Prof. Salat gegen den Angriff seines Herrn Kollega Winter. Ein frey müthiges Wort an das gelehrte Publikum. (Auch ein Beytrag zur Geschichte der neuern Literatur.) Landshut, in Commission bey Ioseph Thomann. 1 8 I 2, BIBLIOTHECA Es giebt auch ein Recht, ja nach Mafsgabe besonderer Umstände eine Pflicht der geistigen Nothwehr! Wem meine früheren oder späteren Versuche im Gebiete der Philosophie, und insbesondere die Art, wie ich bey diesem oder jenem philosophischen Streite mich benommen habe, nicht fremd blieben: der mag sich wundern, dafs ich hier diesen Ton anstimme. Denn es ist derselbe wohl da und dort einschneidend! Allein der Fall, der mich hier zum Reden aufforderte, ist auch gar zu aufserordentlich. Eine Ausnahme von der Regel scheint also hier vollkommen gerechtfertiget, 1 Hat doch schon Mancher die „Humanität des Verf. gepriesen, oder darüber gespottet! So mag denn irgend Einer, dem ein solcher Spott beliebte, hier sehen, dafs selbiger wohl auch eine andere Sprache reden könne, wenn der Nothfall sie fordert. Aber aus einem höheren Standpunkte betrachtet, wird (hoffe ich) die Humanität auch hierbey Nichts verlieren. Wem gleichwohl Etwas,,zu stark" klinget: der lese zuerst, sind ihm anders Wahrheit und Gerechtigkeit theuer, den Angriff des nahen,,,friedfertigen" (?) Geistes, gegen den ich hier auftrete! Dann wird man auch, denke ich, nicht irgend ein Wort, das allerdings, für sich oder allein genom men, sehr auffallen könnte, aus dem Zusammenhange reifsen oder - so einem Andern mittheilen. Uebrigens hat mich der Angriff des Hn. Kollega (!) Winter gar nicht angegriffen. Es lese erst, Es lese erst, wer diefs bezweifelt, das Folgende: und er wird die Wahrheit meiner Aussage begreifen. Alle meine Freunde und Bekannten, die mich um diese Zeit gesehen haben, wissen, dass ich nicht bald so heiter und munter war, als bey diesem Winterschen Fehlschusse, wie er da erschien in der Oberd. Allg. Lit. Zeit. v. d. J., Nro. 151, 153, 154 u. 155. Ja, dürfte ich auf meine Person allein sehen; so wäre ich Hn. Winter vielmehr Dank schuldig, und zwar (sowenig ist hier,,Scherz im Spiele") aus folgenden Gründen ; 1) Ihm verdanke ich das Bewufstseyn, wie die Aufforderung, als Werkzeug der Providenz muthig wenn auch, in anderer Hinsicht, nicht ohne ein schmerzli➡ |
