leouien, leofuen neben einander, im jüngeren Texte wechseln die Vokale eo, e und in diesem Verbum, ags. lifjan, lyfjan, leofjan, vivere, das Kompositum gelifjan bei Bosw. 13829. bi dæie no bi nihtes. Der jüngere Text hat die Singulare dai..nihte cf. Bi dæie and bi niht I. 169. So verbinden sich auch die zwei Plurale Bi dazzess annd bi nihhtess ORM Hom. 6349. O dazzess annd o nihhtess 402. Doch kommt auch die Mischung beider Zahlformen vor: Both by nyhtes ant by day HENDING 91 (Rel. Ant. 1. 111). 13831. for..cumen, als Dativ von cume, come, ags. cyme, Dativ cyme, adventus. Of here cume I. 233 (of hire comen jüng. Text) cf. liuen 13834, ags. lif, Dativ life. (ham) f. am cf. (his) f. is 13852, 13856, (hende) f. ende 13851. 13832. bilæfuen, remain, sonst auch: leave; so steht bei ORм bilefenn für beide Begriffe, ags. belafan, relinquere, belifan, manere. 13833. drizen, perform, sonst auch suffer; drezhenn ORм, ags. dreógan, pati, perficere cf. 14176. 13836. purh, per, wohl im Sinne der Betheuerung. 13837. whæt. whahat MS. 30 seon entspricht dem ags. Konjunktiv sten, sîn, wie die bei LAJAMON und ОRM vorkommenden Konjunktivformen seo, si (auch imperativisch) dem ags. seó, sî, sie; auch der Plural des Indik. sinndenn bei Orm, sunden, sonden, sunde bei LAZAMON, sind auf ags. sindon gegründet. Anomal sind dagegen we.. seo im Reime 13846, we sundeð II. 618, hit sunde als Konj. II. 597. 13838. Whænnenen (wanene), cf. whanene 13846, ags. hvanan, hvanon, auch hvanone NICOD. 4. 13839. Whar, sonst auch whær, in der Form wher, Jahrhunderte lang üblich geblieben, bei ОRм wheppr, ist das verkürzte ags. hrüder, utrum, an.

pa answerede pe oder pat wes pe aldeste broder: Lust me nu, lauerd king, and ich þe wullen cuten 13845 what cnihtes we beod,

and whanene we icumen seod.

Ich hatte Hengest,

Hors is mi broder;

we beod of Alemainne,

13850 adelest alre londe,
of þat ilken ænde
pe Angles is ihaten.
p. 155. Beod in ure londe
selcude tidende:

13855 vmbe fiftene zer

þat fole his isomned al ure ledene folc, and heore loten werper; vppen pan pe hit faleo, 13860 he scal uaren of londe; bilæuen scullen pa fiue, pa sexte scal ford lide ut of pan leode

to uncude londe;

13865 ne beo he na swa leof mon, uoro he scal liten.

For per is folc swide muchel, mære pene heo walden; pa wif fared mid childe 13870 swa pe deor wilde; æueralche zere

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13843. Lust, listen; bei LAJAMON lautet das V. lusten, bei ORM lisstenn, ags. hlystan, hlistan, audire. 13844. cučen, shew, bei ОRм kipenn, ags, cýðan, nuntiare, enuntiare. 13847. Ich hatte, ags. ic hatte, vocor. Hengest, Henges MS. Im MS. wechseln Henges, Hænges und Hengest, ags. Hengest, wie überall ursprünglich geschrieben sein wird. Die Namen der beiden Führer nennt BEDA 1, 15, GALFR. MONм. 6, 10 u. a. 13849. of Alemainne. Einfaches und doppeltes n wechseln in diesem Worte öfter. De Saisone..venon BRUT 6889. Of Sazonie we bep ybore, pat of Germanye ys R. oF GL. p. 111. Saxonia tellus edidit nos, una ex Germaniæ regionibus GALFE. MONM. A Germania NENNIUS cf. Inne Saxe-londe, and inne Alemaine 14340. 13852. Angles (Englis). Im Ags. ist Angel, Ongel, Engel als Landesname, Anglia, gebräuchlich; als Volksname kommt ags. Engle und Englan im Pl. vor. 13854. selcude tidende (wonder pinges goude). Tidende bezeichnet hier Begebnisse, Ereignisse in Bezug auf Sitten, Gebräuche: Hit beoð tidende inne Saxe-londe 14325 (II. 175), wofür nachher lazen 14339 steht. So wird das altn. tidendi f. res gebraucht, megintiðindi, res graves. Die Worte wonder pinges goude (wofür der Text den Druckfehler gonde bietet), übersetzt MADDEN: many good things, wohl richtiger ist wondrously good things, so dass wonder mit goude unmittelbar syntaktisch verbunden wird, cf. pat feht wes under strong 1. 74, ags. vyrm rundrum füger PHŒN. 232 Gr., oder man verbinde wonder - penges, res mirabiles, wie ags. rundor - beácen, rundor - bleó u. a. pinges, penges MS. Diese Form scheint dem Texte sonst fremd cf. 13972. 13855. WACE sagt: Quant nostre gent est tant créue Que li tere est trop vestue, Li prince qui les tères ont Tos les jenes asamblé font Qui de quinze ans sunt et de plus, Si com il est costume et us; Tot li millor et li plus fort Son mis fors del païs, par sort BRUT 6907. R. OF GL.: pe maner ys of pilke lond, pat wen per ys forp ybrot So muche folk of men, pat po lond may susteyne not, po heye men of po lond schulle com bifore pe kyng, And alle po jonge men of pe lond lete bifore hym brynge. pe strengeste me schal bi choys and bi lot al so Chese out, and sende in to oper lond, here beste forto do p. 111 mit Anschluss an GALFR. MONM. 6, 10. LAZAMON konnte wohl den afr. Text nicht missverstehen; der Grund seiner Abweichung ist nicht nachzuweisen. vmbe, after." 13856. his isomned. hi isomned MS. ä. T. MADDEN vermuthet is isomned; doch ist das vorgesetzte unberechtigte h auch dem älteren Texte nicht ganz fremd, cf. is hem L. 347 (am, eam, uncle) it his I. 374 u. a., ags. gesamnjan, convocare. 13857. ledene folc. iledene f. MS. sonst leodfolk, leodefolk, wie leodenking, leodeneking. þa leden II. 40 und öfter. Das i (ags. ge) ist hier ebenso unberechtigt wie oben 13827. 13858. loten werped cf. ags. Vurpon hlot MATH. 27, 35. Vurpon hlotu Luc. 23, 34. Hlotu vurpon MARC. 15, 24. (for to) fo to MS., for to conj. MADDEN. 13859. vppen pan þe (vp wan) etc., upon whom it falls. pan pe entspricht der ags. Verbindung se, seó, pät mit pe im Relativsatze. faled, faled MS. Die Vertauschung der Züge d und ist allerdings nicht selten, doch kehrt die berechtigte Form zu häufig wieder, um sie nicht überall herzustellen. (vp) ut MS. vp conj. MADDEN. 13862. lide cf. liden 13866, ags. loan, ferri, ire. 13864. uncude, wie MADDEN conj. ucude MS. 13868. walden cf. 13807.

13869. fares mid childe (gop..mid ch.) cf. Iwerd hire mid childe (was mid childe) I. 12 MÄTZNER, Gr. 2, 1, 410. Car li anfant plus espès naissent que les bestes qui a camp paissent BRUT 6919.

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13873., beos.. feole (lot..

13872. bereð child, ags. Hió bereở sunu MATH. 1, 21 Rusw. statt cenỡ sunu. ful). Für beod möchten wir lot schreiben, feole als Präteritum würde näher als ful den ags. feóll, feól entsprechen, weniger dem Particip. feallen. Sonst hat LAJAMON bi- uallen, ualle. 13876. for liue etc. cf. Nulle we pe bilæuen for liue ne for dæden I. 403. 13878. for pan folc-kinge gehört nicht in die Reihe der übrigen präpositionalen Glieder, sondern bezieht sich auf die den Inhalt des negativen Satzes bedingende Person, während die anderen Glie der das negirte Hinderniss enthalten. 13880. for pþi (þar fore) gleichbedeutend, for pi ags. for þý cf. 13916. pærfore schon bei ORM. þærfore sezde zho piss word Hom. 2431. 13881. vnder lufte, st lufte hat MADDEN lufte, wohl Druckfehler. Dem Ags. gel. ist under lyfte ANDR. 420, ELENE 1271, GUTUL. 91, 733 Gr. 13883. king.. ping. Kig.. pig MS. purh alle ping, cf. Warnede Edwine pene king auer purh alle ping III. 231 in jeder Beziehung. (lesing), ags. leásung, mendacium, fallacia. 13886. ælcan. ale an MS. MADDEN bemerkt mit Recht Gl. Rem. p. 487, dass hier und 14593 die getrennten Sylben zu verbinden sind als Dativ von alc cf. 13826. Der Dativ von an würde im älteren Texte wohl ohnehin ane lauten müssen. (wis and swipe war). Cf. Brutus wes swide war, for wisdome him fulede I. 63. He wes wis and swide iwar (swipe wis and war) I. 310, 365 und öfter. Aehnliche Verbindungen findet man auch sonst: He wes wis on his word, and war on his werke PROV. OF K. ÆLFR. 21 Rel. Ant. I. 170. 13887. Ich ilene, ags. ic gelêƒe, (gelîfe, gelýƒe). 13888. sugge. Seggen, siggen, suggen stehen bei LAJAVON neben einander f. ags. secgan, seggan, altn. segja, præs. sige. Hinsichtlich des Konj. vgl. ags. Je gelŷfe pät hit from gode cóme CÆDM. 679 Gr. soð riht, vielleicht soď and riht, cf. Hit is suthe strong to fizte Azen soth and azen rizte OWL A. NIGHTING. 667. Sop annd rihht to rejsenn ОRм Hom. 16141, doch auch: Mid riste sothe OWL A. NIGHTINC. 264. Das Ags. verbindet oft số and riht: Healdað sốð and riht GUTHL. 782 Gr., Ps. 111, 6. 13889. æoure i-leuen. coure wie eoure 13891. i-leuen ist die Mehrzahl von ags. geleȧfa, fides ef. 13943 und Alle ure laue nu us sunde lade II. 279. 13892. luted luted MS., cf. Luton to him MARC. 3, 11, Rusw. für tôforan him astrehton. 13893. Hængest. Hænges MS. 13895-96. Diese Verse sind parenthetisch zu fassen. kine-lond, wie kinedom, kineriche, kinepeode gleich kingdom, ags. cynedôm, cyneríce neben cyningdôm, cyningrîce. 13899. hope to. Die Konstruktion des Begriffes der Hoffnung mit to ist früher nicht häufig, cf. Hope o drihhtin ORM Hom. 3816. Iss pin hope o Godd 7975. Habbenn.. hope onn himm 2777, ags. på hopjendan on pe Ps. 16, 8, doch auch: pät ve hopjan tô gode BоETH. 42, vgl. auch tốhopjan v., tôhopa s. 13900. heoreð wie hæred, hereð. mid. mid mid MS mid mihte wie ags. meahtum, vehementer, valde. 13901 sqq. LAZAMON nennt die Götter Phebus, Saturnus, Woden, Jupiter, Mercurius, Appollin, Teruagant, denen er die Göttin Fræa hinzufügt. WACK in Brut. 6931 sqq. nennt Fébus, Saturnus, Jupiter, Mercurius und Frée. GALFR. MONM. zählt auf Saturnus, Jupiter, Mercurius, Frea 6, 10. Woden wird von GALFR. MONM, und WACE als heimischer Name des Mercurius hinzugefügt, wie von R. OF GI. p. 112, welcher den Mercurius, Saturnus, Jupiter und Venus als Frie aufführt. GALFR. MONM. erwähnt noch cæteros qui mundum gubernant und WACE: Altres Dex avons nous pluisors BRUT 6933. LAJAMON, welcher den Woden nicht mit einem der genannten Götter identificirt, ergänzt die Götterreihe durch Namen, welche d. afr. Romantik als Heidengötter angehören. hæhte (hatte). Im Ags. stehen hatte, hætte, als Präs. vocor; hæhte entspräche eher ags. hêht, het in aktiver Bedeutung als Präteritum. LAJAMON vertauscht die Formen.

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