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Dauert bis Frühling und in den Sommer.

Dieser Apfel ist deutscher Abkunst und hat eine große Verbreitung; es gibt davon eine Menge verwandter Formen, die sich aber in der Regel nur durch mehr oder weniger Streifen auszeichnen.

Er ist hauptsächlich für die Wirthschaft zum Dürren und zur Weinbereitung, aber auch für die Tafel geeignet.

Der Baum wächst stark, wird sehr alt und kann in ungebauten Boden gepflanzt werden; vorzugsweise gedeiht er im Odenwalde bei Krumbach und Mörtelstein. Namentlich sindet man ihn an der Lahn, in der Wetterau und fast durch das ganze südliche Deutschland, wo er allgemein als ein tragbarer Wirthschaftsapfel bekannt ist.

Man führt Varietäten auf mit platter, spiker, kleiner und großer Frucht, die aus Samen entstanden sein mögen.

10. Großer rheinischer Bohnapfel (Diel). Großer und weißer Bohnapfel, Nabiner, Strömapfel, Weinapfel, Zimmermännle, Schafkopfsapfel.

Ist für die Wirthschaft von vorzüglicher Güte. Dauert bis Januar und länger.

Die Frucht ist hochgebaut, von mittlerer Größe, gestreift, stark zugespikt und findet sich in der Lahngegend, in der Wetterau und am Niederrheine, so wie in vielen Gegenden des südlichen Deutschlands vor. Der Baum wächst schnell, bekommt eine pyramidenartige Form, ist sehr dauerhaft und äußerst fruchtbar.

11. Kleiner rheinischer Bohnapfel (Diel). Spitz-, Zwiebel-, Paradies- und Weinlingsapfel, deutsche Renette, kleiner Streifling, kleiner Gaiberger, Hanscaspar.

Dieser unterscheidet sich von dem großen blos durch eine kleinere Frucht und noch reichere Tragbarkeit.

Auch diese Form hat eine große Verbreitung. Beide Formen gehen in einander über und erscheinen in vielfältigen Abänderungen. Es ist eine ausgezeichnete Wirthschaftssorte, die an Straßen sich sehr gut eignet.

12. Rother Stettiner (Zink). Wein-, Zwiebel-, Maler-, Adams-, Kohl-, Herrn, Mat-, Seiden-, Rosenwasser-, Garten-, Braun-, Butter-, Kack, Hart, Rubin, Küchle-, Wintersüß-, Eiser- und Glasapfel, Bödigheimer- Roth- und Sauerbreitling, Berliner, rother Bamberger, Annaberger, Winterwollenschläger, Rothwiener, Rubiner, Krautländer, rother Bad- und Zwiebelapfel, rother Asbacher, rother Bedigheimer, Rothbolg, rother Sauerapfel, rother Kirschapsel, rother Glasapfel, rother Winterapfel, Rothböthemer, Billigheimer, Noßstocker, Berliner Glasapfel, rother Wiener 2c.; rother Nostocker (Henne). Pomme de fer, Ferrant in Frankreich.

Dauert bis Juni und Juli.

Frucht schön, plattrund, gerippt oder auch auf einer Seite niedriger. Schale blaßgrün, auf der Sommerseite blutroth, nach allen Seiten verwaschen, fein grau punktirt und nicht selten mit bräunlichen Rostflecken versehen.

Ist in Deutschland einheimisch und hat daselbst eine sehr aus= gedehnte Verbreitung.

Der Baum wächst ziemlich schnell, ist sehr stark, erreicht ein ansehnliches Alter und kommt fast in jeder Gegend und Bodenart fort, weßhalb er sich als Straßenbaum besonders empfiehlt. Die Frucht kann auf die Tafel gebracht oder zum Schnizen und zuni Mosten verwendet werden.

Der Baum trägt zwar jährlich, aber nicht sehr reichlich und leidet in nicht zusagendem Boden oder im Alter an dürren Astspiken.

Dieses ist eine der ersten Wirthschaftssorten, da sie allen Anforderungen des Landmannes entspricht, und verdient deßhalb allgemein angepflanzt zu werden.

Ein Zeugniß von der Güte dieses Apfels ist seine allgemeine Verbreitung. Auf großen Wirthschaften sollte man die Hälfte mit diesen Bäumen anpflanzen.

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Dauerhafte Winteräpfel, welche größtentheils spät reisen, in offenem Felde und in großen Obstgärten bei tiefgründigem Boden und etwas gemäßigtem Klima sehr gut gedeihen und meist als Wirthschafts- und Tafelobst zu betrachten sind. Bäume von ziemlicher Größe und kräftigem Wuchse.

13. Rothgestreifter Schlotterapfel (Hennig). Prinzen-, Nonnen-, Melonen-, Bratwurst-, Haber- und Ananasapfel.

Frucht länglich-walzenförmig, glänzend, gelb und stark roth gestreift; Stiel sehr dünn; Fleisch angenehm schmeckend, doch mehr Küchenfrucht. Haltbar bis gegen Weihnachten.

Dieser Apfel ist besonders in Norddeutschland stark verbreitet. Der Baum ziemlich fruchtbar.

14. Grafensteiner (Hirschfeld). Wülzburger, Schlotterapfel.

Die Frucht ansehnlich, groß, gleich einem Calville, platt oder rund, am Baume strohweiß, auf dem Lager goldgelb, mit vielen karminrothen Streifen und von erhabenem, süßem Ananasgeschmacke. Dauert bis Dezember und Januar.

Der Baum ist sehr kräftig, trägt reichlich und gedeiht auf unangebautem Boden im Felde, so wie in dem Obstgarten. Ist eine Holsteinische Nationalsorte, die als Tafelfrucht den ersten Rang einnimmt und von Holstein aus häufig nach Rußland verführt wird.

15. Grüne Reinette (Merlet). Grüne englische, russische, spanische, grüne Winter, Königs-, Kaiser- und Wein-Reinette; grüner Würz-, Weiden-, grüner Wein-, Rheinauer-, Grün-, Most- und grüner Zwiebelapfel, grüner Audacker, weißer Weruling 2c.; Old or Original Nonpareil in England.

Dauert öfters ein Jahr.

Die Frucht plattrund, ziemlich groß, oft ungleich; die Schale hellgrün; das Fleisch locker, außerordentlich saftig und von sehr an= genehmem Geschmacke, woher dieser Apfel den Ruf einer köstlichen haltbaren Tafelsrucht vom ersten Range hat.

Der Baum kommt im Odenwalde, bei Zwingenberg, selbst an den Straßen sehr gut fort, ist fruchtbar und darf als Wirthschaftsapfel auf Feldern empfohlen werden; er treibt sehr stark und wird schön und groß.

16. Reinette von Canada (Bret.). Silber- u. Kaiserapfel, holländische Reinette, Reinette d'Espagne, Grosse d'Angleterre, Reinette Allemande, Reinette du Canada, de Canada à côtes de Caen, Portugal und Grosse de Canada etc. Lothringer grüne Renette (Diel), Prachtrenette (Christ), Nordrenette (Christ); Rambur von Canada (Liegel).

Dauert gewöhnlich ein Jahr.

Die Frucht ist groß, hoch, bisweilen auch flach gebaut und etwas ungleichrippig. Die Schale hellgrün, auf dem Lager wird sie aber gelb. Dieser Apfel ist nicht mit der großen englischen Reinette von Diel zu verwechseln, welche breiter und größer ist, als unsere Frucht.

Ein vorzüglicher Tafel- und Wirthschaftsapfel vom ersten Range. Der Baum wächst schnell, wird groß und kommt auf dem Felde sehr gut fort. Er findet sich bei Zwingenberg am Neckar, woselbst er von der sich dort befindenden Baumschule ausgegangen ist.

17. Rother Taffetapfel (Metzger). Seidenhemdchen von Christ; Seidenrock, Taffet-, Seiden-, Sammet, rother Sammet-, Nosenwasser-, Engels-, Rosen-, Butter-, Wein-, Zwiebel-, Herrn-, Kapuziner- und Weißapsel, Wollenschläger.

Die Frucht ist groß, ungleich, platt, schön roth und dustig, was ihr ein sammetartiges Ansehen gibt.

Dauert bis Dezember.

Der Baum ist sehr kräftig, schnellwüchsig und gedeiht auf dem Felde und an Straßen, jedoch nur in Thälern und im flachen Lande, bei kühlem, tiefgründigem Boden.

Eine große, gute Tafel- und Wirthschaftssorte, die sehr gerne trägt. Sie wird besonders häufig bei Heidelberg gepflanzt, und liefert in der Baumschule im dritten Jahre einen schönen, verpflanzbaren Stamni. 18. Carmosinrother Kastanienapfel (Diel). Kastanienapfel, Châtaigne in Frankreich.

Ein ziemlich großer, schön rother, meist platter Winterapfel.

Die Grundfarbe der fettigen Schale ist vom Baum hellgrün, das im Liegen gelb wird, wovon aber nicht viel zu sehen ist, weil ein verwaschenes Carminroth die Frucht fast ganz überzieht.

Die Frucht hat einen violenartigen Geruch und welkt nicht. Das Fleisch ist weiß, fein und von einem zuckerartigen Himbeergeschmack. Die Frucht reift im November und hält den Winter hindurch. Der Baum wächst freudig, bekommt eine schöne Krone und gedeiht fast in jeder Gegend. Sehr fruchtbar.

19. Herrenapfel (Metzger). Wachs-, Quitten-, holländischer Tafel-, Schätzler, Glas-, Taffet, Weiß-, weißer Zwiebel-, Kapuziner-, Binden-, weißer Band- und grüner Pflasterapfel; Glas-, Königs-, Bastard-, Gold-, englische und russische Reinette, Gülderling, Schiffeder 2c.; Champagnerreinette (Diel), Loskrieger, fürstlicher Tafelapfel (Christ).

Frucht ziemlich groß, plattkugelig, grünlichgelb, säuerlich von Ge= schmack und erst im Sommer angenehm schmeckend.

Dauert bis Juli und öfter ein, ja nicht selten zwei Jahre, was dieser schönen Frucht besonderen Werth gibt. Vorzüglicher, dauerhafter Apfel vom zweiten Range, der im Sommer nicht selten um 3 kr. per Stück bei Heidelberg verkauft wird.

Der Baum hat ein schnelles Wachsthum, ist frühe fruchtbar, gedeiht in rauhen Gegenden und ist sehr zu empfehlen.

20. Englische Winter-Goldparmäne (Diel). Goldrenette, Kronrenette, großer englischer und Gold - Borsdorfer, Pfaffenapfel, Königspepping, Pepping von Holland, König der Pepping; King of the Pipins in England.

Frucht kugelig, ansehnlich groß, goldgelb, schön roth gestreift und getuscht, vom angenehmsten Geschmacke.

Diese Obstart streitet mit allen übrigen um den ersten Rang, und ist selbst für den Landmann sehr passend. Besonders ist es eine vor= zügliche Tafelsorte, die bis in den Mai dauert.

Der Baum wächst stark und hoch in die Höhe, ist fruchtbar und läßt sich dabei als Zwergbaum erziehen.

Dieser Apfel verbindet wirklich alle Vorzüge, die man von einer Obstsorte verlangen kann. Wer schöne und gute Aepfel haben will, der pflanze diesen Baum, der selbst in höheren Gebirgen sein Gedeihen findet.

21. Grüner Fürstenapfel (Diel). Pomme de Prince.

Frucht platt ziemlich groß, grüngelb, mit bräunlicher Nöthe. Fleisch fest, säuerlich und vollsaftig.

Vorzüglich für die Küche und sonstigen Gebrauch in der Wirthschaft. Dauert bis Mai.

Starker, schnellwachsender, sehr fruchtbarer Baum.

22. Rother Winterkronapfel (Knoop). Winterstreifling, rother Agatapfel, Tulpen- und Ananasapfel.

Frucht mittelgroß, fast kugelig, röthlich gestreift, dustig, durch's Abwischen glänzend, spiegelnd, von seinem Geschmack.

Für die Tafel und Wirthschaft. Dauert bis Juli.

Der Baum ist von mittlerer Größe, trägt reichlich und ist be= sonders als Feldbaum zu empfehlen.

23. Rothe Reinette (Christ). Gewürz-, Stern-, gestreifte rothe und Champagner - Renette, Bamberger, Paradies-, Roth-, Zimmt-, Geschmack-, Städter, Frankfurter-, Forellen-, Tauben-, Pflaster-, Gertlings-, Büschel-, Rosen-, Härtlings- und Bitterapfel 2c.

Frucht länglich zugespitzt, unten flach. Das Fleisch sehr sein, weiß und angenehm schmeckend.,

Eine sehr verbreitete Obstsorte, für die Tafel und zum Wirthschaftsgebrauch passend. Die Frucht dauert sehr lange, und kommt in reichlicher Fülle hervor. Der Baum wird kräftig und dauerhaft.

Man kennt hiervon eine Menge Spielarten, die sich durch kleinere oder größere, mehr oder minder gestreifte Früchte auszeichnen.

24. Böhmischer rother Jungfernapfel (Rössler).

Frucht von mittlerer Größe, länglich, schön blutroth, bläulich an= gelaufen, fein weinsäuerlich, angenehm, gewürzhaft.

Wirthschafts- und Tafelapfel vom ersten Range, der bis gegen den Sommer dauert.

Der Baum ist schnellwachsend, mittelgroß, von großer Tragkraft und verlangt guten Boden.

Ist in Böhmen zu Hause und dort allgemein verbreitet und sehr beliebt.

25. Rother Pepping (Knoop). Nothhärtling, rothe Reinette, Kohlapfel; Pepin rouge in England.

Sehr vorzüglicher Tafelapfel vom ersten Range, Frucht mittelmäßig groß, rothgestreift, sehr angenehm schmeckend. Dauert bis Ende Mai.

Der Baum ist schnellwüchsig und sehr tragbar. Eine feine englische Nationalsorte, die in England häufig ge= pflanzt sein soll.

26. Winter-Borsdorfer (Cordus). Borsdorfer, deutscher, böhmischer, Frankfurter und weißer Borsdörfer, Poßdörfer, kleiner Borsdörfer, Rubinapfel, Borster; Marschansker in Böhmen u. Tyrol; Reinette bâtarde et d'Allemagne,

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