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Vorwort zur ersten Auflage.

Eine Schulausgabe der Annalen mit entsprechendem deutschen Commentar kann auch nach der ausgezeichneten Bearbeitung von K. Nipperdey als ein Bedürfniss betrachtet werden. Es scheint aber nothwendig, die Grundsätze, die ich bei meiner Arbeit befolgt habe, darzulegen.

Zunächst ward ein Text zu Grunde gelegt, der aus meisterhafter Hand hervorgegangen und bereits in den Schulen sehr verbreitet ist, die Ausgabe von C. Halm, Leipz. Teubn. 1866. Da nur wenige Abweichungen von dieser Grundlage geboten erschienen, so ergiebt sich der für den Unterricht sehr wichtige Vortheil, dass die Lesarten der Textausgabe mit denen der vorliegenden Schulausgabe fast durchgängig übereinstimmen. Die Stellen, an denen ich von Halm abwich, sind am Schlusse jedes Bandes in einem kritischen Anhange aufgeführt. Noch weniger ist in der Orthographie geändert; doch bitte ich zu entschuldigen, dass ich aus Rücksicht auf die Schüler mich nicht entschliessen konnte, anders zu schreiben als sed, apud, obtinui, obses, exin, urgere, litterae. Im Uebrigen ist die Schreibart des ersten Mediceus in der Weise befolgt, wie es Halm gethan hat, also mit Ausschluss der früher von Nipperdey recipirten: permities (bei Ritter pernuties), permitiosus, tracxi, aucxi, cassus, atpericula, suppellibus, immodum, immucronem, impectus, iid, obiid, defendid, inquid, perculissed, it, illut, aliut, capud, hau, haut, so wie der beliebigen Vertauschungen von at und ad, quod und quot. Dergleichen Dinge gehören nicht in Schulausgaben und Halm that wohl daran,

sie nicht aufzunehmen. Auch die Endung is im Nominativ des Plurals habe ich vermieden, weil sie unsicher ist und den Leser verwirrt.

Die sachlichen Erklärungen, mögen sie nun zur Geographie, Geschichte oder zu den Antiquitäten gehören, müssen auf ein gewisses Maass reducirt werden, widrigenfalls der Leser eher gehemmt als gefördert wird. Dadurch entsteht aber die grosse Schwierigkeit, dass der Ausdruck in den Erklärungen knapp gefasst und doch hinreichend klar werden soll. Gestrebt habe ich nach der Erreichung dieses Zieles, aber nicht überall war die Durchführung möglich, und ich muss an solchen Stellen, wo die Interpretation nothgedrungen sehr kurz ausgefallen ist, an die Ergänzungen des Lehrers appelliren. Das gilt z. B. von den Veränderungen in der römischen Verfassung, die so häufig, namentlich gleich im Anfange, besprochen werden und die ich doch unmöglich in genügender Ausführlichkeit erklären konnte; desgleichen von manchen Gegenständen des Cultus, den militärischen und juristischen Alterthümern, der Geschichte barbarischer Völker. Wollte man darüber genügendes Material beibringen, so müssten lange Excurse geliefert werden. Doch bin ich bemüht gewesen, unter Berücksichtigung der neuesten Forschungen das zum Verständniss unumgänglich Nothwendige mitzutheilen. Wahrhaft peinlich war die Erwägung, wie weit denn wohl in den biographischen Notizen über die zahlreichen und zum Theil sehr unbedeutenden Personennamen zu gehen sei. Da es dem Schüler wenig nützt, wenn man ihn bloss durch Zahlen auf die Stellen verweiset, wo er Aufschluss finden kann, und da man ferner kaum einem Lehrer zumuthen darf, dass er, um den Lebenslauf einer für die Geschichte unwichtigen Person zusammenzustellen, ein halbes Dutzend Citate nachschlage und excerpire, so habe ich es vorgezogen, überall da, wo die Personen zuerst vorkommen, eine ganz kurze Notiz, oft nur das Todesjahr zu geben und später darauf zurückzuweisen. Dabei ward alles, was unerwiesen oder zweifelhaft war, übergangen. Man kann doch unmöglich für Dinge, die keinen Werth haben, ein Interesse bei der Jugend voraus

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