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στέφον άνθεσιν εἰαρινοῖσιν. Der Frühling erscheint kranztragend als Person, Anacreont. 56, 1 (Bergk) σvegavogógov μer' noos. Ovid. Met. 2, 27 verque novum stabat cinρου μετ ̓ ἦρος. ctum florente corona, zu vergleichen Pind. Pyth. 4, 64 govinavéμov yoos anua. Rückert, Gedichte p. 237: Und sie freut sich meiner Liebesblüthen, wie der Kränze, die der Lenz ihr bietet. Ibid. p. 581 sagt die Rose: Als ich im Kranz des Frühlings werde blühen. Ibid. 575 vom Frühlinge: Wie schmückt mein scheidender Freund sich schön mit bunten Blumensternen! Vom Sommer sagt Ovid. Met. 2, 28: stabat nuda aestas et spicea serta gerebat. Vom Herbste Geibel, Neue Gedichte p. 125: Gönne dem Herbst zum Eigenthum den blassen Kranz doch, der ihn schmückt. Der Tag ist mit Putz und Tand beschäftigt in der herrlichen Stelle Shaksp. K. John 3, 3 (Del. p. 59): the sun is in the heaven and the proud day, attended with the pleasures of the world, is all too wanton and too full of gawds to give me audience. Vgl. Geibel, Neue Gedichte p. 47: Weil ich ein Rosenblatt aus deiner Tage Kranze entrissen sinken sah in meines Lebens Bach. Von der Nacht Rückert, Gedichte p. 415: Nacht, Allmutter des Lebens, ich preise dich, herrliche Göttin, Königin, keine, wie du, kränzet mit Sternen ihr Haupt. Von den Stunden und dem Jahre: Göthe, Tasso p. 179: Wo sind die Stunden, die um dein Haupt mit Blumenkränzen spielten? Rückert, Gedichte p. 599: Und dreschen in den Scheunen des Jahres Aehrenkranz.

3. Die Musen lieben und haben Kränze, welche die Poesie bedeuten, vgl. Pind. Nem. 7, 77, Mitscherlich zu Hor. carm. 1, 26, 8. In diesem Sinne sagt Antip. Sid. 70 (Jac. Anth. 2 p. 25) von der Sappho: as μetà Пεidà éπhen' deíSwov Iliɛgidan orέqavov. Propert. 3, 1, 19 mollia, Pegasides, vestro date serta poetae. Hor. carm. 1, 26, 6 o quae fontibus integris gaudes, apricos necte flores, necte meo Lamiae coronam, Pimpleï dulcis. Vgl. Lucret. 1, 927 avia Pieridum peragro loca iuvatque novos decerpere flores insignemque meo capiti petere inde coronam, unde prius nulli velarint tempora musae. Einen mythischen Charakter trägt Ninη otεqavopógos in den adesp. Byz. 19, 3 (Jac. Anth. 4

p. 105), ein Anonym. tr. fr. 216 (Wagner) hat otepavogógov Eigávav, vgl. Tibull. 1, 10, 67 at nobis, Pax alma, veni spicamque teneto, wie Ceres bei Theocr. 7, 153 Garben und Mohn in beiden Händen trägt. Reine Personification ist in Shaksp. Haml. 5, 2 (Del. p. 145) as peace should still her wheaten garland wear. Den Hochzeitskranz bei der Vermählung des Peleus und Thetis flicht Peitho bei Coluth. 28 (O. Jahn, Peitho p. 12): καὶ στέφος ἀσκήσασα γαμήλιον Hλvớɛ Пɛdá. Von der Ehrbarkeit sagt Göthe, Hans Sachsens poet. Sendung: Hätt' auf dem Haupt einen Kornährkranz. Geibel, Gedichte und Gedenkblätter p. 32: Die Freuden, die rosigen Tänzerinnen, mit Kränzen und Fackeln', mit Spiel und Gesang, wie fliehn sie auf schimmernden Sohlen von hinnen. Vgl. Göthe, Elpenor p. 378: Nicht jede Hoffnung, die im strengen Winter mit Frühlingsblumen uns das Haupt umwindet, vom Blüthenbaum aus reichen Früchten lächelt. Man bemerke noch Eur. Bacch. 374 naqà nadλιστεφάνοις εὐφροσύναις, womit Simonides fr. 150, 2 κισσοφόροις ἐπὶ διθυράμβοις zu vergleichen.

Anderer Schmuck ist das Halsband, das Geschmeide, der Fingerring, das Scepter, die Krone. Die Pandora trägt ein goldnes Halsband, Hesiod. op. 73 àμqì dé oi Xáqités te Jeaì καὶ πότνια Πειθώ ὅρμους χρυσείους ἔθεσαν χροΐ. Rückert, Gedichte p. 228: Der Morgenthau verstreut im Thale sein blitzendes Geschmeide. Der Demos, von Aristophanes als Person, namentlich als Greis dargestellt, trägt einen Fingerring: eq. 946 οὐκ ἔσθ' ὅπως ὁ δακτύλιος ἐσθ' ουτοσί οὗμός· τὸ γοῦν σημεῖον ἕτερον φαίνεται, ἀλλ ̓ ἢ οὐ καθορῶ. L. Tieck, Fortunat p. 132: Und was soll mir die Herrschaft, da ich längst gesehn, dass Gold allein in jedem Land den Scepter führt? Fr. Rückert, Gedichte p. 415 von der Nacht: Aber zu mir auch reichet herab ein Schatten von deinem Herrschaftsstabe, womit Sterne du lenkest und Mond. Orph. h. 10, 25 Diσis ouηatoνzovoa. Mythisch hat Hermes einen Stab, mit welchem er die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt treibt (zovσógğanıs), vgl. Il. 24, 343. Od. 24, 5. Orph. h. 58, 8. Hor. carm. 1, 10, 17; 24, 16. Stat.

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Theb. 1, 306. Martial. 7, 74. Einen solchen Stab führt Hades selbst bei Pind. Οl. 9, 33: οὐδ ̓ Αΐδας ἀνικήταν ἔχε ῥάβδον, βρότεα σώμαθ' ᾧ κατάγει κοίλαν πρὸς ἀγνιὰν Ανασκόντων. Einen Stab führt die Weisheit und die Tragödie: Meleager 37, 2 τὸ δ' ἐπ' ὀφρύσι κεῖνο φρύαγμα σκηπτοφόρου σοφίας ἠνίδε ποσσὶ πατῶ. Ovid. Amor. 3, 1, 11 venit et ingenti violento Tragoedia passu laeva manus sceptrum late regale movebat. Von der Mondgöttin Shaksp. As you like it 3, 2 (Del. p. 55): and thou, thrice-crowned queen of night. Mythisch Geibel, Neue Gedichte p. 5: Es ruht auf klarem Perlenthrone die Meerfey im Krystallpalast, der Feuergeist mit güldner Krone durchschweift die Lüfte sonder Rast.

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Erwähnt sei hier auch der falsche Schmuck, die Schminke: Sh. K. John 3, 1 (Del. p. 49): the grappling vigour and rough frown of war is cold in amity and painted peace. Sie wird als bastard signs of fair bezeichnet von Shaksp. Sonn. 68, 3 (Del. p. 150).

50. Δόμος, δῶμα, θάλαμος, domus, hall, house, torus, bed, cradle. Νηός, τέμενος, temple, βωμός. Κῆπος, λειμών, regio, σπήλυγξ, ἄντρον, antrum.

Die Wohnungen der Götter werden überaus häufig von den Dichtern erwähnt, bereits Homer Il. 13, 10 beschreibt den Palast des Poseidon, Ovid. Met. 2, 1 fg. 112. 113 mit individualisirender Ausführlichkeit den Königspalast des Sonnengottes. Eine Fülle von verschiedenen Ausdrücken bezeichnet die Wohnung des Hades, bei Homer Il. 3, 322 δύναι δόμον Αϊδος είσω, vgl. 11, 263; Od. 14, 208. Hiermit vgl. Hor. carm. 1, 4, 17 domus exilis Plutonia, ibid. 2, 18, 29 nulla certior tamen rapacis Orci fine destinata aula divitem manet herum. Häufig die Thore des Hades, bereits Homer in der herrlichen Stelle Π. 9, 312 ἐχθρὸς γάρ μοι κεῖνος ὁμῶς Αΐδας πύλῃσιν, ὃς χ ̓ ἕτερον μὲν κεύθῃ ἐνὶ φρεσίν, ἄλλο δὲ εἴπῃ, vgl. Οd. 14, 156. Π. 23, 72 θάπτε με, ὅττι τάχιστα πύλας Αίδαο περήσω, Od. 11, 571 ευρυ πυλὲς Αϊδος δῶ, Aesch. Αg. 1250 Αιδου πύλας. Orph. hymn. 18, 1 ὦ τὸν ὑποχθόνιον ναίων δόμον (Pluto angere

det), vgl. Virg. Aen. 6, 127 Noctes atque dies patet atra ianua Ditis. Valerius Fl. 4, 231 reclusaque ianua leti. Vgl. Hor. carm. 1, 24, 17 fata recludere. Rückert, Gedichte p. 146: wenn zu den Thoren des Todes fuhr der Mensch, der einzle, nieder. Hades heisst vλάoτηs Il. 8, 367, Od. 11, 277. Das Haus der Persephone bei Pindar. Ol. 14, 20 μɛhavoμελανοτείχης δόμος Περσεφόνης. Der orphische Hymnus 29, 4 redet die Persephone an: ἣ κατέχεις 4ΐδας πύλας ὑπὸ κεύθεα γαίης. Ibid. 47, 5 Περσεφόνης ἱερὸς δόμος. Vgl. auch Eur. fr. inc. 294 (Wagner p. 505) 9ɛoì xóvioi Copεgàv ἀδίαυλον ἔχοντες ἕδραν τὴν φθειρομένων, Αχερόντειαν λίμνην. Häufig ist das Brautgemach der Persephone: Sappho fr. 119 (Bergk) Τιμάδος ἅδε κόνις, τὰν δὴ πρὸ γάμοιο θανοῦσαν δέξατο Περσεφόνας κυάνεος θάλαμος. Simonid. 97 (Jac. Anth. 1 p. 77) οὐκ ἐπιδὼν νύμφεια λέχη, κατέβην τὸν ἄφυκτον Γόργιππος ξανθῆς Περσεφόνης θάλαμον. Vgl. Soph. Ant. 804 Tov naɣzoiтav dákαuov und Empedocl. 2, 4 (Jac. Anth. 1, 94). Hades selbst heisst naуnoitas Soph. Ant. 810.

Die Bezeichnung der Behausung dient dazu, besonders kleineren Gottheiten anschaulichere Existenz zu geben. So haben die Wassernymphen ein Haus: Hermocreon 1 (Jac. Anth. 2 p. 229) redet sie an: χαίρετε, καὶ στείβοιτ' ἐρατοῖς ποσὶν ὑδατόεντα τόνδε δόμον. In dem orphischen Hymnus 51, 2 heisst es von den Nymphen: ὑγροπόροις γαίης ὑπὸ κεύθεσιν οἰκί ἔχουσαι, κρυψίδομοι. Hor. carm. 1, 20, 34 domus Albuneae resonantis, vgl. Propert. 1, 20, 34 grata domus Nymphis humida Thyniasin. Akragas heisst die Wohnung des Flusses bei Pind. Ol. 2, 11 iɛgòv oixqua noTaμov. Bei Rückert, Gedichte p. 89 sagt der Strom: Mein Haus ist hochgewölbt und kühl. Die Wohnung des Schlafes Ovid. Met. 11, 597: est prope Cimmerios longo spelunca recessu, mons cavus, ignavi domus et penetralia Somni. Vgl. Virg. Aen. 6, 893-896. Die Wohnung der Träume war nach der Odyss. 24, 12 im westlichen Ocean in der Nähe des Sonnenuntergangs (wag' 'Heliouo nihas) und hatte zwei Pforten: Odyss. 19, 562 δοιαὶ γάρ τε πύλαι ἀμενηνῶν εἰσὶν ỏveiqwv, vgl. 4, 809. Von Ländern Rückert, Gedichte p. 158: Du, Austria, schau nicht müssig von den Zinnen!

Ueberaus schön sind die Vorstellungen des Hesiod. theog. 748 fg., nach welchen die Nacht und der Tag nie zusammen in der Behausung sich aufhalten: ὅθι Νύξ τε καὶ Ἡμέρη ἆσσον ἰοῦσαι ἀλλήλας προςέειπον, ἀμειβόμεναι μέγαν οὐδόν, χάλκεον. ἡ μὲν ἔσω καταβήσεται, ἡ δὲ θύραζε ἔρχεται, οὐδέ ποτ' ἀμφοτέρας δόμος ἐντὸς ἐέργει, ἀλλ ̓ αἰεὶ ἑτέρη γε δόμων ἔκτοσθεν ἐοῦσα γαῖαν ἐπιστρέφεται, ἡ δ ̓ αὖ δόμου ἐντὸς ἐοῦσα μίμνει τὴν αὐτῆς ὡρην ὁδοῦ, ἔςτ ̓ ἂν ἵκηται, ἡ μὲν ἐπιχθονίοισι φάος πολυδερκὲς ἔχουσα, ἡ δ' Ὕπνον μετὰ χερσί, κασίγνητον Θανάτοιο, Νυξ ὀλοή, νεφέλῃ κεκαλυμμένη ἠεροειδεῖ. Vgl. Möricke, Gedichte p. 156, welcher die Nacht einen Mohrenknaben nennt und sagt: doch ihn fasst ein reizend Bangen, kommt von ferne sie (der Tag) gegangen, und er sucht sein dunkel Haus. Bildlich vom Tode Eur. Οr. 1225 ὦ δῶμα ναίων νυκτὸς ὀρφναίας πάτερ.

Nicht minder tritt diese Anschaulichkeit hervor, wenn den Gottheiten, welche Ideen und Begriffe repräsentiren, Behausung zugeschrieben wird: Aesch. Eum. 507 ἐπειδὴ πιτνεῖ δόμος Δίκας. Paul. Sil. 65, 3 (Jac. Anth. 4 p. 62) κατηφέα νύκτα διώκεις ἐκ Θέμιδος μεγάρων. Vgl. epigr. adesp. 612 b, 2 (Jac. Anth. 4 p. 246) ἀγχίθυρος δ ̓ ἕστηκα Δίκης πέλας, ibid. 612, 5 προθύροισι Δίκης. Agath. 53, 3 (Jac. Anth. 4 p. 21) ἔμπης οὐκ ἀπέειπεν ἀφεγγέα δώματα Μοίρης. Simonid. 116, 6 (Bergk) Λήθης δόμων, vgl. Plut. Mor. 110 E., Diodor. 1, 96 Λήθης πύλαι. Die Wohnung der Invidia beschreibt Ovid. Met. 2, 760-764, die Wohnung der Fama derselbe Met. 12, 43, vgl. Plinius, ep. 1, 18 illa actio mihi ianuam famae patefecit, Shaksp. Tit. Andr. 2, 1 (Del. p. 30) the emperor's court is like the house of fame. Hierher gehören auch die Sprichwörter bei Zenobius und Diogenian (Schneidew. und v. Leutsch, Paroem. gr. p. 29, 217) άvewγμέναι Μουσῶν θύραι und ἄφθονοι Μουσῶν θύραι.

Hieran schliesst sich die Personification bei Bacchyl. fr. 14 (Bergk) οὐδὲ γὰρ ῥᾶστον ἀῤῥήτων ἐπέων πύλας ἐξευ ρεῖν, vgl. hiermit solche Wendungen, wie Dion. Hal. de vi Rom. p. 1026 (bei Passow s. v. θύρα) οὐδὲ θύρας ἰδὼν λόγος, eine Rede, die nicht über die Schwelle gekommen ist, Plut. mor. p. 940 F τοῦ λόγου θυρίον παραβάλλεσθαι, mit

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