Sah ich, wie er sich niederschwang,
Doch fand nicht Zeit ihm zu vertrauen, Was wünschend mir das Herz durchdrang.
Ich sah ihn fallen und entschweben: Warum ward ich nicht auch geweiht, Wie dieser Stern, zu einem Leben Der Freiheit und der Schnelligkeit ?
Gleichwie der Stern könnt' ich vom Himmel Mich stürzen in die blaue Fern,
Und fliegen durch das Weltgewimmel
Und glanzvoll sterben wie der Stern.
Weht es, heult es trüb und schaurig,
Dunkel ist die Nacht und kalt
Und mein Herz, ach, ist so traurig, Mich erdrückt des Grams Gewalt.
Trauer weckt es mir und Kummer Herbstes Nah'n vorauszusehn, Trauer auch, seh ich im Schlummer Die Natur bei Sturmeswehn.
Alles aufersteht uns wieder, Weckt der Frühling die Natur, Und der Mai bringt Lust und Lieder, Und es grünt in Wald und Flur.
Doch wenn unser Herz verblühte Früh im Kampf mit dem Geschick Neues Glück und neue Blüthe Bringt kein Frühling mehr zurück.
frage nicht nach meinem Harme, Warum der Schlaf mich flieht, frag' nicht, Warum selbst, wenn ich Dich umarme, Die Thräne mir ins Auge bricht.
Argwohn und Zweifelsucht gewannen Nie Herrschaft über meinen Geist,
Und doch kann ich die Furcht nicht bannen, Daß Dich das Schicksal mir entreißt.
O Du, die ich mein Alles nenne, Erlöse mich von meiner Noth,
Fleh auf zu Gott, daß nichts uns trenne, Im Leben nicht und nicht im Tod.
Ich weiß, Du liebst mich treu und innig, Das ist's, warum mein Herz mich quält Denn so gewöhnt ans Unglück bin ich, Daß mir ans Glück der Glaube fehlt.
Im heimischen Land steht ein friedlicher Hain, Mit träumendem Lorbeer und schwellendem Rain,
Aus dunklem Gezweig schallt der Nachtigall Lied, Und schimmernd und plätschernd die Waldquelle zieht, Hell funkelt die Sonne auf saftigem Grün, Und üppige Rosen, frischduftende blühn. Hoch über der Meerflut in ruhiger Pracht Der Hain liegt von schüßenden Bergen bewacht, Ihm schadet kein Sturm und kein Donnergetön, Es trifft ihn kein Blizstrahl aus wolkigen Höhn. Stets blüht er und prangt er so duftig und mild, Der Frühlingspracht nimmer vergängliches Bild.
Liebe Schwalbe, fliege nicht, Fliege nicht und schwing' dich nicht Auf mein altes Hüttendach! Ach, zu meiner Hütte schon Längst verwachsen ist der Pfad Dicht mit Unkraut und Geftrüpp.
Ganz zerfallen ist das Dach Und zerbröckelt ist die Wand Und die Decke eingestürzt. Denn der Hütte fehlt der Wirth, Alles liegt hier im Verfall, Und du findest keinen Ort Um dein Neftchen dranzubaun.
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