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Comicus ap. Athenae. IX. p. 377. Ὅταν μὲν ἔλθῃς εἰς τοιοῦ τον συρφετόν, Δρόμωνα καὶ Κέρδωνα καὶ Σωτηρίδην. Cerdo als nomen proprium findet sich auch auf Inschriften. V. Ind. nomin. Gruter. cerdones sind Handwerksleute, hier überhaupt ignobiles. Lamiae, entgegengesetzt, nobilissimi. Die Lamiae waren eine alte und berühmte Familie in gente Aelia, aus Horaz bekannt. Den Aelius Lamia liess Domitian umbringen; Suet. c. 10. Lucius Lamia Aemilianus heisst er Dio LXVI, 4. Sein vollständiger Name aber war L. Aelius Plautius Lamia Aemilianus, aus der gens Aemilia in die gens Aelia adoptirt. Reimar. ad Dion. 1. c. dem Context ist zu ergänzen: sine periculo.

madenti. Aus

FUENFTE SATIRE.

1-5. Verächtlich ist der Mensch, der den Stolz der Reichen bereits erfahren hat, und dennoch fortfährt, an ihren Tafeln den Schmarotzer zu machen; ein solcher bringt sich um Ebre und Glauben. - Diess als Anrede an Einen, der eine solche Rolle spielt. Weiterhin wird ein Trebius genannt, keine wirkliche Person: aber doch ein nicht ungewöhnliches nomen gentile; Trebii kommen mehrere vor bei Schriftstellern und auf Inscriptionen. S. den Index nom. propr. zu Gruter. Davon abgeleitete Namen Trebellius, Trebatius, Trebonius, Trebianus. nondum, mit Nachdruck: noch immer nicht, nach so vielen gemachten Erfahrungen. für das Ziel aller Wünsche.

quadra,

bona summa, mensa. Vet. Onomast. Vulc. Quadra, nívaş. Sarmentus, bei Plutarch. vit. Anton. Záquevτos, bekannt aus Horat. S. I, 5., Sclave, dann Freigelassener, ein Scurra, mit dem sich der junge Caesar, der nachmalige Augustus, amüsirte, deliciae, eine drollige Figur, ausserordentlich mager; Quin

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til. VI. 3, 58. VI.3,

iniquas, vortrefflich: wo er sich alle vilis, der Schuft, Galba

möglichen iniqua gefallen liess. von demselben Gelichter. Martial. I, 42, 16. Barth Advv. XXV, 1. Cren. Animadverss. P. XIII. p. 226. Vet. Schol. : Apicius Gabba sub Tiberio scurra nobilis fuit. Kálßas yɛ2wroлolós Plutarch. Erotico p, 760. A. Viele Editionen und auch Manuscripte haben dort Káßßas, die Form Gabba beim Scholiasten. Das Griechische K ist das C der Lateiner; Calba war die alte Schreibart, Galba die neuere, wie ehemals Caius und Cnaeus, dann Gaius und Gnaeus. Perizon. Animadv. hist. p. 305. f. Plutarch, der den Namen Calba geschrieben fand, schrieb ihn richtig mit dem K. Das b vor b aus l scheint durch weichere Aussprache entstanden zu sein. g und 7 sind verwandte Laute und vertreten einander: uoyis und μόλις; μᾶλλον, magis; σιγάω, sileo. Nach Plutarch speis'te Mäcenas bei ihm. Beim Quintilian. VI, 3, 27. und 62. A. Galba, ein berühmter Spassmacher, der das lascivum et hilare hatte. Die Ausll, des Quintilian (s. Spalding p. 541.) sind sehr verlegen über das Verhältniss ihres Galba zu unserm Galba. Sie meinen, der Vorname A. sei für den vilis Galba zu vornehm, und es müssten also zwei verschiedene Personen sein. Falsch! Unser Galba ist mit dem yɛhotonotos beim Plutarch offenbar derselbe; dieser aber ist ein Mann von Stande, bei der Mäcenas speis't, und der also gar wohl ein Aulus sein kann. Er ist aber auch zugleich ein Mensch, der den Grossen auf eine nichtswürdige Art den Hof macht, und sie mit Spass amüsirt, dem das Beiwort vilis vollkommen gebührt, schon wegen der Anecdote, Plutarch dort von ihm erzählt. Er merkte, dass Mäcenas verliebte Augen auf seine hübsche Frau warf; diesem Herrn zu Gefallen that er, als wenn er eingeschlafen wäre. Mittlerweile langte ein Sclave nach einer Flasche Wein, und der schlafende Herr schrie den Dieb an: ,, Schurke, weisst du nicht, dass ich bloss für den Mäcenas schlafe?" Im Scholio ist Apicius wohl nur ein Fehler für Aulus:

denn

diesen Vornamen geben ihm alle Handschriften des Quintilian.

8. Ist's nicht besser, zu betteln? crepido, gradus saxeus, eine Glosse bei Turnebus Adverss. XXVIII, 5. Stufen an Häusern, Hallen u. s. w., wo sich arme Leute lagern, oft die Nacht sogar zubringen, wie noch jetzt in Rom und Neapel. Seneca Controverss. p. 70. Quis crederet iacentem supra crepidinem Marium Consulem futurum? Auch Valer. Max. IV, 3, 4. pons, IV, 115.

tantine

fames? sind zwei erbärmliche Randfragen, in den Text ge

schoben.

10.

nommen;

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cum possis honestius illic lesen die Handschriften, ausser den früher bekannten, 27 Pariser, 5 Kopenhagener, die Husumer. Unmöglich kann aber der Dichter so geschrieben haben; es wäre ein grober Fehler: denn die zweite Sylbe von possis ist lang. Eine Kopenhagener hat cum posset, einige Pariser (wie auch Lindenbrog angemerkt hat) cum possit, flugs vom Pariser Herausgeber recipirt. Ein albernes Ding von Lesart! Manche Conjecturen sind über den Vers gemacht. S. Rupert. Excurs. Die von Graevius, poscis, ist von Henninius und den Zweibrückern in den Text gedamit begnügt sich auch I. M. Heusinger Obss. antibarb. p. 363. f. Poscere, für mendicare, hätte seinen Grund im Griechischen, aiteiv, inaiτns. Hemsterh. ad Aristoph. Plut. p. 344. Ruperti's eigene Conjectur cum pol sit wäre an sich nicht übel. Alles diess sind aber blosse Nothbehelfe; die wahre Verbesserung liegt ganz wo anders. Der Fehler der Handschriften cum possis hebt sich ganz leicht durch die Transposition possis cum hon, illic. cum wird nach der Regel elidirt; wie gleich 59. Frivola. Quod cum ita sit. Hier nun ist elisio neglecta, und also hiatus; diess und die seltnere Stellung von cum nach dem Verbo hat die Corruptel veranlasst. Der Hiatus, sagt Heinecke, ist dem Juvenal sehr gewöhnlich, und verweis't auf Ruperti's V. L. zu I, 150. Dort sind aus dem Juvenal sechszehn Beispiele an

geführt, worunter vier ausgestrichen werden müssen, die gar nicht dahin gehören. Mit der elisio neglecta ist's eine eigene Sache in der Lateinischen Prosodie, worin sich Viele geirrt haben, und woraus viele Corruptelen entstanden sind. Mehrerlei hiatus wirft man noch durcheinander. Nic. Heins, ad Claudian, in see. Consul. Stilic. 167. p. 548. f. Vossius Aristarch. II, 14. und Prosodia p. 131. Heyne ad Virg. A. III, 211. Manche hiatus will man durch Emendation wegschaffen, wie Jo. Schrader Emendd. p. 136. f. Die Beispiele, die Ruperti in jener Anmerkung rechtmässig anführt, sind sämmtlich solche, wo eine lange Sylbe den Abschnitt des Verses endigt, zu Anfang des Fusses in die Arsis fällt, und daher nicht elidirt wird. I, 151. Ingenium par materiae? unde illa priorum. II, 26. Si fur displiceat Verri, homicida Miloni u. s. w. Diess ist der natürlichste und gewöhnlichste hiatus, der aber hier nichts beweisen kann. Neglecta elisio findet ferner statt extra caesuram, am häufigsten beim Virgil: dann ist aber die nicht elidirte Sylbe allemal eine lange, die, wie im Griechischen, vor dem Vocal kurz wird. Insulae Ionio. Te amice, nequivi. Credimus, an qui amant. Auch diess passt hieher nicht; cum, num, tum sind kurze Sylben, wie man schon aus Horaz Sat. I, 9. weiss, zu Anfang des Hexameters: Circumagi, und allernächst in unserer Sat. 23. circumagunt. VII, 164. Spalding im Mus. der AWiss. 2. S. 371. Es ist aber eine dritte Art der elisio neglecta, bei monosyllabis in der ersten, sonst auch in der zweiten Sylbe des Anapästen, schon bei den ältesten Dichtern gewöhnlich. Ennius (Priscian. p. 556.): Insignita fere tummillia militum octo. Lucretius I, 437. Corporum augebit numerum, und das. Lambin. p. 70. II, 697. Reddita sunt cum odore. VI, 275. Semina seque simul cum eo. (Index Bip. v. Ecthlipsis.) Horat. S. II, 2, 28. cocto num adest honor idem, und das. Bentley, so wie im Schediasma de Metris Terent. p. 15. und zu Terent. Adelph. II, 2, 24. Wunderl.

ad Tib. Heyn. Obss. p. 115. Hermann Element. doctr. me

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tricae p. 61.s. Diess ist der Fall, wonach hier gelesen werden muss: possis cum honestius illic.

11. tremere, ein Bettlerkniff; VI, 543. far caninum, Hundebrod,,,cantabrum" Vet. Schol., furfuraceus panis; cantabrum ist Weizen und Gerstenkleie. Beim Phaedrus IV, 17. beschweren sich die Hunde beim Juppiter über die ungerechten Menschen: Furfuribus sibi conspersum quod panem

darent.

12. fige animo, sußáλheo 9vμg; Virgilischer Ausdruck, Aen. III, 250. culcita. Ueber die Rechtschreibung Oudendorp ad Suet. Tib. c. 54. Brisson. Parerg. p. 392. ed. Trekell.

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20. ligulae am calceus. Schol.: ansae caligarum, a ligando. Eine täuschende Ableitung. Vielmehr eigentlich lingula, von lingua, Zungen, kleine Riemen zum Festschnüren, wie an unserm Schnürstiefel. lingula bei Martial. II, 29., und bei den Griechen γλῶσσαι τῶν ὑποδημάτων.. Durch die Aussprache wurde ligula, wie mehrere Diminutive die erste Sylbe ihres Stammwortes verkürzen, offa ofella, mamma mamilla; auch andere abgeleitete Wörter, curulis von currus. Forcellini v. Ligula. Dichter gebrauchen, je nachdem es nöthig ist, bald diesę bald jene Form. Halbgelehrte Grammatiker schon zu Martials Zeit wollten nur lingula gelten lassen, Martial. XIV, 120., wegen der Etymologie. Aus demselben elenden Grunde affectirt man im Deutschen zu schreiben ädel u. dgl. dimittere, von einander hängen lassen, weil sie sich nicht die Zeit nehmen, sie zu befestigen.

4

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ne tota etc. Das Heer von Salutanten in ganz Rom möchte seine Tour schon gemacht haben. orbem peragere braucht nicht darauf bezogen zu werden, dass Einer bei Mehreren seine Aufwartung macht: da so Viele es thuen, ein Jeder bei seinem Patron, so ist das zusammen ein orbis. Lucian. Nigrin. S. 22. περιθέοντες ἐν κύκλῳ τὴν πόλιν. aut, wie IV, 126., oder wohl gar schon früher. illo tempore etc. Die Zeit wird astronomisch bezeichnet: wenn

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