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Verzeichnis der bemerkten und nicht schon im Varianten

apparat berichtigten Druckfehler.

1135-1136

Einleitung.

"

I.

Dercy's Reliques, die editio princeps und die Varianten der späteren Originalausgaben, sollten von mir mit „allen nur wünschenswerten und nötigen Beigaben" neu herausgegeben werden, und unter den Beigaben sollten nicht nur die Materialien zur Kritik der Texte und meine Anmerkungen zu den einzelnen Stücken, sondern auch die alten Singweisen mit inbegriffen werden. Ein bedauerliches Mifsgeschick traf die Verlagsbuchhandlung kurz nachdem die erste Hälfte" dieser meiner Ausgabe als Nr. 6 der von Professor Karl Vollmöller herausgegebenen Sammlung „Englischer Sprach- und Literaturdenkmale des 16., 17. und 18. Jahrhunderts" im Jahre 1889 erschienen war. Die „erste Hälfte" enthielt nur zwei Drittel des Textes der editio princeps mit einem „vorläufigen Vorwort", Seite 1-534 der nun hier vorliegenden Ausgabe, und die Bogenweiser 1-33 tragen daher noch den Namen der Sammlung, in der sie erschien. Wie die übrigen Nummern der auf diese Weise unterbrochenen Sammlung, lag nun die „erste Hälfte“ einige Zeit stille, ein nutzloses Bruchstück, ein Gegenstand der Enttäuschung für die vertrauensvollen Käufer. Als mir daher vor Jahresfrist ein anderer Verleger unverhofft und unerwartet den ehrenden Antrag machte, die Ausgabe der Reliques zu beenden, hielt ich es für meine Pflicht, schon allein den Käufern der ersten Hälfte gegenüber, die Aufgabe zu Ende zu führen. Nach den bisher gemachten Erfahrungen aber hielt ich es zugleich nicht weniger für meine Pflicht, nicht mir, sondern dem Herrn Verleger gegenüber, ihm vorzuschlagen, vorläufig nur die Ausgabe selbst mit dem unerlässlichen Apparate zu wagen, da die mannigfaltigen nur wünschenswerten Beigaben" den Umfang bedenklich angeschwellt hätten. Sachverständige werden begreifen, dass ich mir selbst damit einen schlimmen Dienst geleistet, sie werden aber ebenso

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begreifen, warum ich so handeln zu sollen glaubte. Auf diese Weise ist wenigstens eine, wie ich hoffe, verlässliche und handliche Gesamtausgabe des Percyschen Textmaterials zum erstenmale geboten, eine Ausgabe, nach der man für litterärgeschichtliche und sprachgeschichtliche Zwecke bequem citieren kann, eine Ausgabe, die in ihrer gefälligen Ausstattung auch weiteren Kreisen von Liebhabern englischer und deutscher Litteratur willkommen sein könnte. Um die Brauchbarkeit des Buches zu erhöhen, sind Register und ein litterarischer Index (Register IV) ausgearbeitet worden; einen Motivenindex musste ich mir hier vorläufig, wie jede weitere eigene Zuthat, aus Rücksicht auf den Umfang versagen. Meine Anmerkungen zu den einzelnen Stücken, eine eingehendere Erörterung über das Verfahren Percy's in der Wiedergabe und Kritik seiner Texte sollen hoffentlich in nicht zu ferner Zeit ebenso wie die alten Singweisen in besonderen Heften nachfolgen; die im „vorläufigen Vorwort" zur „ersten Hälfte“ angekündigte kurze Einleitung über die englische Volksliederlitteratur im allgemeinen und die Stellung der Reliques in der englischen und deutschen Litteraturgeschichte im besonderen" hat indes Professor Brandl durch eine meisterhafte Skizze der englischen Volkspoesie, in Pauls Grundrifs der Germanischen Philologie, Strafsburg, Trübner, 1892, S. 837 bis 860 einigermassen entbehrlich gemacht.

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Es ist aber hier die gewiss vielfach auftauchende Frage zu beantworten, ob denn überhaupt für eine solche Neuausgabe ein Bedürfnis vorlag. Das, was die gewöhnlichen Ausgaben weggelassen haben, ist ja verhältnismässig nicht viel, und sie bieten dafür meist den ganzen Inhalt der Ausgabe letzter Hand; und die Ausgabe letzter Hand gilt ja sonst in der Regel als die wertvollste. Die wichtigsten Varianten hätte man vielleicht in einer Zeitschrift veröffentlichen können, u. dgl. m. Demgegenüber ist zunächst hervorzuheben, dafs die litterärgeschichtliche Bedeutung der Reliques nicht jener erweiterten und veränderten Gestalt, wie sie sich in den gewöhnlichen Ausgaben abgedruckt findet, zukommt, sondern den älteren Ausgaben, vor allem der ersten, dann der zweiten und dritten. Schon das rasche Aufeinanderfolgen der zweiten Auflage (3, 1767) auf die erste (a, 1765) abgesehen von dem Dubliner Nachdruck 1766 - mag dies erläutern; den Erfolg eines Buches

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